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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Teil eines Tages damit verbracht, zuzusehen, wie Hunderte von Herdentieren aus dem klaffenden Maul einer solchen Biomaschine ins Tageslicht stolperten. Sie waren eher träge wirkende, rinderähnliche Sechsbeiner, die dümmlich blinzelnd zur Sonne aufblickten und sich dann instinktiv zu Herdengruppen sammelten, bevor sie davontrabten und zu weiden begannen Sobald sie fraßen, wuchsen sie auch − so schnell, dass Jacen im Lauf des Tages beobachten konnte, wie sie erwachsen wurden. Und für jeweils fünfzig oder hundert Sechsfüßler hatte die Biomaschine ein Raubtier ausgespuckt: von riesigen zweifüßigen, eidechsenähnlichen Geschöpfen mit messerscharfen Gesichtstentakeln statt Zähnen bis zu Gruppen grimmiger insektoider Rudeljäger, die nicht größer waren als Gupin.
    Er und Vergere hatten hin und wieder auch Yuuzhan Vong gesehen − und nicht nur Gestalter, die sich um ihren neuen Planeten kümmerten. Krieger patrouillierten sogar auf den mittleren Ebenen, in Rüstung und vor Widerwillen schaudernd angesichts der Maschinen, an denen sie vorbeimarschieren mussten. Einige Zeit hatte Jacen sich gefragt, ob sie ihn suchten, aber je länger sie unterwegs waren, desto mehr Anzeichen fanden sie, dass er nicht der einzige Flüchtling war, der sich in den tiefen Schatten unterhalb der zerstörten Bereiche befand: frische Spuren im Staub, Lebensmittellager, die erst vor Kurzem geplündert worden waren, Trümmer, die auf schlaue Weise so arrangiert waren, als lägen sie zufällig da, die aber Verstecke verbargen. Drei- oder viermal konnte er kurze Blicke auf andere Personen werfen, die verstohlen von einer Deckung zur anderen eilten, stets bei Nacht, stets vorsichtig. Es waren vielleicht Flüchtlinge, die im Chaos der Evakuierung zurückgelassen und vergessen worden waren, oder auch vom Saatschiff entkommene Sklaven. Jacen wusste es nicht. Er hatte nicht vor, es herauszufinden. Er ging ihnen aus dem Weg.
    Sie zogen die Aufmerksamkeit der Yuuzhan Vong an.
    Er wusste nicht, ob die Yuuzhan Vong auf ihrem neuen Heimatplaneten Sklaven brauchten oder ob die Leute, die die Patrouillen erwischten, an Ort und Stelle hingerichtet wurden. Das war noch etwas, das er nicht vorhatte herauszufinden.
    Die Vong-Pflanzen, die sich an die innere Wand des Kraters klammerten, sahen anders aus als alles, was er bisher gesehen hatte. Er benutzte das Autozoom des Fernglases, um das verstärkte Bild zwischen einem Weitwinkelüberblick und Bildern einzelner Pflanzen hin und her zu schalten. Das Laub war fleckig und nicht annähernd so dicht wie anderswo; wohin er das Fernglas auch richtete, er fand Stellen, an denen rostender Durastahl und Geröllhaufen sichtbar wurden, als müssten die Pflanzen hier mit einer Umgebung kämpfen, die zu feindselig war, als dass sie wirklich gedeihen konnten. Die Moose, die anderswo so bunt waren, hatten hier unauffällige Grau- und Brauntöne; die Farne, die anderswo hoch aufragende Dschungelkuppeln formten, wirkten hier verkrüppelt und verrenkt und waren häufig nicht ganz ausgerollt; die Wedel waren matt und streifig, als wären sie mit Staub bedeckt.
    Er schaltete die Vergrößerung zurück und betrachtete den Turm der Gewitterwolke, die aus der Mitte des Kraters aufstieg. Ihr grauschwarzer Fuß sah so platt aus wie ihr blendend weißer Ambosskopf, und die ganze Säule bog sich ein wenig, während sie langsam rotierte, als könne sich die Wolke nicht ganz entscheiden, ob sie ein massiver Coriolissturm werden wollte oder nicht.
    All das sah zweifellos ziemlich gefährlich aus, aber es genügte nicht, um diese beinahe erdrückend schlechten Vorahnungen zu erklären, die seine Brust erfüllten, wenn er auch nur daran dachte, dort hinunterzugehen. »Also gut, ich gebe auf. Was ist mit diesem Ort los? Was macht ihn so gefährlich?«
    Vergere berührte seinen Arm und lenkte seine Aufmerksamkeit mit einer Geste auf ein Dickicht von etwas, das aussah wie Koniferenbüsche − obwohl die Anzeigen des Fernglases angaben, dass die kleinsten von ihnen höher als zehn Meter waren. Auf dem Hang rings um das Dickicht sprang eine kleine Herde von agilen reptilienartigen Huftieren von Stein zu Stein, und sie fraßen nervös an der dünnen Moosdecke. Einen Augenblick später fand Jacen heraus, was sie so unruhig machte: Eines dieser massiven zweifüßigen Raubtiere mit Tentakelgesicht kam mit verblüffender Geschwindigkeit aus dem Dickicht gesprungen. Es packte das Huftier, das ihm am nächsten war mit mächtigen Greifarmen, und

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