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Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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wandte sich Tsavong Lah zu. »Aber selbst ich kann sie nicht überreden, den Hals in ein Joch zu stecken.«
    Der Kriegsmeister belohnte ihn mit einem knappen Nicken. »Ich bin mehr daran interessiert, was Leia Solo sagte, als daran, warum Sie noch am Leben sind. Wie hat sie reagiert, als die Gabe der Qual die Ungläubigen vernichtete?«
    »Sie wollte mich umbringen.«
    »Aber sie hat es nicht getan«, bemerkte der Kriegsmeister. »Was hat sie stattdessen getan?«
    »Ich überzeugte sie davon, dass sie gleichzeitig mit mir Millionen von Flüchtlingen töten würde.« Nom Anor selbst fiel auf, dass er sich ein wenig zu stark an diese Behauptung klammerte − vielleicht wegen der Schmach, die er schon auf Duro durchs Leias Hände erlitten hatte. »Sie gab nach.«
    »Sie gab nicht nach − sie weigerte sich nur, Schuld auf sich zu laden.« Vergere äußerte dies wie eine Tatsache, nicht wie eine Vermutung. Sie hüpfte hinüber zu Tsavong Lah. »Ihr Leben lang ist sie Diplomatin gewesen. Sie würde genauso wenig auf eine solche Falle hereinfallen wie Sie in einen Hinterhalt fliegen würden.«
    Tsavong Lah dachte über ihren Einwand kurz nach. »Vielleicht scheint es so, doch möglicherweise passiert noch etwas.« Er sah über Vergeres gefiederten Rücken zu Nom Anor. »Leia Solo ließ Sie aus einem bestimmten Grund am Leben. Weshalb?«
    Die Antwort bestand natürlich darin, dass sie ihm ihr Ehrenwort gegeben hatte, aber Nom Anor hütete sich, das zu erwähnen. Diese Antwort würde der Ansicht widersprechen, die der Kriegsmeister zuvor geäußert hatte, und während ein Untergebener bei den Yuuzhan Vong sich vielleicht einschmeicheln würde, Komplotte schmieden oder sogar an Umsturz denken könnte, würde er seinem Vorgesetzten niemals widersprechen. Manchmal fragte sich Nom Anor, ob es nicht besser war, wie die Ungläubigen es hielten, und allein die Tatsache, dass er bei diesem Gedanken nicht automatisch vor der Vergeltung der Götter Schutz suchte, war ihm ein Zeichen, dass er schon viel zu lange von seinem Volk getrennt gelebt hatte. Er ließ also für den Moment die Frage außer Acht, warum er gezwungen worden war, die qualvolle Einführung des Chilabs zu erdulden, wenn der Kriegsmeister seine Rückkehr gar nicht erwartet hatte, und zuckte mit den Schultern.
    »Ehe sie mich freigelassen hat, gab sie mir eine Warnung mit auf den Weg. Sie sagte, ich sollte Ihnen mitteilen, die Jedi würden die Verantwortung für die Geiseln ablehnen − und dass jeder weitere Gesandte mit einer ähnlichen Drohung nicht zurückkehren würde.«
    Falls Tsavong Lah den leichten Widerspruch zu Nom Anors Behauptung registrierte, der Exekutor habe Leia kontrolliert, so ließ er sich das nicht anmerken. Er blickte einfach nur Vergere an.
    »Wieder richtig, meine Dienerin.«
    Sie lächelte ihn an. »Habe ich nicht gesagt, die Jedi würden sich als würdige Gegner erweisen?«
    »In der Tat«, sagte der Kriegsmeister. »Aber die Flüchtlinge werden ihr Untergang sein. Sie werden der Keil sein, der die Neue Republik und die Jedi auseinander treibt.«

14
     
    Die gute Sache, die sich aus der Drohung Tsavong Lahs ergab, war General Muuns Entscheidung, dass es ein schlechter Zeitpunkt sei, sich dem Schicksal der Flüchtlinge gegenüber gleichgültig zu zeigen − und ein besonders günstiger Zeitpunkt, um seine Karriere mit der »Rettung« einer Gruppe Evakuierter voranzutreiben. Daher kommandierte er nicht nur zehn Schiffe ab, um die Vray in Sicherheit zu eskortieren, sondern er bestand darauf, die Operation selbst zu leiten − wodurch Leia und Han frei waren, um nach Eclipse zurückzukehren.
    Eine der negativen Auswirkungen der Drohung bestand darin, dass Luke bei ihrer Ankunft bereits mit einer Mission wartete und außerdem darum bat, C-3PO ausleihen zu dürfen. Die Solos bekamen kaum Gelegenheit, Anakin und den Zwillingen hallo zu sagen, ehe sie wieder unterwegs waren, diesmal nach Nova Station, dort, wo sich einst das Carida-System befunden hatte.
    Umgeben von der noch längst nicht abgekühlten Materie, die bei der Supernova-Explosion ins All geschleudert worden war, handelte es sich bei dem Raum in der Umgebung von Nova Station um das Gebiet mit der intensivsten Rotfärbung, das Leia je gesehen hatte. Dünne Schleier roten Gases trieben langsam an der sich drehenden Station vorüber, verhüllten ferne Sterne und riefen die Erinnerung an die Katastrophe wach, die das Leben der Milliarden Caridaner beendet hatte. Dort saß sie mit Han in einer

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