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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Jacen verzog das Gesicht, als Schmerzen in seine eigenen Hände bissen und sich an seinen Armen entlangkauten − aber es waren nicht seine Schmerzen.
    Es waren die Verbrennungsschmerzen des Kriegers.
    Als der Krieger unbewaffnet angriff, begegnete Jacen diesem Angriff ohne jede Anstrengung und drehte sich ein wenig, sodass der stachelbesetzte Stiefel ihn um einen Zentimeter verfehlte. Der Krieger rutschte, fing sich wieder, dann fuhr er herum und schlug wie der Blitz nach Jacens Schläfe. Jacen legte den Kopf ein wenig schief, und der Schlag zauste nur sein Haar.
    »Wenn du nicht aufhörst«, sagte Jacen, »werde ich uns wehtun müssen.«
    Der Krieger fauchte und schwang die geballte Faust. Jacen wischte den ersten Schlag beiseite, den zweiten parierte er mit offener Handfläche, trat vor und schwang seinen eigenen Arm so, dass die Knöchel des Kriegers gegen die Spitze von Jacens vorzuckendem Ellbogen krachten. Der Krieger heulte auf, als seine Knöchel brachen, und glühender fremder Schmerz brannte in Jacens Arm; splitternde Knochen brachen durch Haut mit Verbrennungen dritten Grades.
    »Ich kann das hier den ganzen Tag durchhalten.« Das entsprach der Wahrheit: Der Krieger hätte ebenso gut ein Teil von Jacens eigenem Körper sein können. Es fiel ihm genauso leicht, einen Angriff abzuwehren, wie er im Dunkeln mit einer Hand die andere gefunden hätte. Er würde jeden Hauch von Schmerzen spüren, die er dem anderen zufügte, aber wen interessierte das schon? Es waren nur Schmerzen. Und der Rest …
    Er ließ es zu, bewegte sich mit Leichtigkeit; die Antwort auf jeden Angriff war so klar, offensichtlich und vorhersehbar wie ein Ablauf, den er tausendmal absolviert hatte: wie ein Training mit Jaina, wenn ihrer beider Machtsinne und die Zwillingsverbindung sie praktisch zu einer Person gemacht hatten. Mehr Krieger bemerkten den Kampf − den Tanz −, Knallkäfer sausten durch die Luft, und Jacen hatte tatsächlich das Bedürfnis, sich zu entschuldigen, als er den Krieger nach und nach mit Finten aus dem Gleichgewicht brachte und dann seinen ausgestreckten Arm ergriff und ihn in den Weg der Käfer drehte. Die Knallkäfer trafen wie Hämmer. Die Vonduun-Krabben-Rüstung rettete dem Krieger das Leben, übertrug aber genug von den hydrostatischen Schocks, um sein Bewusstsein zu löschen, als schaltete man einen Glühstab ab.
    Jacen spürte das ebenfalls: der Augenblick des Blackout ließ ihn taumeln.
    Als er wieder klar sehen konnte, hatten drei Krieger ihn in die Enge getrieben.
    Zu wissen, wie sie angreifen würden, half nicht; kein lebender Mensch konnte sich schnell genug bewegen, um ihnen allen auszuweichen. Die Krieger schlugen mit den Amphistabklingen nach ihm, und die Amphistäbe verlängerten sich mit Peitschenschlaggeschwindigkeit. Keine der Klingen streifte ihn auch nur.
    Er hatte sich nicht gerührt.
    Für die Nervenknoten, die den drei Amphistäben als primitives Gehirn dienten, schien Jacen plötzlich ein − kleiner, verstörend verkrüppelter, aber immer noch unmissverständlicher − Amphistabpolyp zu sein; unzählige Jahrtausende der Evolution hatten die Amphistäbe darauf konditioniert, Polypen nicht zu verletzen.
    Das hat recht gut funktioniert, dachte Jacen. Aber sobald sie die Stäbe fallen lassen und sich mit bloßen Händen auf mich stürzen, bin ich erledigt.
    Also griff er an.
    Er nahm drei Schritte Anlauf auf den linken Krieger zu und sprang in die Luft. Die instinktive Reaktion des Kriegers − den Amphistab zu heben, um Jacen in die Eingeweide zu stechen − half dem Yuuzhan Vong kein bisschen, weil der Amphistab in seinen Händen schlaff wurde und er nur mit vor Staunen weit offenem Mund zusehen konnte, wie Jacen ihm beide Füße gegen die Brust rammte und ihn zu Boden stieß, als wäre er von einem Speeder getroffen worden.
    Jacen kam wieder in die Höhe und rannte weiter, ohne auch nur über die Schulter zu schauen.
    Sie folgten ihm wie hungrige Gundarks und fauchten vor Wut. Er rannte blind durch das Unwetter, rutschte aus, schlitterte, den Kopf gesenkt, und navigierte anhand des Gefühls in der Mitte seiner Brust: Er eilte dorthin, wo die Yuuzhan Vong nicht waren. Er konnte spüren, wie ihr Zorn heftiger wurde, nahm wilden Blutdurst aus allen Richtungen wahr, als die Jäger ihn sahen, wenn auch durch Regen und Hagel nur vage und geisterhaft. Und er spürte jedes Aufblitzen reiner Freude, wenn sie ihn in dem stotternden blauweißen Licht der Blitze erneut bemerkten. Knallkäfer folgten

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