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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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dass es auch deine größte Stärke sein kann. Erlaube dir, diese Stärke zu nutzen, Ganner. Du wirst sie brauchen.«
    »Ja.« Ganner schaute in die Klinge des Lichtschwerts, als könne er in dem amethystfarbenen Leuchten seine Zukunft sehen. Was er sah, ließ ihn grinsen. »Weißt du, ich konnte dich nie leiden, Jacen. Ich habe dich für weich gehalten. Wischi-waschi. Ein überintellektualisierender Weichling.«
    »Ich mochte dich auch nicht.« Ganner blickte auf und sah, dass Jacen auf sein Grinsen mit einem sanften, wissenden Lächeln reagierte. »Ich dachte, du wärst nichts als ein Angeber. Ein Schauspieler und vom Ruhm Besessener, der mehr darauf aus war, gut auszusehen, als Gutes zu tun.«
    Ganner lachte laut. »Damit hattest du vollkommen recht.«
    »Du ebenfalls.« Jacen streckte die Hand aus. »Und jetzt haben wir die Chance, den Yuuzhan Vong zu zeigen, was ein Angeber und ein Weichling leisten können.«
    Ganner ergriff Jacens Hand und drückte sie fest. »Sie werden diese Vorstellung nie vergessen.«
    Jacen trat zurück und hob die Arme, und das scharlachrote und grüne Leuchten der Arterien auf seinem Gewand passte sich dem wechselhaften Licht des Blasen werfenden Schleims unter ihnen an. Tentakel erhoben sich hinter ihm, reichten über den Rand der Plattform hinaus, bogen sich hoch über seinen Kopf. Sie zogen dabei Schleim hinter sich her, der leuchtete und pulsierte, umrahmten ihn mit einer lebenden Krone; Jacens Silhouette wurde zu einem Schattenkreuz vor einem Dickicht aus Licht.
    »Jacen …«, keuchte Ganner und streckte den Arm nach ihm aus. »Hinter dir!«
    »Ich weiß.« Jacen legte den Kopf zurück. Die Tentakel bogen sich abwärts, ihm entgegen; er senkte die Arme ein wenig, als akzeptiere er, was geschah, und die schimmernden Spiralen ließen sich auf seinen Schultern nieder. »Hab keine Angst. Das gehört alles dazu.«
    Die Tentakel hoben Jacen hoch, hoben ihn von der Plattform und wiegten ihn sanft, beinahe liebevoll, als sie ihn zu dem blubbernden Schleim hinabsenkten, aber in den riesigen gelben Augen drunten glitzerte immer. noch fremdartige Bosheit.
    »Verschaff mir zehn Minuten«, sagte Jacen. »Das sollte genügen.«
    Der Lärm aus dem Tunnel wurde lauter. Ganner hielt einen letzten Augenblick inne und sah, wie Jacen unter die Oberfläche des Schleims gezogen wurde. Er spürte einen Ausbruch von Kraft in der Macht, ein Schieben von unten, einen Impuls: Geh.
    Er raffte die Vorderseite seines Gewands mit seiner freien Hand und riss es sich ab. Die dunkel glühenden arteriellen Zeichen zuckten und bluteten schwarzes Licht. Er warf das Gewand auf die Plattform.
    Dann ging er.
     
    Nom Anor spähte durch den Rauch, der von den zerfetzten, klaffenden Überresten des großen Tors ausging. Trupp um Trupp von Kriegern schlüpfte um die Durastahltrümmer herum, die beim Abkühlen ächzten und knackten. Die Krieger verteilten sich in dem von Rauch und Schatten erfüllten Atrium, die Waffen bereit, und hielten nach jeder Andeutung eines Ziels Ausschau.
    Ein Trupp war den Korallentunnel zum Schacht entlanggeeilt, um zu erkunden, was dort geschah.
    Das war vor fünf Minuten gewesen.
    Bisher war keiner zurückgekehrt.
    Nom Anor hielt sich hinten an der Tür. Er hatte nicht einen so großen Teil dieses Krieges überlebt, weil er die Jedi unterschätzte.
    Rotgoldenes Schleimlicht fiel durch den Tunnel auf den Rauch. Etwas bewegte sich in diesem Tunnel. Eine Silhouette näherte sich träge durch den Rauch, umgeben vom Schleimlicht.
    Eine menschliche Silhouette.
    Die Gestalt bewegte sich geschmeidig und machtvoll: ein Sandpanter auf einem Spaziergang. Entspannt, aber aufmerksam. Gelassen und im Gleichgewicht.
    Raubtierhaft.
    Ein abergläubischer Schauder lief über Nom Anors Rücken.
    Krieger schwärmten aus, Offiziere warfen Blicke zu ihrem Kommandanten, der seinerseits Nom Anor ansah. »Das hier ist Ihr Unternehmen, Exekutor. Was sollen wir tun?«
    »He! Sie da!«, rief Nom Anor nervös auf Basic. »Was machen Sie da?«
    Die Antwort war ein tiefes, spöttisches, heiteres Grollen. »Ist das nicht offensichtlich? Ich stehe euch im Weg.«
    Ganner Rhysode. Nom Anor begann sich zu entspannen: Das da war Ganner Rhysode, der Schwächling, der nicht einmal die Rampe betreten konnte. Ganner Rhysode, dem die anderen Jedi keinen Respekt entgegenbrachten. Ganner, der Poseur, der Schauspieler. Die Witzfigur. Nom Anor schnaubte. Er sollte einfach nur befehlen, diesen Dummkopf niederzustrecken − nur, dass Ganner

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