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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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die messerscharfen Maultentakel stachen und sägten, um das gefangene Tier schnell zu töten und zu zerlegen. Sie schnitten es in bissgroße Brocken. Während der Rest der Herde floh, ließ sich das Raubtier im schrägen Sonnenlicht nieder, um seine Beute zu verschlingen.
    »Das ist es, was diesen Ort so gefährlich macht«, sagte Vergere mit der Spur eines herausfordernden Lächelns. »Er ist mit dem angefüllt, was du als die Dunkle Seite bezeichnen würdest. Oder ich sollte lieber sagen: Die Dunkle Seite ist hier sehr, sehr mächtig, mächtiger vielleicht als irgendwo sonst auf diesem Planeten. Vielleicht sogar mächtiger als irgendwo sonst in der Galaxis.«
    Jacen senkte das Fernglas und blinzelte. »Das da hat nichts mit der Dunklen Seite zu tun«, sagte er. »Ein Raubtier jagt nur, um sich selbst und seine Familie zu ernähren. Das ist einfach nur Natur.«
    »Und die Dunkle Seite ist es nicht? Ich dachte, die Gefahr der Dunklen Seite bestünde gerade darin, dass sie natürlich ist: Deshalb ist sie so viel einfacher als das Licht, oder?«
    »Ja, aber …«
    »Ist das, was du gerade gesehen hast, kein Beispiel der Dunklen Seite? Ist das nicht, was du so sehr fürchtest: Aggression, Gewalttätigkeit, Leidenschaft?«
    »Willst du wissen, wie die wirkliche Dunkle Seite aussähe? Wenn dieses Raubtier die gesamte Herde getötet hätte, nur so zum Spaß. Aus Freude am Töten.«
    »Glaubst du, das Raubtier freut sich nicht über seinen Erfolg?«
    Jacen schaute noch einmal durch das Fernglas und beobachtete einen Augenblick, wie das Raubtier vor Entzücken über seine Mahlzeit zu schaudern schien. Er antwortete nicht.
    »Ein Beutetier zu töten ist natürlich, sie alle zu töten ist die Dunkle Seite?«, fuhr Vergere fort. »Ist die Grenzlinie zwischen Natur und Dunkler Seite nur eine Frage der Quantität? Kann man schon vom Einfluss der Dunklen Seite sprechen, wenn das Raubtier nur die halbe Herde tötet? Oder ein Viertel?«
    Wieder senkte Jacen das Fernglas. »Es gehört zur Dunklen Seite, wenn es mehr tötet, als es braucht, um sich und seine Familie zu ernähren«, sagte er ein wenig hitziger als zuvor. »Das ist die Trennlinie. Töten, wenn man nicht zu töten braucht.«
    Vergere legte den Kopf schief. »Und wie definierst du brauchen ? Sprechen wir hier von dem Versuch, den Hungertod zu verhindern, oder einfach nur Mangelernährung? Ist es die Dunkle Seite, wenn sie nur die Hälfte des getöteten Beutetiers fressen? Gehört ein Raubtier schon zur Dunklen Seite, wenn seine Familie ein paar Kilo Übergewicht hat?«
    »Darum geht es nicht …«
    »Worum dann? Kommen wir wieder zurück zum Warum ? Ist Absicht immer wichtiger als die Tat? Gehört dieses Raubtier nicht zur Dunklen Seite, selbst wenn es die gesamte Herde tötet und sie verfaulen lässt, solange es denkt, dass es sie alle als Nahrung braucht?«
    »Es ist nicht so einfach «, erklärte Jacen. »Und es ist nicht immer leicht zu beschreiben …«
    »Aber du erkennst es, wenn du es siehst, oder?«
    Störrisch senkte er den Kopf. »Ja.«
    Vergere zeigte mit der flachen Hand auf das blutverschmierte Raubtier am Hang drunten. »Diesmal hast du es nicht getan …«
    Jacens Antwort wurde von einem dröhnenden Donnerschlag unterbrochen, der klang, als wäre der gesamte Himmel explodiert.
    Er keuchte und drückte sich gegen die Wand in seinem Rücken. Geröll geriet ins Rutschen und bewegte sich am Kraterrand über ihm; eine Lawine aus Durabetonbrocken und verzogenen Stützbalken ergoss sich über den Rand der Wand und landete nur Zentimeter von Jacens Knien entfernt auf dem Boden der Kerbe. Ein weiteres lautes Krachen erklang und dann noch eins; Jacen drehte sich seitwärts zur Wand und zog den Kopf ein, die Hände im Nacken, um sich vor den herabfallenden Trümmern zu schützen. Noch mehr Schläge erklangen, aber der Krater bebte nicht mehr, und Jacen wagte einen Blick nach oben.
    »Was war das denn?«
    Vergere zeigte auf das grenzenlose Lila oberhalb des Bogens der Brücke. »Dort.«
    »Ich sehe nichts.«
    »Jacen …« Sie deutete auf das Fernglas, das vergessen um seinen Hals hing.
    Er riss es vor die Augen und richtete es auf den Bereich, auf den sie gezeigt hatte. Mit Autofocus hatte er bald ein scharfes Bild, und einer der corellianischen Flüche seines Vaters stahl sich auf seine Lippen. Was er gehört hatte, waren keine Explosionen gewesen und auch kein Donner.
    Es waren Überschallknalle.
    Yorikkorallenschiffe von der Größe des Millennium Falken

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