Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
gewusst, dass dieser Augenblick kommen würde, seit sie das Hologramm von Fey’las Auftritt mit Nom Anor vor versammeltem Senat gesehen hatte, und zur Abwechslung war sie sogar einmal bereit, dem Bothan zu geben, was er wünschte. Nach der Zerstörung der Speed Queen in der Schlacht bei Froz mussten die Jedi mehr Prügel aus dem Senat einstecken als je zuvor. Die Unterstützung des Staatschefs würde helfen, aber das Gefühl an jenem Tag, als sie den Sitzungsraum des NRMAK verlassen hatte, war unverkennbar gewesen. Die Macht führte sie von der Politik fort, und sie hatte keinen Zweifel, dass der Bothan hoffte, sie als Verbündete in den Senat zurückzuholen − ein Zug, mit dem er eine Unterstützerin und die Jedi eine Stimme im Senat gewinnen würden.
Doch zu diesem Opfer war sie nicht länger bereit. Das Gefühl war zu eindeutig gewesen. »Ich bin sicher, Sie werden genügend Unterstützung finden, wenn Sie tatsächlich glauben, für die richtige Sache zu kämpfen.«
Das Fell an Fey’las Hals sträubte sich, ein Zeichen seiner Unsicherheit. »Was hat mein Glauben damit zu tun? Wir reden über den Senat.«
»Den Senat, den Sie geschaffen haben«, erwiderte Leia. »Sie und Ihresgleichen. Ich gehöre nicht dazu.«
Fey’la legte die Ohren an, und Leia hörte, wie Han ihr etwas zuflüsterte. Sie hatten darüber gesprochen, ehe sie hergekommen waren. Han hatte Verständnis für ihre Entscheidung, nichts mehr mit dem Senat zu tun haben zu wollen, doch, wie es typisch für ihn war, glaubte er, sie müsse ihr Engagement dann eben vortäuschen. In seiner Denkweise brauchte sie lediglich ein paarmal öffentlich mit Fey’la aufzutreten und dabei zu lächeln. Dann wären die Jedi vom Haken. Lando würde genug Credits haben, um einen ganzen Sektor zu kaufen, und die Neue Republik hätte die beste Droidenarmee aller Galaxien. Han verstand einfach nicht, dass sie, wenn sie sich auf Fey’las Spiel einließ, gute Miene dazu machen musste und dadurch ein Teil jenes Sumpfes würde, der die Neue Republik zu einer so leichten Beute für die Yuuzhan Vong hatte werden lassen.
Nach einer langen Pause warf Fey’la einen viel sagenden Blick auf das Lichtschwert an Leias Gürtel. »Kommen Sie schon, Prinzessin. Sie wissen, wie das funktioniert. Ich kann die Jedi nicht unterstützen, solange die Jedi mich nicht unterstützen.«
»Tun Sie das Richtige, und Sie werden Ihre Unterstützung bekommen«, sagte Leia. Lando und die Generäle gaben sich keine Mühe mehr, ein Gespräch über die Vorteile des YVH vorzutäuschen, und lauschten ganz offen. »Ich werde keine Abmachungen mehr hinter den Kulissen treffen.«
»Wie schade, denn gerade jetzt werden Sie gebraucht, um die Neue Republik zusammenzuhalten.«
Lando riss die Augen auf − so bitter klang Fey’la − und warf Han einen vorwurfsvollen Blick zu.
Han konnte nur mit den Schultern zucken. »Tut mir Leid, Kumpel. Ich habe versprochen, dass sie kommen würde, aber ich bin nicht verantwortlich für das, was sie sagt.«
Der Hoverschlitten wurde langsamer und sank auf den Blasttunnel zu, wo mehrere Tendrando-Techniker zwei riesige Kisten mit Munition für den YVH abluden.
Lando setzte ein Lächeln auf. »Schon okay, Han. Das Baby verkauft sich selbst.« Er zeigte auf eine Gruppe großer Leibwächter, die herbeieilten, um den Landeplatz des Hoverschlittens zu sichern. »Wenn der Staatschef sieht, was das Baradiumschrot mit Yorikkoralle anstellt, wird er sofort ein Dutzend bestellen, um diese Hampelmänner zu ersetzen.«
Von hinten meldete sich die ultramaskuline Stimme des 1-lA. »Ruhe bewahren! Sofort einen geschützten Bereich aufsuchen.« Der Hoverschlitten bebte unter den schweren Schritten des Droiden. »Dies ist ein militärischer Notfall. Sofort einen geschützten Bereich aufsuchen!«
Die gleiche Warnung hatte der Droide auch bei seiner Such-Identifikations-Demonstration ausgegeben, kurz bevor er die drei »Infiltratoren« ausgeschaltet hatte, die versucht hatten, in einer Menge von Tendrando- »Fußgängern« zu verschwinden. Leia blickte Lando stirnrunzelnd an. Der schüttelte den Kopf, dann ging er auf den Kriegsdroiden zu.
»1-lA, die Demonstration ist vorüber«, sagte er.
»Bestätige, Demonstration ist beendet«, antwortete der Droide. »Sofort einen geschützten Bereich aufsuchen. Yuuzhan-Vong-Alarm.«
YVH 1-lA schob Lando zur Seite und riss den Pilotdroiden von der Steuersäule weg, dann stöpselte er sich selbst ein. Der Schlitten befand sich dicht an dem
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