Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
gespendet.«
»Jetzt wird es nicht mehr so viel sein«, warnte Tesar. »Zu dem Zeitpunkt waren wir zu dritt.«
»Ich nehme, was ich kriegen kann«, sagte Anakin. »Ich möchte die Angelegenheit nur auf meinen eigenen Füßen beenden.«
Der Barabel zeigte die nadelspitzen Zähne. »Dann wäre dieser hier geehrt.«
Anakin spürte, wie Tesar den Kontakt durch die Macht herstellte, dann fühlte er ein eigenartiges Reptilienfrösteln, als sich ihre Emotionen vereinten. Die Welt wurde seltsam rot, und Anakin spürte, wie seine Schwäche in Tesar floss und dessen Kraft zu ihm. Damit stellte sich ein Gefühl der Einsamkeit ein, nicht so wie die Trauer, die Menschen kannten, sondern das schmerzliche Fehlen von zwei Kameraden, die niemals zurückkehren würden.
Ohne sich bewusst zu sein, dass er die Augen geschlossen hatte, schlug er sie wieder auf. »E-es ist nicht ganz so, wie ich es erwartet hatte.«
»Nein?«, schnarrte Tesar. »Möchtest du Schuppen?«
Erstaunt darüber, dass er den Scherz verstanden hatte, kicherte Anakin und ging den anderen hinterher. Seine Verbindung zu Tesar fühlte sich ähnlich an wie das Kampfgeflecht, nur war es jetzt die Kraft des Barabel, die geteilt wurde.
Einige Minuten später verkündete Alema, sie seien jetzt auf der anderen Seite der Arena genau gegenüber dem Torbogen angelangt, durch den sie eingetreten waren, und das Team stieg die Treppe hinauf. Anakin schaffte es aus eigener Kraft, aber Raynar litt weiterhin unter den Nebenwirkungen des Gegengiftes und musste mithilfe der Macht von einer Reihe zur nächsten hinaufgehoben werden. Sie waren nur noch eine Reihe vom Ausgang entfernt, als Raynar, der auf Alema wartete, die hinter ihm hochstieg, zehn Meter nach unten zeigte.
»Seht nur!« Seine Zunge war so angeschwollen, dass Anakin ihn zuerst gar nicht verstand. »Eryl!«
Raynar drehte sich um und taumelte in die Richtung, in die er zeigte, und rief damit die Reaktion eines nahen Voxyn hervor, das die Halsschuppen aufstellte. Alema zog sich mit einer raschen Bewegung hoch und lief dem verwirrten Jedi hinterher, während Anakin und einige andere ihn mit der Macht zurückholten.
Das Voxyn spuckte Säure und verfehlte sein Ziel, dann machte es einen Satz und schlug zweimal auf Raynar ein. Beim ersten Mal zerriss es den Overall, der zweite Hieb hinterließ vier klaffende Wunden. Anakin überließ den verwundeten Jedi seinen Gefährten, zog das Lichtschwert aus dem Harnisch und aktivierte es.
»Anakin, nein«, warnte Jacen. »Lass es zu seinem Nest zurückkehren.«
Anakin schaltete das Lichtschwert aus, hielt die Waffe jedoch kampfbereit vor sich. Tesar ließ den stammelnden Raynar hinüber zu Ganner und Alema schweben, die rasch hinter der Kante mit ihm verschwanden. Das Voxyn starrte das Lichtschwert in Anakins Hand an.
»Brauchst du Hilfe, junger Solo?«, fragte Lomi. »Ich könnte es töten, aber da gibt es dieses Versprechen…«
»Halte dich an dein Versprechen«, sagte Anakin. Langsam senkte er das Lichtschwert und wich zurück. »Du möchtest Zekk doch sicherlich nicht wütend erleben.«
»Da wäre ich nicht so sicher«, meinte Lomi. »Ich habe gehört, er sei sehr stark, wenn er wütend ist.«
Das Voxyn kehrte zu seinem Nest zurück. Anakin wagte wieder zu atmen, dann stiegen er und die anderen rasch über die letzte Reihe zum Ausgang hinauf. Alema und Zekk waren mit Tekli und Raynar bereits auf der anderen Seite, doch Jacen und die Übrigen warteten direkt im Torbogen.
Anakin ging hindurch und sah sich Raynar über die schmale Schulter der Chadra-Fan an. Vier tief klaffende Wunden zogen sich diagonal über die Brust, aber es gab keine starken Blutungen, und der Knochen war nicht bloßgelegt.
»Wie geht es ihm?«
»Im Augenblick den Umständen entsprechend«, sagte Tekli und sprühte Desinfektionsschaum auf die Wunden. »Alles hängt davon ab, wie gut Cilghals Mittel gegen die Infektionen wirkt.«
Anakin starrte Raynar an. Noch ein Opfer, diesmal ein enger Freund von Jacen und Jaina − immerhin hatten sie es durch das Labyrinth der Voxyn geschafft. Er fühlte sich gleichermaßen kummervoll wie erleichtert, doch nicht schuldig. Er hatte seine Entscheidungen so gut getroffen, wie er konnte.
Obwohl Raynar es vermutlich nicht mitbekommen würde, kniete Anakin sich neben ihn hin und klopfte ihm auf die Schulter. »Können wir ihn transportieren?«
»Irgendwer muss ihn anheben«, sagte Tekli. »Ich bewege ihn.«
Zekk hatte den Patient schon in die Luft gehoben, ehe
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