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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Sekunden dauern, bis dieses ganze Schiff in ein schwarzes Loch fällt. Hundert Millionen werden sterben.«
    Ganner riss den Mund auf. »Was … wie … ich meine, warum würden …?«
    »Weil sie mir noch nicht trauen«, sagte er traurig. »Du hättest nicht zurückkommen sollen, Ganner. Jetzt kannst du diesen Raum nicht mehr lebendig verlassen.«
    »Ich bin einfach genug reingekommen …«
    »Rauskommen ist etwas anderes. Und selbst falls du fürs Erste rauskommen würdest − da du weißt, was du bereits weißt …«
    »Falls ich rauskommen würde? Wer hat denn hier das Lichtschwert in der Hand?«
    »Es ist kein Bluff, Ganner. Ich wünschte, es wäre einer.«
    Ganner konnte hören, dass der Mann von dem, was er sagte, wirklich überzeugt war, und in der Macht spürte er die Wahrheit hinter seinen Worten. Aber ich weiß bereits, dass er stärker ist als ich. Er könnte mir diese Wahrnehmung von Wahrheit suggerieren, und ich würde es nie erfahren. Und selbst wenn es wahr wäre, er konnte einfach nicht verstehen, worum es hier ging …
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, was los war oder was er unternehmen sollte.
    »Ich sage dir das«, fuhr der Mann fort, »weil das Gleiche passieren wird, wenn ich getötet werde. Falls mein Gewissen mich veranlassen sollte, mich selbst zu opfern. Wie ich sagte, sie trauen mir noch nicht.«
    »Aber … aber …«, stotterte Ganner. Das Gefühl, dass dies alles über seinen Horizont ging, wurde intensiver. Er ertrank geradezu darin. Er packte das Lichtschwert mit beiden Händen, damit die Klinge nicht zitterte, und versuchte, wieder die Kontrolle über die Situation zu übernehmen. »Ich will nur hören«, sagte er beinahe kläglich, »was Sie über Jacen Solo wissen. Fangen Sie an zu reden, oder ich werde davon ausgehen müssen, dass Sie bluffen.«
    Der Mann sah Ganner an, als würde er ihn kennen, als hätte er ihn seit Jahren gekannt, als durchschaue er ihn, melancholisch, wie enttäuschte Eltern. Wieder seufzte er. »Reden wird nicht helfen.«
    »Sie haben keine Wahl.«
    »Es gibt immer eine Wahl.«
    Langsam, entschlossen und ohne im Geringsten bedrohlich zu wirken, hob er eine Hand. Er drückte auf eine Stelle an der Seite seiner Nase, und sein Gesicht spaltete sich.
    Ganner trat instinktiv einen Schritt zurück.
    Das Gesicht des Mannes schälte sich ab wie die Schale einer ithorianischen Blutfrucht, dicke, fleischige Lappen lösten sich voneinander und nahmen das schüttere strähnige Haar, die schlaffen Tränensäcke, die Hängebacken, die sein Kinn breiter gemacht hatten, dabei mit. Ein Netz haarfeiner Fäden zog sich langsam aus den Poren des Gesichts darunter zurück und hinterließ eine dünne Blutspur.
    Das Gesicht, das Ganner unter der sich zurückziehenden Maske sah, war schmal und wie gemeißelt, und es hatte einen unordentlichen Bart und verfilztes Haar, das vielleicht braun war. Aber trotz der Blutrinnsale und der Grimasse, die das Herausziehen der Maskenfäden bewirkte, erkannte Ganner dieses Gesicht sofort − obwohl es zu alt war, zu faltig von Entbehrungen und Schmerz, obwohl in den Augen zu viel traurige Erfahrung stand, als dass es das Gesicht sein konnte, an das er sich erinnerte.
    Als er schließlich wieder sprechen konnte, war das einzige Wort, das sein Mund bilden konnte: »Jacen …«
    »Hallo, Ganner«, sagte Jacen müde. Er griff in seinen Ärmel und holte einen kleinen Beutel heraus, den er öffnete, nach außen stülpte und dann über seine Hand zog wie einen Handschuh, woraufhin ein kleines Stoffstück sichtbar wurde, das sich in dem Beutel befunden hatte. Er warf es Ganner zu. »Hier, fang.«
    Ganner war zu verblüfft, um etwas anderes zu tun als dem Reflex zu folgen und das Stoffstück zu fangen. Es war feucht und warm von Jacens Körperwärme. »Jacen? Was ist hier los?«
    Taubheit sammelte sich in der Mitte seiner Handfläche und begann, zu seinem Handgelenk aufzusteigen. Er betrachtete das Stoffstück in seiner Hand stirnrunzelnd. »Was ist das?«
    »Die Tränen einer Freundin von mir«, sagte Jacen. »Sie sind ein Kontaktgift.«
    »Was?« Ganner starrte seine Hand an. »Du machst Witze, oder?«
    »Ich habe dieser Tage nicht viel Sinn für Humor.« Jacen schälte den Beutel von der Hand und warf ihn weg. »Du wirst in etwa fünfzehn Sekunden das Bewusstsein verlieren.«
    Ganners Hand war bereits vollkommen taub, und sein rechter Arm hing schlaff herunter; die Taubheit zog weiter in seine Brust, und als sie sein Herz berührte, schoss sie durch

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