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Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Tageszeit geradezu gierig.«
    »Mir ist gerade eingefallen«, sagte Han, »dass wir gehofft hatten, auf dieser Reise allein sein zu können. Und nun, da sämtliche Großadmirale und Spione das Schiff verlassen haben, sind wir es tatsächlich.«
    »Oh.« Sie sah ihn blinzelnd an. »Du meine Güte!« Sein Blick bewirkte, dass ihr warm wurde.
    Er nahm sie in die Arme. »Ich denke, wir haben ein wenig Zeit miteinander verdient«, sagte er. »Findest du nicht auch?«

13
    »Betet zu Yun-Shuno, zu ihr, die verzeiht«, sagte der Beschämte. »Betet, dass ihre Versprechen bald erfüllt werden. Betet, dass die Jeedai uns bald von jenen befreien, die uns mit Schrecken und Gewalttätigkeit unterdrücken.«
    »Wir beten!«, wiederholte die kleine Gruppe. Einige von ihnen konnten nicht einmal während des Betens aufhören sich zu kratzen, so sehr quälte der Pilz sie. Hinter den Geräuschen der Zeremonie war das ununterbrochene Reiben von Fingern auf entzündeter Haut zu vernehmen.
    »Wir beten!«, wiederholte Nom Anor die Worte zusammen mit den anderen. Er trug eine Ooglith-Maske, mit deren Hilfe er wie ein gewöhnlicher Arbeiter aussah, und hatte auf diese Weise die kleine ketzerische Sekte unterwandert. Das hier war bereits die zweite Versammlung, an der er teilnahm.
    Er war ein guter Spion, und er hatte schon erheblich misstrauischere Leute hinters Licht geführt als diese Narren.
    Aber das sollte genügen, dachte er und kratzte sich zerstreut am Bein. Diese Leute sind so gut wie tot.
    Die Gruppe verfügte über nicht einmal ein Dutzend Mitglieder, die sich in den dunklen unteren Ebenen eines untergeordneten Verwaltungsbüros trafen, an einem Ort, der normalerweise bei Nacht leer stand. Die Gruppe wurde von einem Beschämten angeführt, einem ehemaligen Angehörigen der Intendantenkaste, dessen Armimplantat spektakulär misslungen war und immer noch Schleimtropfen hinterließ, wohin er auch ging. Selbst Arbeiter hätten einen besseren Geschmack haben sollen als auf irgendetwas zu hören, was dieses jämmerliche Geschöpf von sich gab.
    Reine Neugier hatte Nom Anor getrieben, die Sekte näher zu untersuchen. Stellte diese Gruppe eine solch große Gefahr für die orthodoxe Lehre dar, wie der Hohepriester Jakan behauptet hatte? War die Botschaft der Erlösung durch die Jedi so mächtig, dass sie den Yuuzhan Vong und allem, wofür sie standen, gefährlich werden konnte?
    Als die Versammlung vorüber war, verließ Nom Anor das Gebäude durch eine Tür, die nur von Arbeitern benutzt wurde.
    Die Nacht auf Yuuzhan’tar war kühl und erfrischend frei von dem Gestank nach dem verfaulenden Fleisch de Beschämten. Der Nachtwind kühlte Nom Anors brennende Haut. Phosphoreszierende Flechten schimmerten auf Stücken unverdauten Gerölls, Überresten der alten Zivilisation des Planeten, die nach und nach in ihre nützlicheren Grundbestandteile zerlegt wurden. In dem Licht der Flechten entfernte sich Nom Anor vom Zentrum der neuen Yuuzhan-Vong-Stadt und schlenderte in einen Bereich voller Trümmer und halb aufgelöstem Geröll, der noch nicht für die Besiedlung geräumt worden war. Er brauchte Ruhe, damit er nachdenken konnte.
    Die Ketzerei der Arbeiter war zusammenhangloses Geschwätz, dachte er. Und dennoch, wenn diese Leute einen Anführer hätten, einen Propheten, jemanden, der wusste, wie man die Lehre zu einer Waffe machte, könnten sie sich zu etwas entwickeln, womit man rechnen musste.
    Dazu brauchte es Gehorsam, wenn auch diesmal nicht gegenüber den herrschenden Kasten, sondern Gehorsam gegenüber dem Propheten. Die Angehörigen der Sekt würden sich äußerlich weiterhin passiv und demütig gegenüber jenen verhalten, die sie für ihre Unterdrücker hielten, aber innerlich leidenschaftliche Ablehnung und Hass hegen und eine Arroganz entwickeln, die eine eigene Galaxis verlangte. Jemand − ja, jemand wie Nom Anor, der auf Rhommamool religiöse Lehren verbreitet hatte, die die Einwohner dazu führten, sich selbst zu zerstören − jemand wie Nom Anor könnte aus diesen Ketzern etwas sehr Gefährliches machen. Es brauchte nur einen Auslöser, einen Punkt, an dem Arroganz und Hass dazu getrieben wurden, sich über Passivität und Vorsicht hinwegzusetzen, und dann würden die Ketzer sich in eine Armee verwandeln.
    Ja, es war nur gut, dass diese Ketzer unterdrückt wurden.
    Nom Anor kratzte sich am Ellbogen und wandte sich der Stadt zu, über der am Himmel die sich drehenden Regenbögen zu sehen waren, die die Dovin Basale auf dem

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