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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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hier drinnen tun, das dein Leben wert wäre?«
    »Ich habe keine Zeit, es zu erklären. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich es erklären kann.«
    »Du erwartest, dass ich davonlaufe und dich sterben lasse? Für etwas, das du nicht mal erklären kannst? Du kommst mit mir, oder ich gehe nicht!«
    »Spielst du immer noch den Helden, Ganner?«
    Ganner verzog schmerzerfüllt das Gesicht − das hatte wehgetan −, aber er gab nicht nach. »Nein. Ich spiele hier nur eine Nebenrolle. Du bist der Held, Jacen. Wir brauchen Helden wie dich. Deshalb habe ich versucht, dich zu finden. Die Neue Republik braucht dich.« Er senkte die Stimme »Jaina braucht dich. Wenn es auch nur die geringste Spur einer Chance gibt, musst du leben, Jacen. Du musst es wenigstens versuchen.«
    Jacen schüttelte den Kopf. Seine Züge schienen wieder aus diesem Durastahl zu bestehen. »Nein, muss ich nicht. Das Einzige, was ich tun muss, ist, ich zu sein.«
    »Was redest du da?«
    »Anakin hatte seinen Weg. Jaina hat ihren.« Er spreizte die Finger, um darauf hinzuweisen, wie vergeblich es war, mit dem Schicksal zu streiten. »Ich habe meinen.«
    »Dein dämlicher Weg interessiert mich nicht!«, sagte Ganner verzweifelt. »Sie werden jeden Augenblick das Tor sprengen − wir müssen gehen!«
    »Nein. Du musst gehen. Ich muss … Ganner, hör zu. Du musst es verstehen. Die einzige Macht, die ich habe − die einzige Macht, die irgendeiner von uns hat −, besteht darin, der zu sein, der wir sind. Und das werde ich hier tun. Sein, wer ich bin.«
    »Das ist doch alles Quatsch ! Wie alt bist du? Siebzehn? Achtzehn? Du weißt noch nicht mal, wer du wirklich bist.«
    »Ich brauche es nicht zu wissen. Ich brauche mich nur zu entscheiden «, antwortete Jacen gelassen. »Mich entscheiden und handeln.«
    »Ich werde dich nicht allein lassen.«
    »Das ist deine Sache.«
    »Wie lange wird es dauern, Jacen? Wie lange?« Ganner ging auf ihn zu. »Was, wenn sie dich vorher töten?«
    Jacen zuckte die Achseln. »Dann verliere ich. Wenn du anfängst zu sein, wer du bist, ist das Erste, was du lernst, dass es nichts zu fürchten gibt.«
    Ein Donnergrollen hinter ihnen blies Ganners Antwort weg, und die Brücke wackelte gewaltig, was ihn ins Taumeln brachte. Als er herumfuhr, sah er, wie Qualm aus dem Ende des Tunnels rollte, eine stinkende Bö wie brennendes Sumpfgras.
    »Das war das Tor«, sagte Jacen wie aus der Ferne. »Wir haben keine Zeit mehr. Sieht so aus, als würden wir beide verlieren.«
    Ganner regte sich nicht.
    Blendende Erleuchtung explodierte in seinem Hirn.
    In diesem Augenblick verstand er endlich. Er verstand, worüber Jacen gesprochen hatte. Es gab nichts zu fürchten.
    Er verstand.
    Er musste nicht wirklich wissen, wer er war. Er konnte sich entscheiden.
    Er konnte sich entscheiden und handeln.
    Plötzlich hatte sein Leben Sinn. Zuvor hatte sein Leben darum gekreist, so zu tun, als wäre er ein Held. Nun ja, dachte er. Also gut.
    Seine Übelkeit war verschwunden. Es war nicht einmal eine Erinnerung daran zurückgeblieben. Keine Schwäche mehr. Keine Unsicherheit. Zweifel und Angst waren zusammen mit der Übelkeit verschwunden.
    Er packte Anakins Lichtschwert.
    »Wir verlieren beide, es sei denn«, sagte er bedächtig, »jemand verhindert, dass sie reinkommen.«
    »Du musst den Helden spielen«, sagte Jacen traurig. »Selbst wenn es dich umbringt.«
    Ganner aktivierte die Klinge und starrte in das zischelnde Lila. Das hier war die Waffe eines Helden. Eines echten Helden. Nicht eines Mannes, der immer nur so getan hatte, als wäre er ein Held, wie Ganner.
    Aber nun lag diese Waffe in Ganners Hand.
    Ich brauche kein wirklicher Held zu sein, dachte er. Ein strahlendes, vom alten Ganner entliehenes, Denk nicht an die Folgen und hab ein bisschen Spaß-Lächeln trat auf seine Lippen. Er schüttelte sich, und Jahre fielen von ihm ab; seine Augen blitzten, funkelten in dem trüben rötlichen Licht. Er fühlte sich so glänzend wie ein Kampfdroide und zweimal so zäh.
    Ich brauche kein Held zu sein, dachte er in stummem Staunen. Ich muss einfach nur so tun.
    »Wie ich schon sagte, ich spiele hier nur die Nebenrolle«, sagte er sorglos. »Meine Aufgabe besteht darin, dafür zu sorgen, dass der echte Held lange genug lebt, um die seine zu erfüllen. All dieses Heldentum-Getue war immer meine größte Schwäche.«
    Jacen starrte ihn an, in ihn hinein, durch ihn hindurch, als wüsste er alles über ihn, bis ins Mark, und er nickte. »Aber du solltest wissen,

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