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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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des Gottes, der ich bin, aus meinen Augen leuchten sehen.
    Der Prophet wirkt immer noch skeptisch, aber er sagt: Wir werden einige Zeit für Vorbereitungen brauchen.
    Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen, sagt der Verräter. Wenn alles angemessen vorbereitet ist, werde ich mit diesem Jedi sprechen.
    An diesem Punkt bedient der Jedi-Ritter sich erneut der Macht, diesmal, um das Hirn des Verräters mit dem Hammer seiner Weigerung zu zerschmettern, und erhält im Gegenzug ein weiteres Macht-Zwinkern. Darüber hinaus lässt sich der Verräter nie anmerken, dass er sich der Präsenz des Jedi-Ritters bewusst ist, und scheint sich stattdessen vollkommen auf den Propheten zu konzentrieren.
    An diesem Tag wird Ganner Rhysode mir voller Stolz zum Schacht des Welthirns folgen, wo wir ihn gemeinsam zum Ruhm der Wahren Götter als Opfer darbringen.
    Es geschieht immer an diesem Punkt, dass der vertraute Griff der Angst ihn abermals für einige Zeit wieder in die Dunkelheit zwingt, bis er erneut auftaucht und der Traum von vorn beginnt. So geht es wieder und wieder und ätzt sich seinem Hirn wie eine geistige Säure ein.
    Wieder und wieder und wieder, bis … Ganner Rhysode mit einem gewaltigen schaudernden Keuchen erwacht.
    Aufzuwachen tat weh.
    Jemand hatte seinen Arm bis zum Ellbogen in Ganners Hals gesteckt und die Finger in seine Bronchien gerammt; nun wurden Finger, Hand, Handgelenk und Arm langsam herausgezogen, trocken und fest wie Schorf, und zerkratzten Ganners Hals von innen, während er würgte und spuckte und versuchte zu husten. Zur gleichen Zeit zogen sich Röhren und Drähte und Nadeln durch Löcher in seiner Haut aus seinen Adern und Nerven zurück …
    Ganner Rhysode, erwache! Erwache und erhebe dich, wie dir befohlen wird.
    Er wusste, dass er geträumt hatte, und er wusste, dass er nun aufwachte, aber er konnte den Traum irgendwie nicht abschütteln. Er umgab ihn weiterhin, kleisterig, schleimig, wie Membranen von klebrigem Zeug, die sich in dünne Strähnen und durchhängende Seile teilten, die ihn mit unmöglichen Dingen banden: wilde Fantasien darüber, von einem Dutzend Yuuzhan-Vong-Kriegern überwältigt worden zu sein, die alle wie Jacen Solo aussahen, verrückte Bilder von Opfern und fremden Spezies und Jaina und diesem Nom Anor. Seine Lider öffneten sich so mühsam wie zugerostete Luken.
    Bei dem »Arm«, der aus seiner Luftröhre gezogen worden war, handelte es sich eher um einen Zweig, dessen Rinde mit blutverkrustetem Schleim überzogen war. Die Schläuche, die durch seine Haut aus seinen Adern gezogen wurden, sahen aus wie die Eierleg-Röhren riesiger aufgeblähter Wespen. Er lag in einer Hängematte, die offenbar aus Ranken bestand − aber die Ranken bewegten sich muskulös unter ihm, zogen sich zusammen und drückten ihn wie ein Netz aus miteinander verflochtenen Schlangen.
    Weitere Ranken hingen von der Decke, lange, drahtige Ranken, knotig und aufgerollt − aber sie waren nicht wirklich Ranken, sondern eher Tentakel, denn Ranken konnten sich nicht aufrollen und wieder entrollen, sich zu komplizierten Knoten verbinden und wieder voneinander lösen. Und sie waren auch keine Tentakel, denn Tentakel endeten nicht in riesigen glühenden roten Augen, die sich trotz all ihres Windens und Verknotens stets mit vollkommener Konzentration auf ihn zu fixieren schienen …
    Drogen, dachte er schwerfällig. Sie haben mir Drogen eingegeben. Ich halluziniere.
    »Erwache, Ganner Rhysode! Erwache zur Wahrheit!«
    Es musste einfach eine Halluzination sein, denn als er den Kopf zur Seite drehte, um die Person anzustarren, die ihm diese pompösen, irgendwie dumm klingenden Befehle gab, sah der Kerl genau wie Jacen Solo aus.
    Ganner blinzelte und hob die Hand, um sich den Schlaf aus den Augen zu wischen − und entdeckte dabei, dass er nicht mehr gelähmt und auch nicht gefesselt war. Aber es hätte ebenso gut so sein können: Die Alkaloide, die sich immer noch in seinem Blut befanden, bewirkten, dass sich seine Hand anfühlte, als wäre sie nur ein paar Gramm leichter als der Sonnenhammer.
    Als er wieder hinschaute und ein bisschen besser sehen konnte, war es immer noch Jacen.
    Aber er war nicht mehr der Junge, an den sich Ganner erinnerte.
    Jacen war nun größer und breitschultriger. Seine braunen Locken hatten von der Sonne goldblond gebleichte Strähnen, und an seinem Kinn wuchs ein dunkler, borstiger Bart. Sein Gesicht war schmaler, schärfer, verfeinert: Es hatte diese verschmitzte Weichheit

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