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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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einfach gewesen, ihr wehzutun. So einfach. Tränen liefen ihm über die Wangen. »Ich habe dich gewarnt, oder? Ich habe dich gewarnt. Die Dunkle Seite …«
    »Keine … Ausreden …« Ihre Stimme war nun noch schwächer, heiserer, angestrengter.
    »Das würde ich nicht wagen«, flüsterte er. Es gab keine Entschuldigung. Niemand kannte die Gefahren der Dunklen Seite besser als er; diese Gefahren hatten sein Leben lang stets in der Tiefe gelauert.
    Aber er war so leicht gefallen.
    Und so tief …
    Die Geröllwand schloss den größten Teil der Kammer ab: Brocken von Durabeton, die aus unzähligen Stockwerken über ihnen herabgestürzt waren. Das einzige Licht in dem verkleinerten Raum fiel von der Leuchtkugel in dem halb eingestürzten Flur draußen herein. Die Decke war eingestürzt, daran erinnerte er sich; er erinnerte sich an das Tosen, das Grollen, den Staub und die fliegenden Steinsplitter. Nein, einen Moment, sie war nicht eingestürzt …
    Er hatte sie heruntergerissen.
    Er erinnerte sich, in der roten Flut umhergewirbelt zu sein, erinnerte sich daran, gespürt zu haben, wie Vergere das Bewusstsein verlor, erinnerte sich daran, nach einem neuen Ziel, einem neuen Opfer gesucht zu haben und dass er den Blitz, der Vergere gefällt hatte, auf Nom Anor richten wollte …
    Und ihn nicht finden konnte.
    Er konnte den Yuuzhan-Vong-Exekutor sehen, konnte hören, wie er den Kriegern Befehle gab, aber er konnte ihn nicht mit den Blitzen erreichen. Die Blitze fuhren harmlos in den Boden und in die Wände oder sie krümmten sich, um Vergeres bewusstlosen Körper weiter zucken zu lassen. Sie konnten nur die Kluft zwischen Polen der Macht überspannen − weder Nom Anor noch seine Krieger waren imstande, diesen Strom zu leiten. Frustration hatte Jacens Zorn noch vergrößert; er hatte außerhalb seiner selbst Kraft gesucht, um diesen Geschöpfen Schaden zuzufügen …
    Und das Gewitter über dem Krater hatte geantwortet.
    Er erinnerte sich an die wilde Freude, an dieses Gefühl von Erlösung, als der Sturm durch ihn getobt war und in diesem unterirdischen Raum zu einem wahnwitzigen Wirbel wurde, als er Steine, Ziegel und Durabetonbrocken hob, um sie nach den Yuuzhan Vong zu schleudern, sie zu schlagen und zu zerschmettern, die Krieger mit Stücken des Planeten zu schlagen, der einmal Jacens Zuhause gewesen war. Ein heftiger Wind hatte die Yuuzhan Vong in eine Ecke des Raums gedrängt, und Jacen erinnerte sich an sein lauter werdendes Lachen, das zu einem Siegesschrei voller Bosheit geworden war, als er die Hand hob und das Gebäude um sich herum einstürzen ließ.
    Er setzte sich wieder auf die Hacken, hob die Hände vors Gesicht. War das möglich? Er hatte sie alle lebendig begraben. Alle. Und es war ihm gleich.
    Nein − es war ihm nicht gleich. Und das machte es sogar noch schlimmer.
    Er hatte sie lebendig begraben, und er war froh darüber.
    Die Dunkle Seite hatte ihn gerufen: ein Schattenwurm, der ihm Ekstase versprach, während er sich tiefer in sein Herz fraß und dabei leise von unendlicher Erleichterung erzählte, ein Lied von der Ewigkeit summte, die hinter allen Schatten von Zweifel und Bedauern lag.
    Jacen schüttelte sich heftig und kam auf die Beine. »Ich muss hier raus.«
    »Jacen …« Sie hob eine Hand, als wollte sie ihn aufhalten, als wollte sie ihn um Hilfe bitten.
    »Nein, Vergere. Nein. Ich muss gehen. Ich muss sofort gehen. Es tut mir Leid, dass ich dir wehgetan habe, es tut mir sehr Leid. Wirklich …« Lügner, höhnte der Schattenwurm. Warte nur, und sie wird uns einen Anlass liefern, es noch einmal zu tun.
    Vergeres Augen schienen klarer zu werden, und die Spur eines Lächelns zuckte um ihre Lippen. »Die Dunkle Seite …«
    »Sie … sie ist zu stark für mich hier. Ich habe dich gewarnt. Ich habe dich vor dem gewarnt, was passieren könnte …«
    Sie hob die Hand erneut, griff nach seinem Bein; er machte einen hastigen Schritt rückwärts, um ihrer Berührung auszuweichen, und sie ließ den Arm schlaff auf den Boden sinken. »Du siehst …«, flüsterte sie, »… aber du siehst nicht. Jacen … warum sollte der Jedi-Rat … diesen Tempel auf … einem Knoten der Dunklen Seite bauen?«
    »Vergere, ich …« Hilflos schüttelte er den Kopf. »Ich muss gehen. Ich muss gehen, bevor … bevor ich …« Dir wieder wehtue, beendete er den Satz lautlos. Er konnte es nicht laut aussprechen. Nicht hier. »Ich habe keine Zeit für Ratespiele.«
    »Kein Raten …«, sagte sie. »Die Antwort ist …

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