Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
noch nach dem ungewaschenen Körper des vorherigen Kabinenbewohners roch.
Als Erstes sah sie sich die Holobotschaften an, die sich während ihrer Abwesenheit angesammelt hatten.
Ja! Es gab eine Holobotschaft von Jacen. Ihre Finger zitterten, als sie die Tasten an dem Gerät drückte.
»Hallo«, sagte Jacen. »Ich bin zurück aus dem Reich der Toten.« Und so sah er auch aus − er hatte zehn oder zwölf Kilo abgenommen, und das lange Haar und der zottige Bart verliehen ihm das Aussehen eines Eremiten, der gerade nach einer langen Zeit des Fastens aus der Wüste zurückgekehrt war.
Er erklärte schnell, dass die Yuuzhan Vong ihn gefangen gehalten hatten und er von einer Jedi namens Vergere gerettet worden war, einer Jedi aus der Alten Republik.
»Es tut mir Leid, dass ich nicht versucht habe, dich über die Zwillingsverbindung zu erreichen«, sagte er. »Ich habe die ganze Zeit an dich gedacht. Aber ich wusste, die Yuuzhan Vong wollten, dass du versuchst, mich zu retten − sie haben nur darauf gewartet. Sie wollten uns beide bei einer besonderen Zeremonie opfern. Also bestand meine beste Chance, am Leben zu bleiben, darin, dich so gut wie möglich fern zu halten.
Man hat mir erzählt, dass du gerade eine große Rolle bei einem Sieg gespielt hast.« Er sah sie freundlich aus dem Holo an. »Ich hoffe, das bedeutet, dass es dir einigermaßen gut ging, während ich weg war. Es muss schlimm genug gewesen sein zu wissen, dass Anakin tot war; und du musstest annehmen, dass es mich ebenfalls nicht mehr gab.« Er zögerte. »Ich weiß, du bist zu vernünftig, irgendwas zu tun, was dir wirklich schaden könnte, aber ich hoffe, es geht dir gut, und ich hoffe, wir können uns bald unterhalten. Grüß Lowie und die anderen von mir. Pass auf dich auf. Ich hab dich lieb.«
Das holografische Bild verblasste. Jainas Gedanken überschlugen sich. Es sah so aus, als würde ihr verziehen, dass sie nicht versucht hatte, Jacen mithilfe der Zwillingsverbindung zu erreichen, aber andererseits schien Jacen ihre verrückte, zornige Annäherung an die Dunkle Seite gespürt zu haben. Oder vielleicht hatte ihm jemand davon erzählt, wie sehr sie sich der Wut ergeben hatte, die durch Vaders Blut ihr Erbe war.
Was konnte sie ihm sagen? Es war schon schlimm genug gewesen, ihrer Mutter zu gestehen, was sie getan hatte.
Die nächste Botschaft war von Jagged Fel, der berichtete, er sei ihrer Mutter und ihrem Vater auf der Hydianischen Straße begegnet und Leia habe ihm gesagt, dass Jacen den Yuuzhan Vong entkommen sei.
Wussten es denn alle vor mir?, dachte sie.
»Du fehlst mir«, sagte Jag. »Ich wünschte, ich könnte bei dir sein. Ich wünschte, ich könnte deine Reaktion sehen, wenn du herausfindest, dass Jacen am Leben ist. Am liebsten würde ich die gute Nachricht mit einem Kuss feiern.«
Obwohl sie sich in diesem Augenblick gern in ihrem Elend gesuhlt hätte, hellten Jags Worte ihre Stimmung auf. Die Erinnerung an seine Umarmungen flüsterte wie ein warmer Sommerwind durch ihren Kopf.
Das ging nun wirklich nicht, dachte sie. Es war verrückt, in Zeiten wie diesen verliebt zu sein. Es ging einfach nicht, wenn der Tod jeden Augenblick nach ihr greifen konnte, wenn jede weitere Person, die man liebte, nur bedeutete, dass man eine weitere Person betrauern musste, wenn der Zeitpunkt kam.
Aber Jacen war zurückgekehrt … vielleicht bedeutete das ja, dass die Dinge sich verändert hatten.
Ihre Gedanken überschlugen sich. Eins war jedoch immer noch klar: Bald schon würde der Tod sie holen kommen. Je weniger Leute dann trauerten, desto besser.
Jaina fand Kyp Durron in der Pilotenmesse, wo er wenig begeistert auf einem gefriergetrockneten und wieder mit Flüssigkeit angereicherten Jagoin-Steak herumkaute, das sich vielleicht seit den Tagen von Kaiserin Teta in einem Vorratsschrank befunden hatte. »Jaina«, sagte er, als er sie entdeckte, »bitte nutze deine göttliche Macht und beschwöre richtiges Essen für uns herauf. Wir befinden uns nur sechshundert Kilometer über dem grünsten Planeten der Neuen Republik, und die Messe kann anscheinend nicht mal frisches Gemüse auftreiben.« Er hielt inne, dann sah er sie überrascht an. »Was ist los, Sticks?«
»Jacen lebt«, sagte sie. »Er ist auf Mon Calamari bei Onkel Luke und Mara.«
Kyps Miene hellte sich auf. »Wunderbar!«, sagte er. »Hol dir einen Teller frisch angerührter Salthiabohnenpaste, und wir feiern mit einem Festessen!«
Jaina ließ sich schwer auf den Platz ihm
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