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Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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würde er sie nicht so leicht als »unwürdige Gegner« abtun. Den Fehler hatten sie bereits bei Jaina Solo begangen. Harrar vermutete, sie sei schlau genug, um diesen Umstand auszunutzen.
    Vielleicht, dachte er, war diese Betrügerin, diese Möchtegern-Göttin der List, tatsächlich das, was sie zu sein behauptete − ein gerissenes und mächtiges Wesen, das selbst den Vergleich mit Yun Harla rechtfertigte. Der Gedanke bestürzte und faszinierte ihn zugleich. »Sie wirken bekümmert, Eminenz«, meinte Khalee Lah.
    »Nachdenklich«, berichtigte Harrar. Er lächelte schwach und verhüllte seine Ketzerei hinter einer Maske zynischer Belustigung. »Im Krieg zeigt sich oft die Ironie des Schicksals. Ich frage mich, was der Kommandant dieser weit gereisten Ungläubigen wohl davon halten würde, wenn er wüsste, dass jeder seiner Angriffe die Yuuzhan Vong nicht abschreckt, sondern von ihnen wie eine Einladung aufgefasst wird.«

18
    Früh am nächsten Morgen folgte Prinz Isolder einer Wache ins Flüchtlingslager und versuchte, die aufmerksamen Krieger zu ignorieren, die ihn begleiteten. Leibwachen waren für jemanden in seiner Position unerlässlich, und er konnte sich nur an wenige Gelegenheiten erinnern, bei denen er auf seiner Heimatwelt allein gewesen war. Aber während er durch die Reihen der einfachen Zelte ging, wurde ihm bewusst, wie viel diese Flüchtlinge verloren hatten und wie aufdringlich ihnen der Pomp des hapanischen Königshauses erscheinen musste.
    Sein Führer blieb vor einem Zelt stehen, das sich von den anderen nicht unterschied. »Sie können mich jetzt allein lassen«, sagte Isolder. Ein Blick aus den blauen Augen schloss die Leibwachen in diese Anordnung mit ein. Die Krieger verneigten sich und zogen sich zurück.
    Er klopfte an den Stützpfosten und erhielt ein unverbindliches Grunzen zur Antwort. Daraufhin schlug er die Klappe zurück und betrat geduckt den ersten der beiden Räume des Zeltes.
    Han und Leia saßen an einem kleinen Klapptisch. Beide hielten dampfende Becher in den Händen und sahen ihn müde und gleichzeitig einschätzend an.
    Isolder war beeindruckt, wie sehr die beiden sich ähnelten, etwas, das über jede Erklärung durch gemeinsame Erlebnisse und die jüngsten gemeinsamen Verluste hinausging.
    Han Solo passte genau in das Bild des alternden Piraten. Die Geschichten, die er während seiner Abenteurerjahre erlebt hatte, hatten ihre Spuren in Form von Falten und Narben hinterlassen. Zwei Tage alte Bartstoppeln bedeckten die untere Gesichtshälfte. Er war ein wenig dicker geworden, ein wenig grauer, ein wenig härter, was jedoch nicht überraschte.
    Die Veränderungen bei Leia waren hingegen bestürzend. Ihr kurzes Haar wuchs langsam nach, und sie trug einen taillierten Fliegeranzug. Sie war schlanker, als Isolder sie in Erinnerung hatte, und ihr Gesicht wirkte ohne Makeup bleich und klein. Trotz ihrer nachlässigen Erscheinung oder vielleicht gerade deswegen sah sie viel jünger aus, als sie war. Doch die kunstvollen Haarspiralen waren verschwunden, die weich fallenden Kleider, die gebieterische Haltung − genau das, was ihn vor zwanzig Jahren so beeindruckt hatte. Sie hätte genauso gut eine müde Kriegerin sein können, die sich auf die nächste Schlacht vorbereitete.
    Dann veränderte sich ihr Gesicht. Sie hob das Kinn, ihre Lippen verzogen sich zu einem herzlichen Lächeln, und Trauer und Erschöpfung verschwanden hinter einer eingeübten Maske. Die Prinzessin und Diplomatin erhob sich, ging um den Tisch herum und begrüßte ihn mit ausgestreckten Händen.
    »Prinz Isolder«, sagte sie freundlich. »Danke für die Aufnahme. Die Bewohner des Hapes-Clusters haben schon so viele Opfer erbracht.«
    Er nahm ihre Hände und hob sie an die Lippen. »Fondor war meine Schuld, Prinzessin. Sie haben versucht, mich davor zu warnen, die Flotte zu schicken. In dieser Angelegenheit und auch in keiner anderen wollen wir keine Missverständnisse aufkommen lassen.«
    »Klingt so, als hätten Sie etwas auf dem Herzen«, meinte Han, während er sich ebenfalls erhob. »Bleiben Sie bitte hier«, sagte der Prinz. »Was ich zu sagen habe, betrifft Sie ebenfalls.« Han zuckte mit den Schultern und zog eine Kiste zum Tisch heran, während Leia einen weiteren Becher suchte. Sie ließen sich nieder und tranken ein paar Schlucke von dem dicken, starken Getränk. »Wie war Ihre Reise?«, fragte Leia.
    »Informativ, aber auch beunruhigend. Ich habe mehrere Dinge erfahren, die von Wichtigkeit für Ihre

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