Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
nächsten Worten des Oberlords allerdings gleich wieder verschwand. »Aber der Hochpräfekt hat ein würdiges Argument vorgebracht. Wenn wir im Krieg stehen, wäre es dumm, ein solches Durcheinander auszulösen. Ich möchte zu solchen Zeiten keine Unruhe unter den Arbeitern, besonders, da die Arbeiter ungebildet sind und diese Lehren vielleicht akzeptiert haben, ohne zu wissen, wie gefährlich sie waren. Daher …«
Er wandte sich dem Hohepriester zu. »Priester Jakan, ich befehle, dass die Priester das Volk über die Gefährlichkeit dieser Ketzerei informieren. Richten Sie ihnen von mir, von ihrem Höchsten Oberlord, aus, dass die Jeedai keine Emanationen der Götter sind. Machen Sie ihnen klar, dass solche Lehren ungesund und verboten sind. Jene Arbeiter, die ihren Vorgesetzten angemessen gehorchen, werden dann wissen, dass sie solcher Verunreinigung in Zukunft ausweichen sollen.«
»Und«, der Priester verbeugte sich, »wenn sie mit der Ketzerei fortfahren?«
»Sie dürfen alle Ketzer töten, auf die Sie stoßen, und so öffentlich, wie es Ihnen gefällt«, sagte Shimrra. »Aber ich wünsche keine groß angelegten Ermittlungen unter den Arbeitern und keine Belohnungen für Denunzianten. Wenn wir den Krieg gewinnen«, er nickte Jakan zu, »dann werden wir ausführlichere Nachforschungen anstellen. Aber im Augenblick möchte ich, dass sich alle Yuuzhan Vong darauf konzentrieren, unsere Feinde zu besiegen, und nicht darauf, einander zu verhören.«
Man sah Jakan seine Enttäuschung an, aber er verbeugte sich und gab mit Würde nach. »Es wird geschehen, wie Sie wünschen, Allerhöchster.«
»Sie dürfen zu Ihrem Platz zurückkehren, Priester Jakan.«
Mit großer Würde ging der Priester wieder zu seinem Tisch. Hinter seinem Rücken grinste Onimi höhnisch und kratzte sich.
Zorn flackerte in Nom Anor auf, als er sah, wie das missgestaltete Geschöpf sich kratzte. Wie gern er diese Finger unter seinem Stiefel gehabt hätte!
Shimrra wirkte jetzt beinahe freundlich. »Der Beschämte erinnert mich«, sagte er, »dass ich die Gestalter fragen sollte, wie ihre Arbeit fortschreitet. Wie verläuft die Weltformung von Yuuzhan’tar?«
»Allerhöchster«, sagte Ch’Gang Hool, »alles verläuft bestens.«
»Dies sind gute Nachrichten«, erklärte Shimrra »Dürfen wir den Meister fragen, ob es Probleme gab?«
Eine gewisse Vorsicht prägte nun die Miene des Meistergestalters. Er sprach schnell weiter. »Einige Schwierigkeiten sind unvermeidlich, Allerhöchster. Wir haben es hier immerhin mit einer fremdartigen Umgebung zu tun, die wir zwar zum größten Teil zerstört haben, aber einige der ursprünglichen Lebensformen − überwiegend mikroskopische − erweisen sich als hartnäckig. Vielleicht«, gab er zu, »haben einige hier gewisse … geringfügige Unbequemlichkeiten verspürt. Es handelt sich um das Ergebnis von Pilzbefall. Wir versuchen …«
»Und welcher Art ist das Wesen dieser Unbequemlichkeiten?«, fragte der Höchste Oberlord freundlich.
Ch’Gang Hool zögerte. »Äh − es handelt sich um ein Jucken, Allerhöchster − anhaltendes Jucken.«
Nom Anors Nerven glühten schon, als das Wort jucken nur erwähnt wurde. Zorn brachte sein Blut zum Wallen.
Ch’Gang Hool gab etwas von sich, was wohl ein selbstsicheres Knurren sein sollte. »Nur ein Jucken, Allerhöchster. Nichts, das ein Angehöriger der höheren Kasten nicht mithilfe der Disziplin beherrschen kann, die er bereits an den Tag legte, als er sich Rang und Ehre verdiente.«
»Und Sie sind selbstverständlich ein disziplinierter Angehöriger der höchsten Kaste«, sagte Shimrra. Ch’Gang Hool erhob sich und sah in seinem Zeremonialgewand sehr herrschaftlich aus. »Ich habe mir diese Auszeichnung verdient, Allerhöchster.«
Shimrra sprang auf, schlug mit beiden Fäusten auf die Armlehnen seines Throns und brüllte dann so laut er konnte: » Warum habe ich dann während dieser gesamten Besprechung immer wieder sehen müssen, wie Sie sich heimlich kratzen?«
Ch’Gang Hool erstarrte. In der darauf folgenden Unheil verkündenden Stille sprang Onimi auf und kratzte sich so hingebungsvoll, dass seine Uniformfetzen wackelten. Dann setzte er sich mit breitem Grinsen wieder hin.
Der Höchste Oberlord zeigte mit einem klauenbewehrten implantierten Finger auf den Meistergestalter. »Die Weltformung unserer neuen Heimatwelt ist eine einzige Stümperei. Glauben Sie denn, ich weiß nicht, dass sich diese Plage inzwischen unter unserer gesamten
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