Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
ich hätte da noch ein Problemchen für dich«, sagte Jaina. »Danni Quee hat endlich eine Möglichkeit entdeckt, die Kommunikation des Yammosk zu stören. Das ist die einzige Erklärung für das Chaos bei den Yuuzhan Vong über Coruscant. Hast du eine Ahnung, wie sie das zustande gebracht hat?« Der Wookiee setzte zu einer weitschweifigen Erklärung an, die für Jainas Kopf zu ausführlich war. Sie hob die Hand und stoppte die Flut von Informationen. »Woher weißt du das alles?« Lowbacca zögerte und heulte dann eine Antwort. Er war rekrutiert worden, um in dem Forschungsteam von Danni Quee und Cilghal zu arbeiten. Das ergab für Jaina Sinn. Die Machtsensitive Wissenschaftlerin und die Heilerin von Mon Calamari waren beim Verständnis der Yuuzhan-Vong-Technologie am weitesten fortgeschritten. Ehe Lowbacca zur Jedi-Akademie gekommen war, hatte er zwei Leidenschaften gehabt: Computerwissenschaft und das Studium des komplexen Pflanzenlebens auf Kashyyyk. Letzteres hatte ihn dazu gebracht, sich allein in die gefährlichen unteren Ebenen der Wälder auf seiner Heimatwelt zu wagen. Das gehörte auch zu seinem Initiationsritus, mit dem er in die Erwachsenenwelt aufgenommen worden war, in dessen Zug er der tödlichen Syren-Pflanze gegenübertreten sollte. Aufgrund seines Wissens über Computer und Biologie − nicht zuletzt auch wegen seiner Vorliebe, das Unmögliche zu versuchen − war er hervorragend für diese Studien geeignet.
Lowbacca stieß ein scharfes Knurren aus.
»Dann hast du die gefangenen Schiffe auseinander genommen? Kein Wunder, dass du wusstest, wie man mit dem Schiff umgeht«, murmelte Jaina und erinnerte sich an einen Scherz, den er mit einem kleinen Nervenzentrum getrieben hatte. »Demnach weißt du, wie Danni Quee den Yammosk gestört hat?«
Der Wookiee schüttelte den Kopf und gab ein trauriges Stöhnen von sich. Er war nicht dabei gewesen, als Danni Quee den Durchbruch geschafft hatte.
»Angesichts deines Hintergrundwissens könntest du aber ebenfalls zu einem Ergebnis kommen?«
Lowbacca dachte nach und knurrte dann bestätigend. »Und könntest du auch einen Schritt weiter gelangen?«
Der Wookiee lauschte mit wachsender Faszination, während Jaina ihm ihren Plan beschrieb. Seine wuscheligen Schultern schüttelten sich vor Lachen, als er sich zu dem Dovin Basal aufmachte.
Jaina beobachtete ihn verwirrt. Lowbacca kehrte kurz darauf mit federnden Schritten zurück und hielt einen bekannten Gegenstand in den Pfoten. Er reichte Jaina eine kleine Kugel und brummte dazu eine lange Anweisung. Langsam machte sich ein verschlagenes Grinsen auf ihrem Gesicht breit, als sie nach und nach begriff, was er gefunden hatte. Sie streckte die Hand nach oben und zerzauste liebevoll das Fell auf seinem Kopf, ehe sie sich wieder nach vorn aufmachte. »Ist das das, wofür ich es halte?«, wollte Ganner wissen, der den Villip voller Abscheu betrachtete.
Sie grinste den älteren Jedi an und wandte sich an Zekk. »Kann ich deinen Platz haben?«
Er überließ ihr den Pilotensitz, Jaina setzte sich, zog die Haube auf und begann, die eigenartig geformte Kugel zu streicheln.
»Hältst du das für eine gute Idee?«, erlaubte sich Zekk anzumerken. »Kannst du reden und fliegen zur gleichen Zeit?«
Darauf gab sie nur ein verächtliches Schnauben zurück.
»Wir wissen gar nicht, wer antworten wird«, beharrte er.
»Sicherlich, aber es besteht die Möglichkeit, dass wir etwas Wissenswertes erfahren. Je mehr wir über dieses Schiff herausfinden, desto höher sind unsere Überlebenschancen.«
Die äußere Schicht des Villips stülpte sich um, und das Gewebe formte sich zu einem Abbild des Yuuzhan Vong, auf den dieser Villip »eingestellt« war. Augenblicke später hielt Jaina ein entsetzliches Gesicht in ihren Händen, das von zerfransten Lippen und einem Gewirr aus Narben entstellt war.
Dieses Gesicht kannte sie. Jeder in der Galaxis mit Zugang zum HoloNet kannte es. Bei ihrem Gegenüber handelte es sich um den Kriegsmeister Tsavong Lah. Vor nicht langer Zeit hatte er eine Botschaft durch die Galaxis geschickt, in der er die Vernichtung der Jedi verlangt und Jacen Solos Auslieferung gefordert hatte. Jaina hatte sich das Holovid oft angeschaut, doch bei jedem Mal war ihr Blut aufs Neue in Wallung geraten. »Wurde das Opfer durchgeführt?«, wollte der Kriegsmeister wissen. Jaina hielt den Villip näher an ihr Gesicht und schenkte dem Feind ihres Bruders ein messerscharfes Lächeln. »Noch nicht.«
Der Villip verzog
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