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Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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verkündete, er sei willens, die Wahre Lehre zu proklamieren und den anderen Jedi zu opfern, den er selbst gefangen genommen hatte, zweifelte keiner daran.«
    »Und die Wichtigkeit des Zwillingsopfers?«, fragte Shimrra. »Die Idee, dass dieser Jacen Solo nicht sofort getötet werden sollte, sondern erst, wenn man ihn gemeinsam mit seiner Schwester opfern könnte? Wessen Idee war das?«
    »Die von Vergere«, sagte Nom Anor. Er spürte, dass die Präsenz des Höchsten Oberlords erneut seinen Geist erdrückte und seine Gedanken auslöschte. Er konnte nur noch Shimrras gnadenlose, glühende Augen sehen. Es ist wie in der Umarmung des Schmerzes, dachte er, nur auf geistiger Ebene, wie Folter durch einen Yammosk. Trotz des schrecklichen Drucks klammerte er sich an ein einziges Wort. »Vergere!«, schrie er. »Vergere! Es war Vergere!«
    »Allerhöchster«, sagte eine andere Stimme Nom Anor konnte vor lauter Entsetzen nur noch verschwommen sehen, aber er erkannte den Priester Harrar. Ein weiterer Verräter, dachte er, noch einer, der mir die Last der Schuld aufbürden will.
    »Ich war anwesend, Allerhöchster«, sagte Harrar. »Die Idee des Zwillingsopfers kam zum Teil von mir, zum Teil von Khalee Lah, zum Teil von Vergere. Ich gestehe, dass man mich hinters Licht geführt hat. Die Wahrheit ist, dass Vergere uns täuschen konnte, weil keine ihrer Taten sich als verräterisch interpretieren ließ. Warum sonst sollte sie Jacen Solo nicht nur einmal, sondern dreimal für uns gefangen nehmen? Sie hatte zahllose Gelegenheiten, ihn entkommen zu lassen, die sie alle nicht nutzte. Warum hat sie an seiner Folter teilgenommen? Warum hat sie ihn zu unserem Nutzen manipuliert − oder schien ihn zu unserem Nutzen zu manipulieren?
    Ich bin zu dem Schluss gekommen«, beendete Harrar seine Aussage, »dass Vergere nicht auf unserer Seite steht, aber auch nicht auf der der Ungläubigen.«
    Nom Anor holte keuchend Luft, als der geistige Druck verschwand. Durch sein getrübtes Auge konnte er Harrar sehen, der bei der Delegation des Hohepriesters Jakan stand. Der Hohepriester schien nicht erfreut über das Geständnis seines Untergebenen zu sein − bis dahin hatte man den Priestern keine Schuld an der Katastrophe gegeben, und nun würde Harrar wahrscheinlich bei seiner Kaste sehr unbeliebt werden.
    Nom Anors Blut sang vor Dankbarkeit. Der Priester hatte ihn gerettet.
    Der Kriegsmeister andererseits starrte Nom Anor an, als wolle er ihn am liebsten auf der Stelle erwürgen.
    Während Nom Anor versuchte, seine Geistesgegenwart wiederzufinden, befragte Shimrra Harrar und den Kriegsmeister. Am Ende lehnte sich der Höchste Oberlord auf dem Thron zurück und verschwand beinahe zwischen den Stacheln.
    »Interessant«, sagte er. »Fünfzig Jahre lang hat diese Vergere unter uns gelebt, und keiner von uns erkannte ihr wahres Wesen. Sie hat uns fünfzig Jahre lang ausführlich studiert und war imstande, ihren Verrat zu planen.« Er beugte sich vor und wandte sich an Jakan. »Priester!«, sagte er. »Stellt dieses Geschöpf nicht die wahre Inkarnation von Yun-Harla der Heimtückischen dar?«
    Empörung ließ das Kinn des Priesters beben, aber als er das Wort ergriff, war seine Stimme fest. »Niemals!«, widersprach er. »Man könnte eher sagen, Vergere ist die Verkörperung des Bösen!«
    »Ist sie eine Jeedai ?«, fragte jemand.
    »Das ist unmöglich«, antwortete Harrar. »Die Jeedai beziehen ihre Fähigkeiten von etwas, das sie ›die Macht‹ nennen, und ein Yammosk kann feststellen, ob und wann diese Macht angewandt wird. Wenn Vergere eine Jeedai wäre, hätten wir sie schon lange entlarvt.«
    Shimrras tiefe Stimme klang nachdenklich. »Jeedai oder nicht, ich frage mich wirklich … Ist solche Täuschung über so lange Zeit hinweg nicht so etwas wie ein Meisterstück?« Er warf einen Blick zu Onimi. »Hat sie nicht unsere Bewunderung verdient, weil sie so viele so lange Zeit betrogen hat?« Er versetzte Onimi einen Tritt. Onimi blickte verblüfft auf und begann zu trillern.
    »Die Verräterin floh aus dem Dhuryam-Schacht und hat sich rasch davongemacht.«
     
    Und dann fügte er mit einem schmachtenden Blick zu seinem Herrn tückisch hinzu.
     
    »Aber nicht alle sind treulos wie sie.
    Ich bleibe Ihr Freund und verlasse Sie nie.
    Treu werde ich bei Ihnen verweilen und den Herrscherthron mit Ihnen teilen.«
     
    Shimrra fing an zu lachen und schubste Onimi mit dem Fuß, schob ihn eine Stufe tiefer. »Du kannst meinen Thron auch von dort aus mit

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