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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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willst. Tu, was du willst. Sei, was du willst.«
    »Und was wirst du tun?«
    Ihr Lächeln veränderte sich minimal. »Was ich will.«
    »Ich kann also gehen? Einfach gehen? Davongehen? Tun, was ich will, und niemand wird mich aufhalten?«
    »Ich verspreche dir nichts.«
    »Und wie soll ich wissen, was ich tun soll?«
    »Ah …« Ihr Lächeln wurde breiter, und ihre Lider senkten sich. »Jetzt kehren wir also zur Erkenntnistheorie zurück.«
    Jacen senkte den Kopf. Er hatte jedes Interesse an solchen Spielereien verloren.
    Als er dort saß, mit Vergere an seiner Seite, erkannte er, dass dieses Sims hoch oben auf einem zerstörten Gebäude in gewisser Weise der Umarmung des Schmerzes sehr ähnlich war. Er konnte hier sitzen, bis er verfaulte, und sich in seinem Elend suhlen − oder er konnte etwas unternehmen.
    Aber was?
    Nichts schien wichtig zu sein. Auf diesem zerstörten Planeten war eine Richtung so gut wie die andere. Es gab nichts Nützliches zu tun − nichts innerhalb seiner Reichweite, das für irgendwen außer ihn selbst irgendwelche Auswirkungen haben würde.
    Andererseits, wer sagt denn, dass ich nützlich sein muss?
    Und dann, als er dort auf dem Sims saß, erkannte er, dass es doch ein Ziel gab, das ihm etwas bedeutete.
    Er stand auf.
    Vergere öffnete die Augen.
    Er schob die Farne auseinander, kehrte in den Nachtschatten unter ihnen zurück und ertastete sich seinen Weg zu den moosbedeckten Wandruinen. Er begann an der Stelle, wo zwei Wände sich trafen. Er ging an der Wand entlang und kratzte dabei mit der Hand einen großen Streifen Moos weg. Die Pflanzen lösten sich leicht, und darunter befand sich schwarzer Durabeton. Jacen schaute über die Schulter zu Vergere, die ihn schweigend durch den Schirm von Farnwedeln beobachtete.
    Er zuckte die Achseln, kehrte zu der Ecke zurück und tat das Gleiche an der anderen Wand.
    Drei Schritte von der Ecke entfernt stießen seine Finger auf einen vertikalen Riss, lasergerade und mit Metallstreifen an den Rändern; auf der anderen Seite des Risses war die Wand aus Durastahl. Jacen tastete in Taillenhöhe herum, bis seine Finger eine mechanische Sperre spürten. Er löste sie, drückte, und die Durastahltür glitt mit einem erschöpften Ächzen zur Seite.
    »Was machst du da?«
    Jacen antwortete nicht.
    Hinter der Tür befand sich ein Flur, der nach Schimmel roch. Knollenartige, phosphoreszierende Flechten sonderten trübes Licht ab, und der Boden war mit einem heruntergekommenen, von Insekten zerfressenen Teppich bedeckt. Es war Jahre her, seit Jacen zusammen mit Jaina, Lowie, Tenel Ka und Zekk die unteren Ebenen erforscht hatte, aber der Geruch war unmissverständlich. An dem Flur gab es Türen mit Nummern: Das hier war einer der alten Wohnblöcke der mittleren Ebenen gewesen. Am anderen Ende des Flurs gelangte man durch einen Torbogen zu einer Nottreppe.
    Jacen nickte und ging auf die Treppe zu, ohne Vergere auch nur einen Blick zu gönnen.
    Ihre Stimme hallte durch den Flur. »Wo willst du hin?«
    Er war ihr keine Antwort schuldig. Langsam ging er die Treppe hinunter. Die Wände des Treppenhauses bestanden aus alterstrübem transparentem Faserplast, in das dünner Draht eingearbeitet war. Schemenhaft konnte er durch das Netz aus Kratzern, Rissen und Draht tief drunten einen Übergang erkennen, der zu der leeren schwarzfleckigen Wand eines Nachbargebäudes führte.
    Auf halbem Weg die erste Treppe hinunter blieb er seufzend stehen.
    »Kommst du oder was?«
    »Selbstverständlich.« Vergere erschien auf der Treppe hinter ihm und grinste breit im Licht der Brücke. »Ich habe nur darauf gewartet, dass du fragst.«
     

7
    Der Krater
     
    »Das da ist Jacen Solo ?« Der Meistergestalter Ch’Gang Hool starrte ehrlich entsetzt das Bild in dem mit optischem Gelee gefüllten Sack der Zwergsichtspinne an. Eine Gruppe von langen, zierlichen Tentakeln, die an seinem Mundwinkel implantiert waren, zuckten, verknoteten sich und lösten sich wieder, bevor sich schlängelnde Fühler nach oben streckten, um mit ihrer nervösen, zittrigen, zwanghaften Pflege des sternförmigen Kopfputzes des Meistergestalters fortzufahren. »Das − das ist der Jacen Solo von Duro? Der Schlächter der Voxyn-Königin? Der Jeedai, den Tsavong Lah überall sucht?«
    »Ja.«
    »Und es war dieser Jeedai, der die Sklavenrevolte auslöste, die um ein Crizt das Saatschiff zerstört hätte? Die Sklavenrevolte, bei der Hunderte von unserer heiligen Kaste getötet wurden? Die Sklavenrevolte, die

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