Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
geraten war?
»Die Pulsar ist vollkommen steuerungsunfähig. Wir müssen sie zerstören. Der General trifft Vorkehrungen, dass die Besatzung herübergebracht wird und man sich um die Verwundeten kümmert.«
Die Verwundeten … Jaina hatte sich so auf den Kampf konzentriert, dass sie den Preis jeder Schlacht vergessen hatte. Den blutigen Preis, der selbst für einen Sieg gezahlt werden musste.
Sie richtete sich auf. Sie wollte jetzt nicht an die Toten und Verwundeten denken. Ihre Gedanken mussten den Lebenden gelten, ihre Konzentration auf Sieg ausgerichtet sein.
»Die Abschussraten sind sehr zu unseren Gunsten ausgefallen«, sagte Jaina.
»Ja«, erwiderte Madurrin. »So ist es.«
Jaina sah sich auf der Brücke um, während sie darauf wartete, dass Kartha und Farlander ihr Gespräch beendeten. Es gab zwar viele unterschiedliche Spezies an Bord des Kreuzers, aber abgesehen von dem Menschen Keyan Farlander bestand die gesamte Besatzung der Brücke aus Mon Cals. Die leuchtenden Monitore mit ihren seltsamen Verzerrungen waren für Mon-Calamari-Augen konfiguriert, und die Sitze und Instrumentenpulte waren ihrer amphibischen Physiologie angepasst. Die Brückenarchitektur mit ihrem muschelartigen Entwurf erinnerte an eine friedliche Unterwassergrotte. So anders, dachte Jaina, als die harten, geometrischen Formen eines Sternjäger-Steuerpults, nicht zu reden von den seltsamen, fließend organischen Mustern ihrer erbeuteten Yuuzhan-Vong-Fregatte.
Andere Captains trafen ein, während Farlander mit Kartha sprach. Die Letzte war Königinmutter Tenel Ka, die, gefolgt von ihren weiblichen hapanischen Captains, hereingerauscht kam, gekleidet in eine hinreißende himmelblaue Admiralsuniform mit goldenen Insignien und Litzen, ihr rotbraunes Haar von einem glitzernden Diadem zurückgehalten.
Jaina sah ihre alte Mitschülerin überrascht an. Sie war mehr daran gewöhnt, die schlanke, muskulöse Tenel Ka im Reptilienleder einer Hexenkriegerin von Dathomir zu sehen. Diese elegante Aufmachung war neu.
Die Herrscherin über dreiundsechzig Planeten hatte zweifellos einen höheren Rang als ein Jedi-Ritter, denn General Farlander brach das Gespräch mit Captain Kartha sofort ab, ging auf Tenel Ka zu und verbeugte sich.
»Euer Majestät«, sagte er, »das Eintreffen Ihrer Flotte erfolgte zum richtigen Zeitpunkt.«
»Die Zeitwahl war die Ihre«, erwiderte Tenel Ka. Sie wandte den Blick Kartha zu. »Ebenso wie die Opfer.«
»Hapes hat viel für die Neue Republik gegeben«, sagte Farlander. »Wir hofften, Ihnen weitere Opfer ersparen zu können.«
»Sie haben Uns auch politische Verlegenheit erspart.« Tenel Ka sah Farlander ganz offen an. »Wir können dies Unserem Volk als einen Sieg beinahe ohne Blutvergießen präsentieren«, fuhr sie fort. »Das wird Unser Bündnis stärken. Fakt. Wir sind zutiefst dankbar.«
Das war das königliche Wir, dachte Jaina. Tenel Ka passte sich ihrer neuen Rolle als Herrscherin überraschend gut an.
»Wir sollten in den Hapes-Cluster zurückkehren, bevor Unsere treuen Untertanen erfahren, dass Wir Uns nicht, wie Wir behauptet haben, bei einem Routinemanöver befinden«, fuhr Tenel Ka fort. »Aber als Erstes möchte ich wissen: Haben wir Shimrra nun getötet oder nicht?«
Das Ich war ein Ausrutscher, dachte Jaina, und zeigte an, wie wichtig Tenel Ka die Antwort war.
Farlander zog eine Braue hoch. »Ich denke, ich kann erraten, wie es dazu kam, dass der Geheimdienst der Neuen Republik diese Fehlinformation erhielt«, sagte er. »Sie wissen, dass der Höchste Oberlord Shimrra auf dem Weg vom Rand zu seinem neuen Hauptplaneten Coruscant ist. Sie haben einen Bericht erhalten, dass ein hoher Würdenträger der Yuuzhan Vong mit seiner Flotte im Obroa-skai-System erwartet wird, um die Bibliothek zu benutzen. Und dann haben sie zwei und zwei zusammengezählt und kamen auf siebzehn.« Er zuckte die Achseln. »Widerstandseinheiten auf Obroa-skai haben gerade bestätigt, dass der feindliche Würdenträger der Oberste Kommandant Komm Karsh war.«
»Oberster Kommandant.« Tenel schaute nachdenklich drein. »Also stand er im Rang direkt unter dem Kriegsmeister. Immer noch ein bemerkenswerter Sieg.«
»Ja, Majestät«, sagte General Farlander. Man sah ihm seine Erleichterung an. »Ich bin ebenfalls erleichtert. Ich habe diese Operation ohne irgendwelche Anweisungen meiner Vorgesetzten vorbereitet …« Sein Blick zuckte zu Jaina. »Und auf das Drängen einer meiner Offiziere hin. Die − selbst wenn sie eine
Weitere Kostenlose Bücher