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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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denn nun sah er zum ersten Mal die Brücke.
    Von einem rasiermesserscharfen Bogen über dem fernen Horizont ging ein wirbelnder, unglaublicher Strom von Farben aus. Jacen legte den Kopf zurück und immer weiter zurück, um ihm mit dem Blick folgen zu können: ein gewaltiges Spektrum, Kaskaden von Himmelblau und fleischfarbenem Rosa, von Silber und Grasgrün waren zu einem unmöglich komplizierten, unmöglich lebhaften Regenbogen verflochten, der ein Drittel des Himmels einnahm, bevor er sich wieder zu einer messerscharfen Kurve verengte und am entgegengesetzten Horizont im violetten Himmel verschwand.
    Jacen wusste, um was es sich handelte; mehr als nur ein paar Welten in der Neuen Republik hatten Planetenringe. Und er wusste auch, dass keiner dieser Planeten solche Ringe hatte. Ein Ring wie dieser wäre berühmt gewesen, legendär; für eine solche Aussicht allein wäre eine solche Welt überall in der Galaxis als Touristenattraktion bekannt gewesen. Und wenn es jetzt schon so lebhaft war − und so groß −, wenn die Färben noch vom Tageslicht und dem Lila des Himmels ausgewaschen waren, wie musste es nach Anbruch der Dunkelheit aussehen? Er konnte es sich kaum vorstellen.
    Bei diesem Anblick hatte er das Gefühl, etwas an den Yuuzhan Vong zu verstehen, das ihn zuvor immer gewundert hatte. Es war nicht ungewöhnlich für eine primitive Spezies auf einem von Ringen umgebenen Planeten, die Ringe am Himmel für magische Brücken zu halten, die von den Göttern errichtet worden waren; selbst bei Jacen, der sich der physikalischen Phänomene, die hinter diesem Anblick steckten, wohl bewusst war, bewirkte dieser Anblick ein leichtes ehrfürchtiges Schaudern. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie es einer Spezies ergehen mochte, die sich unter einem solchen Phänomen entwickelt hatte: Für sie konnte eine Brücke wie diese nur das Werk der Götter sein. Es wäre unmöglich, die Existenz von Göttern zu bezweifeln, wenn man diese Straße durch ihr göttliches Heim stets über sich sah − so offensichtlich magischer Natur, dass ein Geschöpf ihrem Bogen um die ganze Welt folgen konnte und dennoch nie das andere Ende erreichen würde. Es wäre nur zu einfach, sich vorzustellen, wie Götter über diese Brücke wandelten und auf ihre Schöpfung hinabblickten.
    Wenn die Götter so nah waren …
    Und wenn die Welt dann voller Gewalttätigkeit, Wildheit und Folter war, dann mussten sie es wohl so wollen.
    Vieles an den Yuuzhan Vong verstand er nun.
    »Großartig, nicht wahr?«
    Vergeres Stimme erklang direkt hinter seiner Schulter; er hatte nicht gehört, dass sie näher gekommen war, aber er war auch zu sehr in Staunen und neuem Begreifen versunken, um zu erschrecken. Und er hatte irgendwie ohnehin gewusst, dass sie hier sein würde. Er hatte ihren Schatten auf seinem Tausend-Jahre-Traum gespürt.
    Er hatte irgendwie gewusst, dass sie immer noch ein Teil seines Lebens war.
    »Weißt du«, murmelte Jacen, der immer noch zum Himmel aufblickte, »genau das hast du auch gesagt, als du mich in die Zuchtstation brachtest. Die gleichen Worte.«
    »Tatsächlich?« Ihr Windglockenspiel-Lachen klimperte um ihn her. »Du erinnerst dich an alles, was ich dir sage?«
    »An jedes Wort«, antwortete Jacen finster.
    »So ein kluges Kind. Ist es ein Wunder, dass ich dich so gern habe?«
    Langsam und unter Schmerzen setzte sich Jacen auf das Sims, ließ die Beine über den Rand hängen und seine Füße einen Kilometer oberhalb der Wipfel des Dschungels baumeln. »Ich nehme an, ich war ziemlich fertig. Ziemlich zerschlagen«, sagte er und legte eine Hand auf den Verband, der seine gebrochenen Rippen an Ort und Stelle hielt. »Du hast mich zusammengeflickt. Mit deinen Tränen.«
    »Ja.«
    Er nickte. Kein Dank, nur Akzeptieren. »Ich hatte nicht erwartet, es zu überleben.«
    »Selbstverständlich nicht. Wie hättest du das auch tun können, und dennoch erreichen, was du erreicht hast?«, fragte sie freundlich. »Du hast die Kraft gefunden, die daraus entsteht, dass man ohne Hoffnung handelt … und ohne Angst. Ich war … ich bin sehr stolz auf dich.«
    Jacen sah sie an. Er konnte sein eigenes dunkles, verzerrtes Spiegelbild auf der glänzend schwarzen Oberfläche ihrer Augen sehen. »Stolz? All die Leute dort, die wegen mir gestorben sind …«
    »All die Leute hier, die wegen dir leben «, unterbrach sie ihn. Sie erzählte ihm kurz, wie die Gestalter gezwungen gewesen waren, dem Dhuryam sofortige Kontrolle über das Saatschiff zu geben,

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