Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Eclipse findet. Was sollten wir wegen Talfaglio unternehmen?«
»Zuerst dürft ihr eins nicht vergessen: Wenn wir den Yuuzhan Vong erlauben, uns die Verantwortung zuzuschreiben, spielen wir ihnen in die Hände«, sagte Luke. »Denn sie sind die Mörder, nicht wir, und das dürfen wir nicht vergessen.«
»Das stimmt natürlich, Meister Skywalker«, sagte Cilghal und wandte sich nun vor der größeren Gruppe in aller Form an Luke. »Aber trotzdem fühle ich mich unbehaglich bei dem Gedanken, vor dem Tod so vieler die Augen zu verschließen. Ob die Verantwortung bei uns liegt oder nicht, wir müssen etwas tun, um es zu verhindern.«
»Und wir sind auch nicht so ganz unschuldig.« Jaina betrat den Raum und führte R2-D2 und einige Jedi herein. Die Nachricht von der Drohung Tsavong Lahs verbreitete sich rasch, und die Besatzung der Basis fand sich nach und nach im Konferenzraum ein. »Auf der Nebula Chaser befanden sich Jedi, und diese Jedi führten den Widerstand auf New Plympto an. Die Rar-Schwestern haben den gesamten Starliner gefährdet, allein dadurch, dass sie an Bord gegangen sind − genauso wie wir, die wir uns auf ein Treffen eingelassen haben.«
»Und woher weißt du, ob die Yuuzhan Vong sie nicht sowieso geopfert hätten?«, fragte Danni Quee, die die Eigenschaft hatte, bei jedem Argument schnell die Schwächen aufzuzeigen. Die kleine Frau mit den grünen Augen und dem lockigen blonden Haar hatte sich als eine der ersten in der Gefangenschaft der Yuuzhan Vong befunden − und hatte dabei ihre Foltermethoden kennen gelernt. »Wir haben doch keine Ahnung, wie diese Schlächter denken«, fuhr sie fort. »Das führt zu Fehlern. Schweren Fehlern.«
Während Danni sprach, trat sie zur Seite und ließ Jaina durch, damit sie sich zu Luke in den Sensorbereich des Holo-Koms stellen konnte.
»Hallo, Dad, Mom«, sagte Jaina. »Tut mir Leid, dass ihr warten musstet.«
»So lange haben wir nicht gewartet«, sagte Leia.
Die Anspannung in Hans Gesicht verlor sich, und er fügte hinzu. »Ja, nicht weiter schlimm.«
Diese Ruhe dauerte einen Moment an, ehe Anakin Solo, dessen braunes Haar so wirr war wie immer, nach vorn kam und die Diskussion auf Hyperantrieb stellte. »Also, gleichgültig, ob wir nun schuld sind oder nicht, es stehen hunderttausende, vielleicht Millionen Leben auf dem Spiel. Wir müssen unbedingt etwas unternehmen.«
»Was würdest du denn vorschlagen, Anakin?«, fragte Luke.
Tahiri antwortete für ihn. »Die Blockade brechen, natürlich.« Blond und gertenschlank wirkte sie in mancher Hinsicht wie eine jüngere Ausgabe von Danni Quee − und auch sie war eine Gefangene der Yuuzhan Vong gewesen, bis Anakin sie aus dem Gestalter-Laboratorium gerettet hatte. »Wir lassen sie bluten, damit sie es nicht noch einmal versuchen. Nur auf diese Weise können wir sie zurückschlagen.«
»Und das könnte exakt das sein, was die Yuuzhan Vong von uns erwarten«, sagte Danni. »Wenn sie die Jedi als Krieger wie sich selbst betrachten, erwarten sie eine ehrenvolle Antwort.«
Han nickte ins Hologramm. »Sie wollen die Jedi aus der Reserve locken. Ihr wäret Narren, wenn ihr darauf reinfallt − insbesondere, weil sie auf euch warten.«
»Also lassen wir einfach eine Welt sterben?« Jacens ruhige Stimme bildete einen scharfen Kontrast zu der zunehmenden Spannung im Raum. Er wandte sich an Tahiri und Anakin. »Doch wenn wir mit unseren Lichtschwertern herumfuchteln, verlieren andere ihr Leben.«
Anakin zog eine düstere Miene, wie so oft, wenn er in letzter Zeit mit seinem älteren Bruder redete. »Vielleicht kannst du einfach daneben stehen und zuschauen…«
Jacen hob die Hand. »Lass mich bitte ausreden, Anakin. Ich sage, dass beide Möglichkeiten nicht gut sind.« Er blickte die anderen im Raum an. »Wenn wir in den Kampf ziehen, werden die Yuuzhan Vong mehr Leute töten; wenn wir nicht kämpfen, werden sie trotzdem morden. Beides dürfen wir nicht zulassen. Die Jedi sind schließlich die Verteidiger des Lebens in der Galaxis.«
»Worauf willst du hinaus, Jacen?«, wollte Han wissen. »Dass die Jedi sich ergeben sollen?« Er schloss die Augen und zuckte zusammen. »Komm schon, das darf doch nicht wahr sein.«
»Niemand wird sich ergeben, Han«, sagte Luke.
Er konnte Hans Sorge gut verstehen. Von allen jungen Jedi-Rittern, die nach Eclipse gekommen waren, gehörte Jacen zu jenen, die sich am meisten mit Philosophie auseinander setzten, und häufig grübelte er über die paradoxe Idee, dass es manchmal
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