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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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peitschten in weiten Bögen rings um den Krater und folgten einem unglaublich komplizierten Rosettenkurs. Alle spuckten dabei einen ununterbrochenen Strom von Objekten aus, die knollig wie Samenkapseln waren und die gleiche lila Farbe wie der Himmel hatten.
    Nun begann sich die Schale einer dieser Samenkapseln zurückzubiegen wie eine ithorianische Sternblüte, die sich zur Sonne hin öffnet, und wirre Batzen von weißen Fäden wie Seidenkraut wurden sichtbar. Die Seide löste sich schnell und entließ die Samenkörner in den Wind, wobei sie lange, lange Banner weißer Fasern hinter sich herzogen. Jacen drehte das Zoomrad am Fernglas, und eines der Gebilde füllte plötzlich sein Blickfeld. Es war kein Samenkorn.
    Es war ein Yuuzhan-Vong-Krieger.
    Die weißen Seidenfäden, die über ihm schwebten, öffneten sich zu einer Fallschirmkuppel. Bald schon hatten alle Samenkapseln geblüht und jeweils ein Dutzend Krieger abgeworfen … Hunderte … Tausende …
    »Na wunderbar.« Jacen senkte das Fernglas. »Wir sind mitten in ihr Ausbildungslager für Luftlandetruppen gestolpert. Hätte schlimmer sein können, oder? Es hätte ein Artillerie-Schießstand sein können …«
    »Jacen.«
    In Vergeres Stimme lag eine harte, kalte Dunkelheit, wie sie Jacen noch nie bei ihr gehört hatte. Er erstarrte und beobachtete: ein Tier, das ein größeres, schnelleres Raubtier witterte.
    Sie sagte: »Das da ist kein Manöver. Sie suchen nach dir.«
    Jacen schluckte. »Ich werde nicht zurückkehren«, sagte er heiser. »Ich habe genug von der Umarmung des Schmerzes, genug für mindestens drei Leben …«
    »Oh, keine Angst, sie wollen dich nicht dafür.« Offenbar war ihre übliche muntere Art zurückgekehrt; sie richtete sich auf und verzog die Lippen zu einem Grinsen nach Menschenart. »Sie haben kein Interesse mehr daran, dir Schmerzen zuzufügen, Jacen Solo. Das da sind die Soldaten des Meistergestalters. Wenn sie dich erwischen, werden sie dich töten. Schlicht und einfach. Auf der Stelle.«
    Blinzelnd schaute er mit bloßen Augen noch einmal zum Himmel; nun konnte er die Tausende winziger lila Flecke so gerade eben erkennen.
    »So viele?«, murmelte er. »So viele, nur für mich?«
    »Das gibt dir einen ersten Hinweis darauf, wie wichtig du bist.«
    Er erwiderte ruhig ihren Blick. »Nun, zumindest irgendwer scheint das zu denken. Hast du einen Vorschlag?«
    Vergere nickte, wandte sich ab und schaute noch einmal nach oben. »Es gibt offenbar so etwas wie einen Aufwind aus dem Krater, was vielleicht mit diesem seltsamen Gewitter zu tun hat. Er bläst die Landetruppen nach außen, zum Kraterrand und darüber hinweg.«
    »Und?«
    »Und wenn du ihnen entkommen willst, gibt es nur eine Richtung, in die du dich wenden kannst.«
    Wieder öffnete sie die Hand und zeigte auf das Innere des Kraters.
    »Nach unten.«

8
    In die Dunkelheit
     
    Blitze zuckten über ihnen, und Donner traf den Kraterboden so hart, dass er ein leichtes Beben auslöste. Schaudernd drückte sich Jacen in die Ecke eines verfallenen Badezimmers. Eisregen lief ihm über den Rücken, und Hagelkörner stachen seine Haut. Er biss die Zähne zusammen, damit sie nicht klapperten.
    Die Yuuzhan Vong kamen.
    Mehrere Gruppen von Kriegern waren über den Kraterrand geklettert, bevor Jacen und Vergere es auch nur halb den inneren Hang hinunter geschafft hatten. Die Krieger waren leichtsinnig von Trümmerblock zu Trümmerblock gesprungen und schnell näher gekommen. Jacen hätte auf keinen Fall das gleiche Tempo vorlegen können; im Dienst der Wahren Götter waren Wunden und Verstümmelungen − und selbst der Tod − die größte Hoffnung eines Kriegers.
    Er wusste nicht, wie lange er hier schaudernd im Eisregen gewartet hatte. Vergere hatte ihn angewiesen zu warten, hatte gesagt, sie könne einen Fluchtweg finden, aber sie müsse danach suchen, und allein könne sie sich schneller bewegen. Obwohl sie es nicht ausgesprochen, ihn nicht gebeten hatte, vertraute Jacen ihr.
    Was blieb ihm denn anderes übrig?
    O ja, sicher, ich bin frei, dachte er säuerlich. Schöne Freiheit.
    Der Regen, der Hagel, der bitterkalte Wind, das alles war schlimm. Das Warten war schlimmer.
    Und am schlimmsten war, dass er spüren konnte, dass die Yuuzhan Vong näher kamen.
    In der Mitte seiner Brust gab es einen Hohlraum, einen leeren Raum, dort, wo sich einmal der Sklavensamen befunden hatte. Wenn er seinen Atem änderte, wenn er die Augen schloss, wenn er an diesen Hohlraum dachte − wenn er die

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