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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Knorpelringe des Halses ihm verursacht hatten, das Brennen eines Ellbogens, den er sich beim Rutschen durch das Magenventil des Tiers aufgeschürft hatte, die Schmerzen in seinem anschwellenden Knie, das er sich offenbar − ohne es zu bemerken − verrenkt hatte, als er den Phantom-Anakin jagte, das heiße Keuchen seines eigenen Atmens und das kalte, gleichzeitig leere und volle Gefühl seines Magens, der sich gleichzeitig im Bauch des Tiers befand und der Bauch des Tiers war, denn das Tier und er waren eins.
    Er hatte sich selbst verschlungen.
    − bitte o BITTE warum warum WARUM bitte ich will nicht so sterben jemand muss mir helfen HILFE HIIIILFEEEE −
    Die Stimme klang menschlich. Weiblich. Wund, heiser, schluchzend vor Erschöpfung und Entsetzen. Sie klang vollkommen echt.
    So echt, wie Anakin ausgesehen hatte.
    Er würde nicht wieder darauf hereinfallen.
    Viele Vong-Lebewesen benutzten so etwas wie Telepathie, von Yammosks bis zu Villips − selbst Korallenskipper verfügten angeblich über eine geistige Verbindung zu ihren Piloten. Es war Jacen nun vollkommen klar: Dieses große Höhlentier war ein Raubtier, das eine besondere Variante von Telepathie entwickelt hatte, um Opfer in sein Maul zu locken. Die Halluzination von Anakin war nur eine Nebenwirkung: Jedes Opfer würde jemanden oder etwas sehen, dem sie instinktiv vertrauten, von dem sie glaubten, dass er oder es sie in die Sicherheit führen würde. Sie würden blind und vertrauensvoll folgen und verschlungen werden.
    Die Ironie war bitter: Der Schattenwurm, der sich in seiner Brust wand, hatte ihn vor diesem falschen Vertrauen bewahrt, aber der Zorn, der den Wurm nährte, hatte dafür gesorgt, dass er dennoch Hals über Kopf ins Maul des Tiers gerannt war.
    Das hier, dachte Jacen bei seinem ersten klaren Gedanken, seit er ins Dunkel gefallen war, wird ein sehr unangenehmer Tod werden.
    Aber das war in Ordnung. Sterben war in Ordnung; er hatte nichts dagegen. Lieber sterben als mit dieser Dunkelheit in ihm weiterleben. Zumindest wäre es dann vorbei. Er konnte einfach nur hier knien und auf den Tod warten.
    Wenn es nur ruhig wäre.
    − bitte hilf mir doch einer aaaAAAAH −
    Der Wechsel von Schrecken zu roher Qual bewirkte, dass Jacen die Augen aufriss, und er sprang auf. Er konnte sich das nicht länger anhören, Trick oder nicht. Er wusste zu viel über Schmerzen.
    »Sei still«, knurrte er tief in der Kehle. »Sei still sei still sei still.«
    Die Schreie hallten durch eine runzlige Öffnung, die ein paar Meter von ihm entfernt klaffte: Ein Gang dahinter führte abwärts in gelbgrüne Düsternis. Jacen stolperte wie betrunken den abschüssigen Weg entlang. Die Schreie gingen weiter: wortlos nun, trostlos, tierisch und voller Verzweiflung.
    Der Gang führte tiefer und tiefer, drehte sich in einer lang gezogenen, lockeren Spirale und öffnete sich schließlich zu einer weiteren Höhle, erheblich größer als die erste, eine feuchtkalte, trübe Höhle; die Biolumineszenz, die den Hals und die Kammer darüber beleuchtet hatte, schimmerte nur schwach durch die Öffnungen anderer Gänge, die sich an den Wänden öffneten. Weißer Nebel wirbelte durch die Luft − nein, kein Nebel, bemerkte Jacen, als er die Höhle betrat, sondern Rauch: in den Augen brennend, zum Husten reizend, nach Säure schmeckend. Der Boden dieser Höhle war rau und uneben und krümmte sich stellenweise, als bildete er nur eine dünne Haut über Becken, die groß genug waren, um darin zu schwimmen; die Becken verengten sich steil nach unten und endeten in glatten Wölbungen aus steinhartem Fleisch wie Lippen von riesigen Mäulern.
    Er hustete, wedelte den Rauch weg und taumelte auf die Schreie zu, folgte einem gewundenen Kurs über die dünnen, gekrümmten, aneinander stoßenden Beckenränder.
    Tief in der Höhle hatte eines der Mäuler sich um ein Mädchen geschlossen.
    Jacen blieb über ihr stehen und balancierte auf dem Beckenrand aus warmem Stein. Sie sah ebenso wirklich aus, wie Anakin ausgesehen hatte, von dem wirren, verfilzten Haar bis zum Schmutz auf ihrem Gesicht, der von Tränen verwischt wurde. Nur ihr Kopf und ein Arm reichten noch aus den fest geschlossenen Lippen, die sie hielten, und als sie Jacen über sich sah, streckte sie den Arm nach ihm aus, und ihre Finger reckten sich hilflos. In ihren Augen standen Schmerzen und Angst.
    »Bitte, wer immer du sein magst BITTE du musst mir HELFEN bitte es FRISST mich, es, es, es frisst mich BEI LEBENDIGEM LEIB …«
    Er wusste

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