Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
versengte ihre Rüstungen weiter mit dem wirkungslosen Blasterfeuer. Die Laminanium-Panzerung war bis auf das Skelett eingebeult, an manchen Stellen zeigte sich die Elektronik, dennoch ging er weiter und feuerte, obwohl auch seine Verbündeten sich vor ihm befanden. Präzisionsschüsse.
Leia sah, dass sie aus der Situation Vorteil schlagen konnte, und aktivierte ihr Lichtschwert. »Zeit, sich ihnen zu stellen.«
»Zu gefährlich!« Die Panik in Hans Stimme verblüffte Leia. »Du gehst weiter.«
Er schob sie hinter Fey’la her und hätte beinahe die Hand eingebüßt, weil er so knapp an ihrem Lichtschwert vorbeigriff, dann legte er den vordersten Yuuzhan Vong mit einem beeindruckenden Schuss unter dem Arm hindurch um. Schlechtes Timing. Ein Blasterblitz von 1-lA − glücklicherweise ein nichttödlicher grüner − erwischte ihn in der Brust und schleuderte ihn gegen Leia. Er ging zu Boden, zwar nicht tot, wie sie wusste, aber sehr, sehr bewusstlos. Sie fand ihr Gleichgewicht wieder, fuhr herum und stand den beiden letzten Yuuzhan Vong gegenüber. Einer schlug auf ihren Kopf ein, der andere rannte an ihr vorbei, Fey’la hinterher.
Leia ging in die Hocke und warf sich mit der Macht nach hinten. Ein richtiger Salto wäre besser gewesen, doch sie war keine Meisterin im Kampf. Sie kam wieder auf die Beine, drehte sich um und traf den Yuuzhan Vong, der hinter Borsk her war, im Rücken. Ihre rubinfarbene Klinge teilte ihn fast in zwei Teile, und der Gestank rief Übelkeit bei Leia hervor.
Leia setzte die Drehung fort und fand den letzten Yuuzhan Vong an der Stelle vor, an der sie ihn erwartet hatte. Er schlug mit seinem Amphistab nach ihren Beinen, und auch das hatte sie vermutet. Sie parierte den Hieb. Er ließ die Waffe fallen und griff nach seiner Mehrzwecktasche.
Plötzlich wurde Leia am Knie getroffen. Der Amphistab hatte sich in seine Schlangenform zurückverwandelt, und Leia schleuderte das Ding mit dem Lichtschwert von sich fort. Die Hand des Yuuzhan Vong steckte in seiner Tasche. Leia rief die Macht zu Hilfe und trat mit aller Kraft zu. Der Tritt traf den Attentäter vor der Brust, und der Gegner taumelte zwei Schritt zurück.
Dann lächelte der Krieger höhnisch und zog die Hand aus der Tasche. Zum tausendsten Mal schwor sich Leia, mehr Zeit mit der Schulung ihrer Jedi-Fähigkeiten zu verbringen, und warf das Lichtschwert nach seinem Arm. Immer noch grinsend wich er aus, die Klinge flog vorbei − und plötzlich schlangen sich 1-lAs Laminanium-Arme um ihn.
Der Droide zerquetschte die gestohlene Blast-Rüstung wie Eierschalen, und schwarzes Blut ergoss sich auf den Boden. »Blaster wirkungslos«, sagte 1-1A verwirrt. »Alternative Taktiken erforderlich.«
23
Der helle Glanz des galaktischen Kerns fiel durch die Transparistahldecke herein, und allein deshalb war der Kraterraum einer der wenigen auf Eclipse, die noch Licht hatten. Bei dem Versuch, mehr Energie in das zentrale Kühlsystem zu leiten, war eine Hauptschalttafel durchgebrannt, und daraufhin waren alle weniger wichtigen Systeme ausgefallen. Die Jedi waren daher gezwungen, sich in einem der Labore des Eclipse-Programms zu versammeln. Mehrere leere Villip-Tanks − selbst Cilghal konnte die Dinger nicht zum Wachsen bringen − waren zur Seite geschoben worden, um Platz zu schaffen. Han und Lando standen ein wenig abseits bei Leias Noghri-Leibwachen. Nach dem Zwischenfall auf Coruscant waren die Noghri einen Tag früher aus den Bacta-Tanks gestiegen und weigerten sich nun, Leia auch nur eine Minute aus den Augen zu lassen.
Leia befand sich vorn bei Mara, Cilghal und den älteren Jedi, während Jacen und Jaina bei Tenel Ka, Lowie, Raynar, Zekk und den nachdenklicheren jungen Jedi-Rittern standen. Anakin und seine hübsche Freundin Tahiri waren umgeben von Gefährten, zu denen jetzt auch die drei Barabel-Brutgefährten sowie Ulaha Köre, eine rothaarige Frau namens Eryl Besa und die Twi’lek-Tänzerin Alema Rar gehörten.
Han gefiel es nur wenig besser als Tahiri, wie sich Alema an seinen Sohn drängte. Obwohl die Twi’lek im gleichen Alter war wie Anakin, konnte er doch an ihren Blicken und Berührungen ablesen, dass sie in gewisser Hinsicht über wesentlich mehr Erfahrungen verfügte − und es war nun gerade nicht der richtige Zeitpunkt für Anakin, solche Lektionen zu lernen. Luke hatte die Versammlung einberufen, um einen Durchbruch in Cilghals Forschungsarbeit zu verkünden, doch gerade war die Nachricht eingetroffen, dass Anakins
Weitere Kostenlose Bücher