Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
Leia im Hinterkopf Jags Stimme.
Es gelang ihr, ihre wirbelnden Gedanken zu beherrschen. »Ich … ich verfüge selbstverständlich nicht über die Autorität, solche Zugeständnisse zu machen«, sagte sie, »und es gibt außerdem Millionen von Flüchtlingen, die ihre Planeten zurückhaben wollen.«
»Sie wären im Imperium willkommen«, sagte Pellaeon. »Ich denke, wir könnten sie wahrscheinlich besser unterstützen, als Sie es mit Ihren überbelasteten Mitteln können.«
Dann kannst du aussortieren und wegschneiden, wie es dir passt. Leia konnte die zynische Bemerkung deutlich in Hans braunen Augen erkennen, aber zum Glück sprach er sie nicht laut aus.
»Wie ich schon sagte«, brachte sie hervor, »verfüge ich nicht über die Autorität, eine solche Zusicherung abzugeben.«
»Aber Sie werden Ihrer Regierung übermitteln, was ich gesagt habe?«
Leia nickte. »Selbstverständlich.«
Falls wir denn eine Regierung haben sollten, wenn ich zurückkehre.
Nachdem Shimrra sie alle entlassen hatte, dauerte es nicht lange, bis Nom Anor anfing, das, was geschehen war, infrage zu stellen. Und es war ausgerechnet Yoog Skell, der die Worte aussprach, die ihn innehalten und nachdenken ließen. Die Delegation war gemeinsam zum Damutek der Verwalter und dort wieder an die Arbeitsplätze zurückgekehrt. Nom Anor hatte den gleichen Weg wie sein Vorgesetzter, also ging er mit ihm durch die gewundenen Korridore des Damutek und atmete den gesunden organischen Geruch des Gebäudes ein, während junge Verwalter ihnen respektvoll auswichen.
»So«, sagte Yoog Skell. »Nun haben Sie die Macht des Höchsten Oberlords erlebt.«
»In der Tat, Hochpräfekt.«
»Sie haben seinen Geist in Ihrem gespürt, als er Ihnen Fragen stellte, das weiß ich.«
Nom Anor bebte innerlich bei der Erinnerung an diesen geistigen Druck, der ihn beinahe zermalmt hatte. »Ja«, sagte er.
»Denken Sie niemals daran, den Allerhöchsten anzulügen. Er wird es wissen.«
»Niemals«, stimmte Nom Anor zu.
Yoog Skell warf ihm einen Seitenblick zu. »Haben Sie den Allerhöchsten später ebenfalls gespürt, als er uns gegen Ch’Gang Hool aufhetzte?«
Nom Anor wäre beinahe gestolpert. »Hochpräfekt?«, fragte er.
»O ja«, erwiderte Yoog Skell. »Es sei denn, Sie denken, es sei normal für Yuuzhan Vong aus hohen Kasten zu schreien, zu johlen und zu sabbern.«
Nom Anor stieß den Atem in einem lang gezogenen, ehrfürchtigen Zischen aus. Das hatte der Höchste Oberlord bewirkt ? Er hatte seine direkten Untergebenen in einen Haufen mörderischer Dämonen verwandelt, die sich am Sturz eines der Ihren ergötzten?
»O ja«, sagte Yoog Skell, »die Götter haben ihm diese Macht gegeben, zusammen mit anderen Fähigkeiten.« Seine Stimme klang nun nachdenklich. »Nicht, dass das Ende von Ch’Gang Hool einen großen Verlust darstellt. Sein Ehrgeiz war immer größer als seine Begabung. Ich erinnere mich an eine Escalatier-Zeremonie, die er für eine meiner begabtesten Beraterinnen, die junge Fal Tivvik, vollzog. Eine ziemlich banale Prozedur, wenn ich mich recht erinnere, aber − wie unser Hohepriester sagen würde − ›die Götter stellten einen Makel fest‹, und sie wurde zu einer Beschämten. Ich habe mich immer gefragt, ob der Makel nicht eher bei Ch’Gang Hool lag.«
Nom Anor warf seinem Vorgesetzten ’einen scharfen Blick zu − die Worte des Hochpräfekten kamen einer Ketzerei gefährlich nahe. Aber Yoog Skell war in nachdenklicher Stimmung und fuhr fort:
»Sie erinnern sich vielleicht an Fazak Tsun, einen weiteren Unglücklichen«, sagte er. Er hielt inne, als sie die Tür zu seinem Zimmer erreichten, und wandte sich Nom Anor zu. Er ließ eine schwere Hand auf die Schulter seines Untergebenen sinken.
»Sie haben Fehler gemacht, Exekutor«, sagte er, »und jetzt sehen Sie, was passiert, wenn der Höchste Oberlord von zu vielen Fehlern erfährt.«
»Ja, Hochpräfekt.« Nom Anors Geist arbeitete so schnell, dass er beinahe hören konnte, wie sich die Räder drehten. »Haben Sie einen Vorschlag, Wie ich Ch’Gang Hools Schicksal vermeiden könnte?«
»Machen Sie keine Fehler mehr«, riet Yoog Skell schlicht. Die Tür hinter ihm ging auf, und er trat ins Zimmer. »Und mein,besonderer Rat, Exekutor, lautet: Tun Sie nichts, was beim Höchsten Oberlord ein Jucken hervorrufen könnte.«
Die Tür schloss sich hinter ihm, und Nom Anor blieb allein im Flur stehen. Er dachte angestrengt nach.
Die Sterne bildeten Streifen, und Han lehnte sich auf
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