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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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nicht.«
    »Man hat mir gesagt, dass ein Mensch drei Standardtage ohne Wasser leben kann − vier oder fünf, wenn er gut auf sich aufpasst. Wäre es dreist von mir, vorzuschlagen, dass wir uns auf die Suche nach Wasser machen, bevor du zu schwach bist, um dich zu bewegen?«
    Jacen starrte in die Dunkelheit. »Willst du damit sagen, die Entscheidung liegt bei mir?«
    »Hier, sieh dir das an.«
    Aus dem Schatten flog ein helleres, unregelmäßiges Ding, das halb so groß war wie Jacens Faust; Vergere hatte es sacht geworfen, und es flog in einem sanften Bogen. Jacen fing es instinktiv auf.
    Im klaren Licht, das von der Brücke reflektiert wurde, stellte er fest, dass der Gegenstand eine raue Oberfläche hatte und klumpig war wie ein abgerundeter Brocken Kalkstein. Er hatte mehrere flache Vorsprünge, die von einer schwarzen, kittähnlichen Ausscheidung klebrig waren − vielleicht waren das Stümpfe, wo etwas abgebrochen worden war. Der Gegenstand insgesamt schien die gelblich weiße Farbe von gebleichten Knochen zu haben, aber all seine Risse waren mit etwas Abblätterndem, Dunklem, Bräunlichem verkrustet …
    Blut. Getrocknetes Blut.
    »Was ist dieses Ding?« Eine Faust umklammerte seine Kehle, denn er wusste es bereits.
    Es war ein Sklavensamen. Ein ausgereifter Sklavensamen.
    Sein Sklavensamen.
    Deshalb hatte er keine Schmerzen mehr.
    Er sollte ihn vom Sims werfen: ihn in den Farndschungel einen Kilometer tiefer werfen. Er sollte ihn neben sich auf den Boden legen und mit einem Brocken Durabeton flach hämmern; ihn zu Paste zerdrücken. Er sollte ihn hassen.
    Aber das tat er nicht.
    Er starrte das Ding an, erstaunt über dieses Gefühl von Leere, von kreischendem Verlust, das in ihm klaffte.
    Ohne nachzudenken, zog er die Gewandhaut hoch und schob die Streifen weg, mit denen seine Brust verbunden war. Er spähte darunter. An der Stelle, an der Vergere ihn vor so vielen Wochen mit dem Haken erwischt hatte, gab es nun eine breitere Narbe, so lang wie sein Finger, eine Narbe in dem hellen Rosa von frisch geheilter Haut; sie musste ihn mit ihren Tränen behandelt haben, die ähnlich wie Bacta wirkten.
    Er musste sich hinsetzen. Er ließ sich mit einem Seufzen nieder wie eine überladene Landestütze. »Du hast ihn mir rausgeschnitten …«
    »Während du schliefst. Du warst eine ganze Weile bewusstlos.« Vergere bewegte sich aus dem Schatten und hockte sich neben ihn. »Geht es dir gut?«
    »Ich … ich …« Jacen schüttelte den Kopf. »Äh, danke. Ich denke schon.«
    »Wolltest du nicht, dass ich ihn entferne?«
    »Selbstverständlich wollte ich … ich meine, ja. Ich habe nur … ich weiß nicht.« Er hielt das Ding in das weiche, sich verändernde Licht. »Er ist tot, nicht wahr?«
    Vergere nickte ernst. »Sobald ein Sklavensamen seine Ranken in das Nervensystem seines Wirts entsandt hat, ist er kein unabhängiger Organismus mehr. Er ist innerhalb einer Minute nach der Entfernung gestorben.«
    »Ja.« Jacens Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Ich fühle mich einfach nur … ich weiß nicht. Ich habe dieses Ding gehasst. Ich wollte, dass es entfernt wird. Ich wollte, dass es stirbt, aber während es in mir war … war ich Teil von etwas. In der Zuchtstation. Während des Kampfs war es beinahe, als hätte ich die Macht wieder. jetzt …«
    »Jetzt fühlst du dich leer«, beendete Vergere den Satz für ihn »Du fühlst dich allein. Einsam. Beinahe ängstlich, aber auch stark, oder?«
    Er starrte sie an. »Wie …?«
    »Der Name für das, was du fühlst«, sagte Vergere mit einem trägen, sanften Lächeln, »lautet Freiheit .«
    Jacen schnaubte. »Schöne Freiheit.«
    »Was hattest du erwartet? Du bist frei, Jacen Solo, und das kann sich einsam anfühlen und leer und Furcht erregend. Aber es ist auch machtvoll.«
    »Das nennst du Freiheit? Sicher, ich bin frei, aber auf einem in Trümmern liegenden Planeten, der vom Feind besetzt wurde. Keine Freunde, kein Schiff, keine Waffen. Nicht mal mehr die Macht.« Er konnte nicht anders, als zu denken: nicht mal mehr ein Sklavensamen … Er starrte hinauf zu dem bunten Schimmer der Brücke. »Was soll mir Freiheit hier helfen?«
    Vergere ließ sich in einer katzenhaften Haltung nieder, Arme und Beine unter sich gefaltet. »Nun«, sagte sie schließlich. »Das ist eine Frage, über die man nachdenken sollte.«
    »Oh …« Jacen hielt die Luft an. »Das war es, was du gerade meintest? Als ich dich fragte, was jetzt?«
    »Du bist frei«, wiederholte sie. »Geh, wohin du

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