Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
mobile Samenkapseln sich in ihrem Eifer, geformt zu werden, an lebende Klienten heften. Wo Luftschiffe sanft zwischen den Berggipfeln schweben. Wo die Ranken und Kriechpflanzen Terrassen geformt haben, über deren Ränder sich leuchtend bunte Blüten ergießen wie lebende Wasserfälle. Schwarzhaarige ferroanische Kolonisten, die in einer Art Symbiose mit diesen großzügigen Lebensformen existieren. Gebäude, bei denen die Wände, das Dach, selbst die Möbelstücke leben. Fabriktäler, in denen Borassamen zu lebenden Schiffen geschmiedet werden, den schnellsten, die je zwischen Sternen verkehrten.
Zonama Sekot! Wo selbst die Luft berauscht. Wo transformierender Blitz das Leben eher zündet, als dass er es vernichtet. Ein Planet, bedeckt mit einem wohlwollenden Organismus in Gestalt seiner eigenen Vegetation. Ein gesamter Planet, der mit Milliarden Stimmen ein großes, ununterbrochenes Lied an die Macht singt.
Ich war so entzückt von diesem Ort, dass ich meine Mission beinahe vergessen hätte. Wie schwer es ist, sich zu konzentrieren, wenn die Harmonien von Zonama Sekot in deinen Ohren erklingen! Wie wunderbar ist Schlaf, wenn eine ganze Welt ihre Träume mit dir teilt!
Aber ich wusste, dass ich aufmerksam bleiben musste. Schon vor meiner Ankunft spürte ich, dass großer Schrecken ganz in der Nähe lauerte. Die Jedi hatten vom Eindringen eines seltsamen Feindes gehört und mich geschickt, um ihn zu finden, und ich sollte auch, wenn möglich, das legendäre Zonama Sekot finden. Ich fand das Zweite vor dem Ersten, aber aus dem Verhalten der ferroanischen Eingeborenen schloss ich, dass die Eindringlinge nahe waren: Die Ferroaner waren zu nervös, zu schweigsam. Zonama Sekot war überreif vor Geheimnissen und kurz davor zu explodieren.
Ich war gekommen, erzählte ich den Einheimischen, um ein Schiff zu kaufen − und das entsprach durchaus der Wahrheit, denn der Jedi-Rat wollte mehr über die lebenden Schiffe wissen, die auf dieser fernen Welt gezüchtet wurden, und ich war bereit, für dieses Wissen zu bezahlen. Ich übergab ihnen meine Aurodiumbarren als Bezahlung und unterzog mich ihrem Ritual. Ich wurde von drei Saatpartnern auserwählt, stachligen Geschöpfen, die sich an meine Kleidung klammerten und von dem großen Schiff sangen, zu dem sie werden würden, wenn sie erst einmal durch den Blitz und das Feuer transformiert waren. Das löste eine Sensation aus − noch nie war jemand zuvor von gleich Dreien ausgewählt worden. Die Saatpartner waren fasziniert von meiner Verbindung mit der Macht.
Also klammerten sich die Saatpartner zwei Nächte lang an mich, und ich lebte in freudiger Trance, die ich mit ihnen teilte, in ihrem Traum des Werdens. Wenn ich erst mein lebendes Schiff hatte, plante ich, mit ihm auf die Suche nach Eindringlingen zu gehen.
Und dann schlugen die Aliens zu.
Jene, deren Welten von den Yuuzhan Vong unterjocht wurden, werden das Muster kennen. Man hat es auf Belkadan gesehen, auf Sernpidal, auf Tynna, Duro, Nar Shaddaa. Zuerst erfolgt eine Invasion durch eine feindselige Lebensform, ein lebender Wind der Veränderung, der über den Planeten fegt wie eine verschlingende Seuche. Eine Unzahl eingeborener Spezies stirbt aus, während die Eindringlinge sich festsetzen. Plötzlich sind ganze Regionen den Yuuzhan Vong zuträglich und für die ursprünglichen Lebensformen des Planeten tödlich.
So war es auch mit Zonama Sekot. Die Aliens − die Yuuzhan Vong − säten ihre eigenen verschlingenden Lebensformen auf der südlichen Hemisphäre. Zwei vollständige Ökosysteme führten einen leidenschaftlichen Kampf. Die wunderschönen, hoch aufragenden Boras starben, wanden sich im Todesschmerz und riefen Blitze herab, um die fremden Parasiten zu zerschmettern, die ihr Fleisch verzehrten.
In der Macht spürte ich, wie der Planet schauderte. Von meiner Unterkunft nahe dem Fabriktal sah ich, wie die Boras ihre Blätter und Äste entsetzt abwarfen, als der Kampf in der anderen Hemisphäre verloren war. Selbst die Wolken reagierten und rasten, von Schrecken und Angst gejagt, über den Himmel. Das Schmieden meines Schiffs wurde verschoben, denn der gesamte Planet wurde mobilisiert, um der Gefahr entgegenzutreten.
Zu diesem Zeitpunkt gab ich mich als Jedi zu erkennen. Die Reaktion der Ferroaner war seltsam zwiespältig − nicht unbedingt feindselig, aber misstrauischer, als ich erwartet hatte. Ich erfuhr später, dass man ihnen eine Version der Jedi-Lehren beigebracht hatte, aber eine, die alles andere
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