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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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das Geröll sicher zu binden. Vergere und Jacen mussten langsam klettern, und Vergere ging voran. Jacen wusste nie, ob sein nächster Schritt einen lockeren Durabetonbrocken lostreten und eine Lawine auslösen oder ihn durch eine Kruste von Faserkacheln in einen halb intakten Raum darunter fallen lassen würde. Vergere erklärte nicht, wie es ihr stets gelang, den sichersten Weg zu finden; Jacen nahm an, dass sie eine Art von Macht-Sinn dazu einsetzte.
    Die Kerbe im Kraterrand, in der sie nun standen, war einmal Teil einer Zufahrt gewesen, wahrscheinlich ein Lufttaxistand; etwa drei Meter verstärkter Seitenmauern hatten die Vernichtung der Gebäude in der Umgebung überstanden. Jacen trat in ihren Schatten zurück, wenn auch nur so weit, dass er immer noch am inneren Hang des Kraters hinabschauen konnte, und setzte sich auf einen speedergroßen, von Flechten überzogenen Trümmerbrocken.
    Dieser Krater …
    Er war groß genug, um einen Sternzerstörer spurlos verschlingen zu können. Groß genug, um das Saatschiff darin zu verlieren. Er zog sich eine Ewigkeit in einer flacher werdenden Kurve abwärts, und sein Boden verlor sich in schwarzen Schatten: Schatten, die von einer sich blähenden, von einem flachen Ambosskopf gekrönten Wolkensäule geworfen wurden.
    Die Wolke wurde nach unten hin dunkler und reichte tief in den Krater hinein. Blitze zuckten darin, und Donner grollte von unten herauf, und die Luft knisterte von negativen Ionen.
    Jacen schluckte. »Ich habe ein schlechtes Gefühl«, wiederholte er.
    »Und damit hast du vollkommen recht.« Vergere hüpfte zu ihm zurück und setzte sich neben ihn auf die Flechten. »Kein Ort auf diesem Planeten ist gefährlicher.«
    »Gefährlich …«, wiederholte er. »Woher weißt du das?«
    »Ich kann es in der Macht spüren.« Sie verschränkte die Finger zu einer Brücke, stützte ihr Kinn darauf und blickte lächelnd zu ihm auf. »Die Frage ist, woher hast du es gewusst?«
    Er sah sie aus zusammengekniffenen Augen an, dann drehte er den Kopf, um wieder in den Krater hinabzuschauen. Woher hatte er es gewusst? Er blieb im Schatten der halb eingestürzten Zufahrtsrampe sitzen und dachte darüber nach.
    Wochen des Wanderns hatten seinen Körper schlanker und fester werden lassen, hatten alles Überflüssige weggemeißelt, und nun schien er nur noch aus knotigen Seilsträngen und gegerbtem Leder zu bestehen. Sein Haar war zu wirren Locken gewachsen und hatte nun dank des harschen Ultravioletts der blauweißen Sonne blonde Strähnen. Sein dünner, juckender Teenagerbart war dichter geworden und dunkler als sein Haar. Er hätte wahrscheinlich irgendwo unterwegs in einem verfallenen Badezimmer Enthaarungscreme oder sogar eine Klinge finden können, die scharf genug war, um sich damit zu rasieren, aber er hatte sich nicht die Mühe gemacht. Der Bart schützte seine Wangen und sein Kinn vor Sonnenbrand.
    Er hätte sich auch Kleidung beschaffen können, wenn er das gewollt hätte − er trug ein Paar feste Stiefel, die er gefunden hatte −, aber keine gewöhnliche Kleidung konnte so haltbar oder so nützlich sein wie die Gewandhaut. Sie war warm bei Nacht, kühl bei Tag, sie reinigte sich selbst, und sie heilte von selbst wieder, wenn sie einen Riss bekam. Unter der Gewandhaut trug er den Lendenschurz, den Vergere für ihn gemacht hatte. Nachdem er die Stiefel gefunden hatte, hatte er Streifen der Gewandhaut geflochten und daraus ein Paar selbstreinigende Socken hergestellt, die praktisch unzerstörbar waren.
    Die Gewandhaut hatte sich auch auf andere Weise als nützlich erwiesen: Auf dem Rücken trug er nun einen recht großen Beutel, der ähnlich entstanden war wie die Socken. Die Streifen, die er zur Herstellung verwendet hatte, waren sofort wieder zusammengewachsen und bildeten nun einen lebendigen Rucksack, der nie ausleierte oder riss; wie ein Muskel schien er stärker zu werden, je mehr man ihn beanspruchte. Jacen packte so viele Lebensmittel hinein, wie er finden konnte. Einmal waren sie drei Tage lang nicht in der Lage gewesen, etwas Essbares zu finden, und das hatte ihn davon kuriert, sich einfach auf sein Glück zu verlassen.
    Man konnte Essen finden, wenn man nur angestrengt genug suchte: Brotmischung, Eingemachtes und die gefriergetrockneten Eiweißwürfel, die ein Hauptnahrungsmittel der Bewohner der unteren Ebenen gewesen waren. Das Zeug schmeckte vielleicht nicht gut, aber es verdarb nicht. Anders als im früheren Leben des Planeten war Wasser jetzt überall

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