Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Zeit schlafen, aber er erwartet ihr Aufwachen in Kürze. Wenn Sie und Ihre Freunde zu warten belieben, würde er Ihnen gern Erfrischungen anbieten.«
»Erfrischungen?« Eine solche Begrüßung hatte Viqi nun überhaupt nicht erwartet, aber vielleicht war das Programm ja seit ihrer »Versetzung in den Ruhestand« als Vorsitzende von SELCORE nicht mehr aktualisiert worden. Leia Solo war so erpicht darauf gewesen, der Senatorin, die das Geld für die Flüchtlinge verwaltete, einen herzlichen Empfang zu bereiten. Viqi ließ den Blaster in ihrer Hüfttasche und sagte: »Ja, eine Erfrischung wäre sehr schön.«
»C-3PO erwartet Sie in der Wohnung.« Die Kristastahltür glitt auf. »Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.«
Nur ihre langjährige Erfahrung als Politikerin verhinderte, dass Viqi die Kinnlade herunterfiel. »Danke. Den werde ich sicherlich haben.«
In der Hoffnung, die Infiltratoren würden nichts Dummes anstellen − wie zum Beispiel unter den Overalls nach den Amphistäben greifen, die sie um die Hüften geschlungen hatten −, überschritt Viqi die Schwelle und betrat das Foyer, ein Atrium mit Kuppel, sehr ähnlich demjenigen, aus dem sie gerade gekommen waren, wenn auch wesentlich kleiner und weniger prachtvoll. Zur Linken führte eine zweiflüglige Tür zum Skywaybalkon, wo zwei Meter tiefer der Hoverschlitten eines populären Luftbettenverkäufers wartete, damit sie rasch verschwinden konnten.
Der goldene Protokolldroide der Solos erschien aus dem Inneren der Wohnung. »Ich bin C-3PO, zuständig für Mensch-Maschine-Beziehungen.«
»Die ganze Galaxis weiß, wer du bist, C-3PO«, erwiderte Viqi trocken.
»Wie freundlich von Ihnen, Senatorin Shesh.« C-3PO deutete auf eine Polstergarnitur, die um eine Ladalum in einem Topf gruppiert war, dann sagte er: »Wir haben Sie erwartet. Setzen Sie sich bitte, und ich werde in Kürze entgegennehmen, was Sie und Ihre Freunde trinken möchten.«
Der Ton des Droiden war so angenehm sachlich, dass die Bedeutung dessen, was er sagte, Viqi nicht klar wurde, bis er sich abgewandt hatte und hinter einer Ecke verschwunden war. Die Infiltratoren kramten umgehend unter den Overalls nach ihren Gnulliths, aber Viqi zog den Blaster heraus und ging dem Droiden hinterher.
»C-3PO! Ihr habt uns erwartet ?«
»Aber ja, Senatorin Shesh.« Der Droide kehrte sofort zurück, und seine metallischen Hände hielten eine zarte Vors-Glaskugel, die im Inneren mit organischem Material bespritzt war. »Man hat mir zu verstehen gegeben, dies gehöre Ihnen.«
Während sie noch immer versuchte, die Situation zu begreifen, zielte Viqi mit ihrem kleinen Blaster auf den Kopf des Droiden. »Bleib hier.«
C-3PO stoppte. »Oh nein.« Die Glaskugel rutschte ihm aus den Händen. »Ist das wirklich notwendig?«
Viqi hatte noch genug Zeit, einmal tief Luft zu holen, ehe die Kugel auf dem Fliesenboden zerschellte, dann schob sich ein kleiner, grauhäutiger Kerl an dem Droiden vorbei. Er hielt einen T-21 Repetierblaster in der Hand und trug, wie Viqi sah, eine Atemmaske.
Viqi feuerte einmal in seine Richtung und hörte, wie der erste Infiltrator zu Boden ging. Der graue Kerl feuerte zweimal an ihr vorbei, und zwei weitere Krieger brachen zusammen. Als der vierte fiel, erkannte Viqi die Aussichtslosigkeit der Situation und wollte fliehen. Selbst wenn einer der Yuuzhan Vong lange genug bei Bewusstsein blieb, um seinen Gnullith aufzusetzen, würden sie an dem Noghri nicht vorbeikommen.
Als sie sich dem Skywaybalkon näherte, glitten die beiden Flügel der Tür automatisch auseinander, und ein zweiter Noghri sprang herein. Viqi machte noch zwei Schritte und feuerte den letzten Schuss des Blasters ab. Der Blitz verfehlte sein Ziel, aber er zwang den Noghri, zur Seite zu springen.
Diesen Moment nutzte Viqi aus. Sie rannte über den Balkon und warf sich über das Sicherheitsgeländer.
Mit ein bisschen Glück würde der Hoverschlitten noch dort sein, zwei Meter tiefer.
Die Beuge von Lukes Arm fühlte sich seltsam leer an ohne Ben. Zu den seltsamsten Zeiten erwischte er sich dabei, wie er die Hand vor dem Bauch hielt, den Ellbogen mit leichtem Abstand, von einem Fuß auf den anderen wippte und leise vor sich hin summte. Manchmal, so wie jetzt, fühlte er sogar die Wärme an der Stelle, wo sein Sohn ihn berühren würde, oder die Luft roch süß nach der Milch in Bens Atem.
Plötzlich spürte er eine Stille in der Luft und sah auf, und die drei Frauen im Raum − Mara, Danni, Cilghal −
Weitere Kostenlose Bücher