Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Olbio-Blätter.«
»Diese Viecher fressen also Ysalamiri?«, fragte Raynar. »Willst du uns das sagen?«
»Nein, Cilghal will uns mitteilen, wo wir die Königin finden«, meinte Jacen. »Hast du die Metalle in den Blättern untersucht?«
Cilghal lächelte. »Sie passen perfekt. Die Blätter stammen von Myrkr.«
Lando stieß einen leisen Pfiff aus, und Han zog sich einen missbilligenden Blick von Leia zu, weil er seine Freude wenig eloquent zum Ausdruck brachte. Myrkr war bei Schmugglern bekannt für den hohen Metallgehalt in den Bäumen, eine Eigenart, die alle Sensormessungen im Orbit unzuverlässig machte. Der Planet stellte den optimalen Ort für geheime Basen und gleichzeitig die Heimat von Vornskrs und Ysalamiri dar − bei Ersteren handelte es sich um vierbeinige Raubtiere, die mithilfe der Macht ihre Beute jagten, bei Letzteren um friedliche Reptilien, die die Macht in kleinen Bereichen blockieren konnten. Selbst unter besten Bedingungen war es kaum ein idealer Ort für eine Voxyn-Jagd, und die Aufgabe wurde noch komplizierter durch die Tatsache, dass der Planet sich vierhundert Lichtjahre hinter den Linien der Yuuzhan Vong befand.
»Okay«, sagte Raynar. »Und jetzt die gute Nachricht.«
»Es ist ein Anfang.« Mara reichte Ben an Luke weiter und blickte Cilghal an. »Bist du sicher, dass die Königin dort ist? Das Ysalamiri könnte nicht von einem anderen Ort stammen?«
Jacen antwortete auf die Frage: »Nicht angesichts der Blätter im Magen. Wenn die Blätter nicht von Myrkr wären, würde der Metallgehalt niedriger sein.«
»Das Ysalamiri hat kurz vor seinem Tod auf Myrkr gefressen«, stimmte Cilghal zu. »Und nicht lange danach wurde es selbst gefressen. Ich habe kein Anzeichen von Einfrieren oder anderer Konservierung gefunden.«
In dem Raum kehrte unheimliche Stille ein. Die Frage, die sich der Gruppe stellte, war so offensichtlich wie drängend, und die Jedi waren gut genug aufeinander eingestimmt, um zu erkennen, dass sie als Nächstes einen Plan schmieden mussten.
»Lassen wir erst einmal den Gedanken an einen massiven Angriff außen vor«, sagte Ulaha Köre. »Selbst wenn wir eine entsprechend große Flotte auftreiben könnten − was wir nicht können −, wäre die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs gering.«
»Und allein der Versuch würde unsere Absichten offenbaren«, fügte Luke hinzu. »Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.«
»Ein Kommandotrupp«, sagte Zekk. »Wir schleichen uns mit einem kleinen Kommandoteam rein…«
»Nicht, solange ihr nicht besser seid als das Geister-Geschwader«, unterbrach ihn Han. Ehe er von Coruscant aufgebrochen war, hatte er im Medicenter der Verteidigungsstreitkräfte der Neuen Republik vorbeigeschaut und Wedge besucht. Der General befand sich in ausgesprochen redefreudiger Laune. »Sie versuchen seit sechs Monaten, durch die Front zwischen Corellia und Vortex vorzudringen. Die Yuuzhan Vong haben überall Dovin Basale; die Geister wurden jedes Mal aus dem Hyperraum geholt, gleichgültig, welche Route sie probiert haben. Und in dem Bereich zwischen der Perlemianischen Handelsroute und dem Hydianischen Weg war es besonders übel; sie wurden schon auf dieser Seite der Front herausgeholt.«
»Jetzt wissen wir, warum«, vermutete Luke. »Die Yuuzhan Vong haben erwartet, dass wir das Geheimnis lüften würden, und sie haben sich auf uns vorbereitet.«
»Ich glaube, sie haben von vornherein darauf gesetzt«, sagte Tahiri. Trotz ihres Alters − mit gerade fünfzehn war sie die jüngste anwesende Jedi − wurde ihre Bemerkung von anderen beachtet. Da sie die Bemühungen einer Yuuzhan-Vong-Gestalterin überlebt hatte, die sie in eine Jedi jagende Sklavin verwandeln wollte, verstand sie das Denken der Yuuzhan Vong besser als die anderen. »Sie haben ein Sprichwort: ›Lass den Feind kämpfen!‹ Ich glaube, sie versuchen gar nicht erst, fair zu sein.«
»Damit hast du Recht, Tahiri«, sagte Alema. Das Lob zog lediglich eisiges Starren nach sich, doch die Twi’lek tat, als würde sie es nicht bemerken. Sie wandte sich an Luke und die älteren Jedi. »Auf New Plympto haben die Yuuzhan Vong stets unsere Reaktionen vorausgesehen und entsprechend Fallen aufgestellt. Bestimmt haben sie uns längst im Visier.«
»Dann müssen wir sie überlisten«, sagte Anakin mit der für einen Teenager so typischen festen Überzeugung. Er wandte sich an die jüngeren Jedi um ihn herum. »Die Yuuzhan Vong wollen, dass wir aufgeben, nicht wahr? Tun wir es doch − und
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