Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Seine Beine zitterten. Er brauchte einen Moment, bis er sich konzentriert hatte und die Macht zu Hilfe holte, um sich zu stärken, dann winkte er Welk und Lomi weiter und schloss sich ihnen an.
»Danke übrigens«, sagte er zu Welk.
»Dann fühlst du dich nicht von der dunklen Seite befleckt?«, fragte Lomi.
»Ich habe keine Angst davor, wenn du das meinst«, antwortete Anakin. »Aber Zekk hat Recht, Welk hat sein Versprechen gebrochen.«
»Keine Sorge«, meinte Welk und drehte sich nicht um. »Das mache ich bestimmt nicht noch einmal.«
Sie stiegen in einem Zickzackkurs die Ränge hinunter, wobei Jacen sich so weit wie möglich von den nistenden Voxyn fern hielt. Obwohl sie Atemmasken aufgesetzt hatten, war der Gestank unerträglich, und sie sahen Kadaver in allen Verwesungsstadien, während die werdenden Mütter das Futter bewachten, das die Jungen ernähren sollte, die nie aus ihren sterilen Eiern schlüpfen würden. In einigen Fällen waren Voxyn verhungert und auf den Gerippen der Nester zusammengebrochen. Der Anblick stimmte Anakin traurig, obwohl es ihn nicht überraschte. Aus seinen Studien und aus Jacens endlosen Vorträgen während der langen Raumreisen wusste er, dass viele Wesen den eigenen Tod in Kauf nahmen, um der folgenden Generation das Überleben zu ermöglichen. Dieser Wille war ein greifbarer Beweis der Unendlichkeit der Macht, behauptete Jacen.
Auf halbem Wege nach unten kam ein Absatz von zehn Metern Höhe, unter dem sich, wie sie sahen, eine weitere Reihe Torbögen ähnlich jenem befanden, durch den sie hereingekommen waren. Um nicht noch mehr nicht nistende Voxyn durch diese Portale anzulocken, gingen sie um die Arena − oder was immer es war − herum und stiegen abwechselnd nach oben oder unten, um die Voxyn-Nester zu meiden. Die Anstrengung setzte Anakin bald zu, obwohl er die Macht zu Hilfe nahm. Schließlich begannen seine Knie stärker zu zittern und sein Bauch zu brennen. Tahiri bemerkte es natürlich sofort. »Anakin, du zitterst ja.« Anakin nickte. »Der Gestank macht mich fertig.«
»Bei dem Gestank fängt jeder an zu zittern«, meinte Tesar und trat von hinten an Anakin heran. »Dieser hier wird dich tragen.« Ehe Anakin widersprechen konnte, hatte der Barabel ihn hochgehoben. Tahiri beharrte darauf, Anakins Zustand Tekli zu schildern, die wiederum plötzlich aufschrie, als ein wütendes Voxyn den Kopf über die Kante streckte und Säure in ihre Richtung spuckte. Aus Angst, den Rest der Bestien aufzustören, blieb das Kommandoteam stehen, und Anakin lag in Tesars schuppenbesetzten Armen.
Schließlich gingen sie weiter um die Arena herum, und Anakin sah, dass die Ränge unten besser ausgestattet waren als diejenigen, auf denen sie unterwegs waren. Die Wände waren mit Statuen von Yun-Yammka geschmückt; viele zeigten, wie sich der Gott Gliedmaßen abriss oder sein Blut vergoss. Einige stellten Yuuzhan-Vong-Krieger dar, die von dem Gott verspeist wurden. Anakin entdeckte lange Spieße und spitze Haken, die aus den Wänden um den Arenaboden ragten. Vermutlich hatten sich in diesem Stadion die Yuuzhan Vong einst damit unterhalten, Gladiatorensklaven gegeneinander antreten zu lassen.
Dann fielen Anakin Rampen auf, die von den unteren Rängen in die Arena führten, und er begriff seinen Irrtum. Die Yuuzhan Vong selbst hatten hier gekämpft − oder zumindest jene Glücklichen, die in den privilegierten unteren Rängen sitzen durften. In diesem Licht betrachtet bekamen die Statuen von Yun-Yammka eine religiöse Note, und er stellte sich die Arena als eine riesige Kirche vor. Fast konnte er vor seinem inneren Auge sehen, wie dieser Ort mit Yuuzhan Vong gefüllt war, die ihrem Glauben huldigten, während das Weltschiff die Dunkelheit zwischen Galaxien überwand, und die prominentesten Vong und gefeiertsten Anführer ehrten ihre Götter mit ihrem Blut und ihrem Tod, um den Yuuzhan Vong eine neue Heimat in der fernen Galaxis der Neuen Republik zu sichern.
»Setz mich ab«, verlangte Anakin. Krieger wie diese würden sich nicht von jemandem besiegen lassen, der von einem anderen in den Kampf getragen wurde. »Ich lasse mich nicht tragen, nicht hier − nicht, bis die Sache vorüber ist.«
Tesar stellte Anakin auf die wackligen Beine.
Lowbacca murrte und knurrte daraufhin eine Frage.
»Wie wollen Sie erwarten…«
»Tesar kann mir helfen«, sagte Anakin und unterbrach Em Tedes Übersetzung. Er wandte sich an den Barabel. »Als Ulaha gefoltert wurde, hast du ihr Kraft
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