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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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und der Zusammensetzung der Planetenatmosphäre, und er wurde das Gefühl nicht los, diese Farbe schon einmal gesehen zu haben. Oder zumindest eine sehr ähnliche. Die Ähnlichkeit war groß genug, um an seine Erinnerung zu rühren, aber nicht so groß, dass ihm eingefallen wäre, auf welchem Planeten er so etwas schon einmal gesehen hatte.
    Er setzte sich hin und musste ein Stöhnen unterdrücken; er war von Kopf bis Fuß zerschlagen, und obwohl seine Rippen hervorragend verbunden waren, führte jede Bewegung zu einem Stechen in der Seite, das langsam − quälend langsam − zu einem dumpfen, bis in den Hals reichenden Ziehen verging.
    Also gut. Das hier ist kein Traum.
    Langsam und nun vorsichtiger schwang er die Beine von seiner Mooscouch; es tat weh, aber ihm wurde nicht schwindlig oder übel. Nach ein paar Sekunden stand er auf. Ganz in der Nähe lag eine ordentlich gefaltete Gewandhaut. Wer immer seine Rippen verarztet hatte, hatte ihm auch eine Art Lendenschurz umgebunden, der im Augenblick seinem Schamgefühl genügte. Er ließ die Gewandhaut liegen.
    Hinter den Farnen, die seine Laube umgaben, fand er eine kurze, steile Wand, die etwa zwei- oder dreimal so groß wie er und dick mit unterschiedlichen Moosen überzogen war. Eine Art Epiphyt klammerte sich mit knorrigen, holzigen Klauen an die Wand und drapierte lange Wurzeln darüber, die so fein waren, dass sie aussahen wie an Haken hängende Perücken. Jacen packte das Moos fest mit beiden Händen und zog daran, um zu sehen, ob es sein Gewicht halten würde, damit er hinaufklettern und sich umsehen konnte, aber das Moos löste sich beinahe ohne jeden Widerstand. Lilafarbener Pflanzensaft, der wie Tee roch, tropfte heraus und hinterließ Flecken auf seinen Fingern.
    Und die Oberfläche, auf der das Moos gewachsen war …
    Auch wenn es gerissen war und fleckig von den Säften unbekannter Pflanzen, erkannte er dieses Zeug sofort: Seine gesamte Welt hatte daraus bestanden.
    Durabeton.
    Das hier war keine Klippe, sondern eine Mauer.
    »Oh …« Er trat zurück, und seine Arme sackten widerstandslos an seine Seiten. Als hätte der Traum ihn wieder umfangen, schien er plötzlich nicht mehr atmen zu können. »O nein, bitte nicht …«
    Er folgte der Mauer ein paar Meter nach links, wo er durch einen weiteren Schirm von Farnen den offenen Himmel sehen konnte. Er teilte die Farnwedel, ging hindurch …
    Und sah eine fremde Welt, die sich unter ihm ausbreitete.
    Er stand auf einem Sims, einen Schritt von einer steilen Wand entfernt, die mehr als einen Kilometer tief abfiel bis zu einem leuchtend bunten Dschungel aus Farnen wie denen, die seine Laube umgaben. Flecke von hellem Scharlachrot gingen in dunkleres Karmin über, verbanden sich mit anderen Flecken von schimmerndem Schwarz oder Elektrofunkenblau, alles durchzogen von sich windenden Strähnen von etwas Glänzendem, die wie Flüsse aus kostbaren Metallen aussahen, und all das bewegte sich : Es wogte, schlug Wellen, rollte durch ein Regenbogenspektrum und wieder zurück, weil Blätter, Wedel, Zweige und Ranken sich in einem Wind bewegten, den er nicht spüren konnte. Fliegende Geschöpfe flatterten unter ihm von einer Stelle zur anderen, jagten dicht über der Waldkuppel dahin, zu weit entfernt, als dass seine Augen − die an solch gewaltige Räume nicht gewöhnt waren − Einzelheiten erkennen konnten.
    Dieser Dschungel wuchs über einer Landschaft, die zu zufällig, zu zerklüftet, zu jung wirkte, um wirklich zu sein; die Täler waren bodenlose, nebelverhangene Schluchten, voneinander getrennt durch spitze Grate, die sich überschnitten und wieder teilten und sich umeinander bogen, alles nach einem Muster, wie es keine ihm bekannte Geologie je produziert hatte. Immense Berge erhoben sich in der Ferne: steil aufragende Türme mit flachen Seiten und Nadelspitzen, als hätte es hier nie Wind oder Regen gegeben, um einen Teil von ihnen abzutragen. Einige dieser Berge hatten Flanken, die selbst für diesen zähen Dschungel aus Moosen und Farnen zu steil waren. Wo ihre Gebeine sichtbar wurden, konnte Jacen seltsam regelmäßige Muster erkennen: Quadrate, Rechtecke, alles Reihe um Reihe arrangiert, horizontal und vertikal präzise ausgerichtet. Er kniff die Augen zusammen, runzelte die Stirn: Diese Muster waren viel zu gleichmäßig, um natürlich zu sein; sie waren mathematisch genau. Er hatte so etwas schon öfter gesehen …
    Während er nachdachte, schaute er zufällig nach oben … und vergaß alles andere,

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