Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter
bedauernden Solo-Halblächelns trat auf seine Lippen. »Vertrauen, Ganner, ist immer ein Glaubensakt.«
»Du hast leicht reden…«
»Wahrscheinlich. Willst du sehen, wie sehr ich dir vertraue?« Wieder griff er in sein Gewand. Als er die Hand herauszog, hielt er sie Ganner offen hin. »Hier.«
Auf seiner Handfläche lag der Griff eines Lichtschwerts.
Ganner blinzelte. Er rieb sich die Augen.
Als er wieder hinschaute, war es immer noch ein Lichtschwert. »Nimm es«, sagte Jacen. »Benutze es, wenn du musst. Selbst wenn du dich entscheidest, es gegen mich einzusetzen.«
»Du gibst mir dein Lichtschwert ?«
Jacen schüttelte den Kopf. »Es ist nicht meins.« Er hob die Hand. »Mach schon. Nimm es.«
»Und was ist es? Eine Fälschung? Noch ein Trick? Wird es in meiner Hand explodieren?«
»Es ist keine Fälschung«, sagte Jacen mit tiefer Traurigkeit. »Es ist kein Trick.«
Zum dritten Mal hielt er Ganner das Lichtschwert hin. »Es ist Anakins Schwert.«
»Anakins …« Ein scharfes, heißes Prickeln zuckte durch Ganners gesamten Körper, als hätte ihn ein Blitzschlag nur knapp verfehlt. »Wie bist du an Anakins Lichtschwert gekommen?«
»Ein Freund hat es für mich aufbewahrt.« Jacen blinzelte, als wäre er milde überrascht, dass diese Worte aus seinem Mund kamen − dann nickte er und stimmte sich selbst widerstrebend zu. »Ein Freund.«
Ganner konnte ihn nur mit offenem Mund anstarren. Geblendet. Voller Ehrfurcht. »Und du willst es mir geben?«
»Du könntest es brauchen. Nachdem ich deins zerstört habe.«
Ganners Hand zitterte, als er nach dem Lichtschwert griff. Es lag warm in seiner Hand, warm von Jacens Körperwärme, glatt und schimmernd. Er konnte seine Struktur in der Macht spüren, konnte den einzigartigen Entwurf spüren, der deutlich machte, dass es wirklich Anakins Schwert war. Er konnte Anakin in dem Griff wahrnehmen.
Und er spürte eine Lücke: Wo sein eigenes Lichtschwert einen Corusca-Edelstein gehabt hatte, befand sich bei diesem eine in der Macht leere Stelle − aber für sein Auge und seine Hand gab es in dem Griff einen leuchtenden Amethyst, der über sein eigenes inneres Licht zu verfügen schien.
Er aktivierte die Klinge, und sie schoss zischend hervor, leuchtend, gleißend hell und auf eine Weise summend, die er in seinen Zähnen spüren konnte.
Sie erfüllte den Raum mit einem lebhaften, unnatürlichen lilafarbenen Leuchten.
»Was ist mit dir? Wo ist deins?«
Jacen schüttelte den Kopf. »Ich habe mein Lichtschwert seit Myrkr nicht mehr gesehen. Für das, was ich zu tun habe, sind Waffen irrelevant.«
»Aber … aber …«
Ein dumpfes Klopfen drang durch eine Wand, eine Wand, in der sich ein großer runzliger Vorsprung befand, wie ein aus Holz geschnitzter geschürzter Mund. Stimmen erklangen dünn von der anderen Seite in dem gutturalen, fauchenden, würgenden Husten der Yuuzhan-Vong-Sprache.
»Sie sind hier«, sagte Jacen. Er nickte zu dem Lichtschwert in Ganners Hand hin. »Du solltest das lieber wegstecken. Wenn sie es an dir finden, werden sie uns beide umbringen.« Ein sanftes, ironisches Lächeln umspielte seine Lippen. »Ich meine, sie bringen uns beide zu früh um.«
Ganner wusste nicht, was er tun sollte; er erstickte schier an einem Gefühl der Unwirklichkeit. Sein Traum kam ihm erheblich verständlicher vor als dieses Aufwachen. Er fuchtelte mit Anakins Lichtschwert herum, als hätte er vergessen, was es war. »Du musst mir helfen zu verstehen …«
»Merke dir einfach nur eins: ›Ich habe das Licht des Wahren Weges gesehen‹«, wiederholte Jacen entschlossen und bedeutungsschwer, »›und ich gehe mit Freude im Herzen zu den Göttern, erfüllt von Dankbarkeit für ihr drittes Geschenk.‹«
Während Ganner noch dastand und hilflos glotzte, öffnete sich der geschürzte Mund an der Wand plötzlich gähnend zu einer Luke, durch die man eine riesige Gewölbehalle sehen konnte Ganner zuckte zusammen und hätte beinahe Anakins Lichtschwert fallen lassen, so sehr musste er sich beeilen, es zu deaktivieren und in einen der weiten Ärmel seines weißen Gewands zu stecken.
Der Flur war voller narbiger Yuuzhan-Vong-Krieger, die in Hab-Acht-Stellung dastanden und die Waffen präsentierten.
Direkt hinter der Öffnung standen zwei nervöse, schwitzende Yuuzhan Vong von einer Kaste, die Ganner nicht erkannte. Beide hielten reptilische Geschöpfe in der Größe von Banthas an Leinen; die reptilischen Geschöpfe hockten auf den Hinterbeinen, während ihre
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