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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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ihm, rissen Splitter aus Wänden, verstreuten Batzen von nassem Moos. Rufe von allen Seiten: harsche, hustende Geräusche mit zu vielen Konsonanten, halb erstickt vom Regen, halb begraben unter Donner. Er beherrschte die Sprache nicht, aber er konnte die Bedeutung spüren.
    Sie hatten ihn umstellt und kamen näher.
    Jetzt, sagte er sich, wäre ein guter Zeitpunkt für Vergere, wieder aufzutauchen.
    Wie von seinem Gedanken heraufbeschworen, berührte eine unsichtbare Hand seine Schulter, ließ ihn taumeln. Bevor er das Gleichgewicht wiedergewann, schlang sich ein unsichtbares Seil um seine Fußknöchel, und er stürzte krachend zu Boden …
    Der unter ihm mit dem matten Reißen verrotteter Faserkacheln einstürzte und ihn Hals über Kopf vier Meter tief auf einen feuchten Steinboden fallen ließ, auf dem er wie ein Frachtsack aufprallte. Er lag dort, halb betäubt und keuchend, weil der Aufprall ihm vollkommen die Luft aus der Lunge gepresst hatte, und starrte die Sternbilder an, die um seinen Kopf wirbelten, aber kein Licht auf die düstere Umgebung warfen.
    Ein Stück Wand glitt beiseite, und ein anderer Raum wurde dahinter sichtbar, trüb beleuchtet von Lichtkugeln im Sparmodus. Das Licht aus dem Raum umriss eine kleine, schlanke, vogelähnliche Silhouette in der Tür. »Jacen Solo. Es ist Zeit, aus dem Regen zu kommen.«
    Er blickte auf zu dem Jacen-großen Loch in der Decke des Raums und ließ sich von dem Eisregen, der auf ihn fiel, die Sterne aus dem Kopf waschen. »Vergere …«
    »Ja.«
    Er spürte die Verwirrung der Jäger über sich: Für sie war er einfach verschwunden. »Äh, danke, so weit …«
    »Gern geschehen.«
    »Aber …«
    »Ja?«
    Langsam kam er auf die Beine. Er hatte offenbar keine Brüche, aber sein ganzer Körper tat weh. »Du hättest nicht vielleicht einfach sagen können: ›Heh, Jacen! Hier entlang‹?«
    Sie legte den Kopf ein wenig schief, und ihr Kamm schien ein intensives, dunkles Orange anzunehmen. Sie streckte die Hand zu ihm aus.
    »Heh, Jacen«, sagte sie. »Hier entlang.«
    Nach einem letzten Blick durch das Loch über sich zu den schwarzen, blitzbeladenen Wolken ging er auf sie zu.
    Tief in den Planeten hinein, tief in die Dunkelheit …
    Laufen.
    Leuchtkugeln, tot oder schwächlich pulsierend; kurze Blicke auf Zimmer, nackt und steril, belebt nur von Ranken, die sich auf Mosaikkacheln spinnenartig über die Wände zogen; das laute Klatschen von Stiefeln auf Stein, harsche Atemzüge, die in staubigen Kehlen keuchten, über Lippen und Zähne, die von Sand bedeckt waren …
    Laufen.
    Schweiß brannte in Jacens Augen, sodass er Vergeres Rücken nur noch verschwommen sah; sie rannte voraus, bog um Ecken, duckte sich durch Eingänge, tauchte in Treppenhäuser, sprang in verlassene Turbolifte, um an den Führungsseilen hinunterzurutschen, und er folgte ihr verzweifelt …
    Tiefer in den Planeten hinein. Tiefer in die Dunkelheit.
    Laufen.
    Dieser stille, offene Hohlraum in seiner Mitte verdampfte irgendwo unterwegs; er spürte die Yuuzhan Vong nicht mehr. Er rang nach Atem, verlor Vergere aus den Augen, entdeckte sie wieder, sein Laufen wurde zu einem Taumeln, er konnte nicht wissen, ob die Yuuzhan Vong sie einholten oder zurückfielen. Seine Fantasie bevölkerte die Flure hinter ihm mit schnellfüßigen Kriegern, aber zurückzuschauen hätte vielleicht bedeutet, Vergere für immer zu verlieren.
    Feuerdolche stachen bei jedem Schritt in seine Lunge. Gezackte schwarze Flecke tanzten vor seinen Augen, wurden größer, verbanden sich miteinander, drehten sich, bis sie sich schließlich aufblähten und ihn ganz und gar verschlangen.
    Tief in die Dunkelheit …
     
    Er erwachte auf dem Boden. Warmer Regen lief über seine Wangen, als er sich hinsetzte. Eine seiner Handflächen war aufgeschürft. Ein Tropfen des warmen Regens berührte seine Lippen, und er schmeckte Blut.
    Vergere hockte in der Nähe, halb im Schatten, den das schwache bernsteinfarbene Licht einer einzelnen Leuchtkugel warf, die ein ganzes Stück entfernt im Flur hing. Vergere beobachtete ihn mit katzenhafter Geduld.
    »Bis dein Kopf so hart geworden ist wie diese Steinfliesen, würde ich vorschlagen, ihn lieber nicht dagegen zu stoßen«, sagte sie.
    »Ich …« Jacens Augen schlossen sich wieder, und sie erneut zu öffnen kostete ihn gewaltige Anstrengung. Der Flur drehte sich um ihn, und Dunkelheit kroch in sein Hirn. »Ich kann … kann nicht atmen …«
    »Nein?«
    »Ich − ich kann nicht Schritt halten, Vergere. Ich

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