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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Aufmerksamkeit dieser Leere in seiner Mitte zuwandte −, weckte das irgendwie eine andere Art von Wahrnehmung. Er hätte das Gefühl nicht beschreiben können; es gab keine richtigen Worte für das, was er empfand. Der Sklavensamen hatte Fasern durch seinen Körper geschickt, hatte sich in sein Nervensystem geflochten, bis diese Fasern zu einem untrennbaren Teil dessen geworden waren, was er war − aber diese Fasern vibrierten in einer Art von Leben, das dieser Galaxis fremd war.
    Er wusste es einfach …
    Er konnte die Yuuzhan Vong spüren, die auf dem Kraterhang ausschwärmten, konnte spüren, wie sie sich durch das Gewitter in der Mitte des Kraters kämpften. Er spürte das Knistern fremder Stresshormone, die durch fremde Adern rauschten. Er spürte Atemlosigkeit, als ein Krieger um eine unübersichtliche Ecke schlich, hinter der sich ein flüchtiger Jedi versteckt haben könnte; er spürte die schwarze Wut eines anderen über den Tod seiner Kameraden in der Zuchtstation, und Jacens Herz hallte wider von dem wilden Rachedurst eines dritten. Er spürte den schockierenden, Übelkeit erregenden Nichtschmerz, der von einem durch eine unglückliche Bewegung des Gerölls verursachten Knöchelbruch aus das Bein hinaufraste, und er spürte die Frustration des Kriegers, dem befohlen wurde zurückzubleiben, um den gebrochenen Knöchel dieses ungeschickten Brenzlits zu verbinden, wenn er doch darauf brannte, vorwärts zu stürmen, zu jagen, aufzuspüren und zu töten. Er spürte sie alle.
    Als wäre er sie alle, und als wären sie alle er. Gleichzeitig.
    Und mehr: Er spürte das Brechen zarter Farnwedel unter festen Stiefelsohlen. Er spürte die primitive Verzweiflung des Mooses, als die Hälfte einer ohnehin kränklichen Kolonie von einer zerbrochenen Tür gerissen wurde, weil ein Krieger dagegen stolperte. Er spürte das reine Entsetzen einer kleinen Familie unterirdisch lebender, säugetierähnlicher Geschöpfe, die sich unter dem Beben duckten, das so viele laufende Füße erzeugten.
    Als er die Gefühle der Krieger akzeptierte, sich ihren Emotionen, ihren Wahrnehmungen öffnete, war ihm nicht mehr kalt: Der Yuuzhan-Vong-Metabolismus, schneller und heißer als der eines Menschen, verwandelte den eisigen Regen in eine erfrischende Dusche. Das Stechen des Hagels wurde auf harsche Art berauschend, als kratze man einen entzündeten Ausschlag. Und er hatte keine Angst mehr …
    Nicht dass er Angst vor dem Tod gehabt hätte. Seine Angst vor dem Tod war auf dem Weltschiff vor Myrkr zurückgeblieben − aber in dem dröhnenden Gewitter hatte sein Körper dennoch gezittert und gebebt, war vor eingebildeten Schnitten von Amphistäben zurückgezuckt, hatte sich auf den Aufprall eingebildeter Knallkäfer gefasst gemacht, ein biologischer Reflex, der sich nicht um seinen Mut scherte. Aber nun …
    Nun spürte er nur das wilde Aufsteigen raubtierhafter Freude, als ein Krieger seinen Amphistab hob und auf einen kleinen Menschen in weißem Gewand zuschlich, der schaudernd in einer Ecke zweier halb eingestürzter Mauern hockte, und erst, als durch den Regenvorhang ein großer Schatten direkt vor ihm sichtbar wurde, erkannte Jacen, dass der kleine, weiß gewandete Mensch, der gleich sterben würde, er selbst war.
    Ein Blitz zuckte über ihm auf, als er sich drehte und die Amphistabklinge nur seine Rippen streifte, bevor sie tief in den Durabeton der Wand hinter ihm drang. In der hallenden Dunkelheit, die dem Blitz folgte, ließ er den Rucksack von den Schultern rutschen und packte ihn an einem Riemen; während der Krieger seinen Amphistab zurückriss, schwang Jacen den Rucksack mit beiden Händen und schlug dem Krieger fünfzehn Kilo Dosen und Ausrüstung ins Gesicht. Der Krieger taumelte zurück, und Jacen griff an, schwang den Rucksack noch einmal, diesmal tiefer, und brachte den Krieger zu Fall.
    Jacen wirbelte den Rucksack herum, um seinen Gegner direkt zu Boden zu schmettern, aber der Yuuzhan Vong hob die Klinge und parierte, schnitt den Rucksack entzwei, verstreute Proteinriegel und Synthmilch in Dosen, schnitt das Fernglas säuberlich in zwei Hälften und stach in die elektronischen Eingeweide des Datenblocks − der mit blauweißen Funken explodierte, die den Regen beleuchteten und über den Amphistab zuckten, bis sie die Hände des Kriegers verbrannten.
    Der Krieger spuckte einen Fluch aus Knacklauten aus, und seine Hände verkrampften sich unwillkürlich. Der qualmende Amphistab fiel zwischen den Kontrahenten auf den Boden.

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