Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
Danach komme ich schon zurecht.«
Tahiri war misstrauisch − sollte sie wirklich die Macht nutzen, um einem vollkommen Fremden beim Diebstahl eines Schiffs zu helfen? »Warum sollte ich das tun?«
»Sie werden mir schon vertrauen müssen«, erwiderte der maskierte Mann. »Ich gehöre zu denen, die Sie hier herausgebracht haben. Das sollte Ihnen genug sagen.«
»Ja, dafür bin ich Ihnen wirklich sehr dankbar.« Sie warf einen Blick über die Schulter zu der Stelle, wo der Falke auf den Start vorbereitet wurde. Prinzessin Leia rief von der Rampe aus nach ihr, und inzwischen hatte sich etwas Heftigeres als Sorge in ihre Stimme geschlichen.
»Ich kann Ihnen alles später erklären«, sagte der Fremde, »falls ich überlebe. Im Augenblick haben wir einfach keine Zeit.« Einen Moment lang lag Tahiris Vorsicht mit ihrer Neugier im Widerstreit. Dann versenkte sie sich in die Macht und tastete nach dem Piloten der Jacht. Es war eine fianische Frau, die gerade erschrocken und hastig die Checkliste vor dem Start durchging. Ein schneller Blick zeigte Tahiri jedoch, dass die Pilotin ein wichtiges Stadium beim Aufwärmen der Triebwerke übersprungen hatte; der erste atmosphärische Schlag würde die Repulsoren der Jacht überladen und dauerhaft beschädigen. Das überzeugte sie davon, dass es in diesem Fall akzeptabel war, sich mithilfe der Macht einzumischen. Wenn sie damit das Leben der Pilotin rettete, war es doch sicher etwas Positives.
Tahiri schleuste einen Gedanken in den Kopf der Pilotin: Sie hatte vergessen, die Heckluke zu sichern, musste es jetzt also manuell tun, und die einzige Möglichkeit dazu bestand darin, die Luftschleuse wieder zu öffnen. Fluchend schlug die Pilotin sich vor die Stirn und machte sich auf, das Problem zu lösen.
Tahiri sah ihren maskierten Begleiter ruhig an. »Den Rest überlasse ich Ihnen«, sagte sie.
Der geheimnisvolle Mann deutete eine Verbeugung an. »Danke, Tahiri Veila.« Er ging zur Luftschleuse und wartete darauf, dass sie sich öffnete.
»Wann«, begann sie.
»Wir werden uns unterhalten, wenn ich den Orbit erreicht habe«, rief er und bedeutete ihr zu gehen.
Sie hatte keine Zeit mehr, sich mit ihm zu streiten; sie konnte bereits das lauter werdende Heulen der Triebwerke des Falken hören. Han würde sie verfluchen, wenn sie die anderen noch länger aufhielt. Sie holte tief Luft, sammelte die Macht um sich wie einen unsichtbaren Schild und eilte auf die offene Fläche vor dem harmlos aussehenden Frachter zu. Sie zündete ihr Lichtschwert, um eine Mauer aus Energie zwischen sich und den fianischen Sicherheitskräften zu errichten, bewegte die Waffe geschickt und selbstsicher und lenkte problemlos die Blastergeschosse ab, während sie auf die Rampe zurannte. Freude am Kämpfen erfüllte sie, und sie genoss ihre Fähigkeiten mit der Klinge und das Versagen ihrer Feinde.
Ich bin ein Jedi-Ritter, dachte sie. Ich bin unbesiegbar!
Dann packte eine starke Hand sie an der Schulter und zog sie auf die Rampe, während der Falke sich bereits vom Boden hob. Die Luft rauschte, als die Rampe sich hob.
Sie brach auf dem metallenen Deck zusammen, und ihr Lichtschwert erlosch mit einem Knistern.
»Tahiri«, sagte Leia und schob ihren Leibwächter beiseite, um sich über sie zu beugen. »Ist alles in Ordnung? Was ist passiert?«
»Ich musste jemandem bei der Flucht helfen«, brachte Tahiri atemlos hervor, überrascht, wie schnell Erschöpfung an die Stelle dieses Gefühls der Unbesiegbarkeit getreten war. »Der Person, die uns mit den Wachen vor der Suite geholfen hat.«
Leia runzelte zweifelnd die Stirn. »Wer war es?«
»Ich bin nicht sicher«, gab Tahiri schulterzuckend zu.
»Aber du weißt, dass es sich um dieselbe Person handelte?«, fragte Leia.
Tahiri nickte. Ihre Überzeugung entstammte mehr dem Instinkt als allem anderen; sie konnte einfach spüren, dass es dieser Mann gewesen war. Und dann war da der Geruch, obwohl sie den immer noch nicht identifizieren konnte. »Er sagte, er werde sich im Orbit mit uns in Verbindung setzen.«
»Immer vorausgesetzt, dass wir es bis dahin schaffen.«
Leia warf besorgt einen Blick nach vorn. »Ich muss ins Cockpit zurück. Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
»Besser als je«, sagte Tahiri und zog sich in eine sitzende Position. Und sie hatte nicht einmal gelogen. Sie hatte Anakins Eltern geholfen. Welche Fehler sie sonst auch immer gemacht haben mochte, darauf konnte sie zumindest stolz sein.
Leia nickte unsicher und ging los.
»Mir
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