Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
Vom Netzwerk:
Anor ließ das Licht des Kristalls auf Kunras schwere Verletzungen fallen. So, wie die dunkle Flüssigkeit aus der Beinwunde sprudelte, und bei der alarmierenden Blässe von Kunras Haut schien es sehr wahrscheinlich, dass der Exkrieger die Situation korrekt eingeschätzt hatte.
    »Du hast deine Freunde sterben lassen«, sagte Nom Anor. »Glaubst du wirklich, dass du es verdienst, am Leben zu bleiben?«
    »Und du ?« Kunras Miene zeigte deutlich, dass schon das Sprechen ihm gewaltige Mühen bereitete.
    »Sie waren nicht meine Freunde.«
    »Niiriit …« Kunra hielt inne und verzog das Gesicht in einem Schmerz, der ebenso seelischer wie körperlicher Art war.
    Nom Anor hockte sich neben den Exkrieger. »Das hat an dir genagt, seit ich zu euch gestoßen bin, nicht wahr, Kunra?« Er grinste trotz des schrecklichen Pochens seiner eigenen Wunden. »Sobald ich da war, hatte sie kein Interesse mehr an dir. Du warst niemand.«
    Kunra verzog das Gesicht und saugte Luft durch zusammengebissene Zähne. »Du hast alles verdorben«, brachte er schließlich hervor.
    Nom Anor schüttelte den Kopf. »Und am Ende warst du nicht einmal für sie da, oder?«, sagte er. »Wenn du sie wirklich geliebt hättest …«
    »Schon gut!«, keuchte Kunra. Seine bläulichen Tränensäcke wurden so weiß wie seine Narben. »Ich habe sie nicht genug geliebt, um mit ihr zu sterben. Ist es das, was du hören willst? Ich habe sie nicht genug geliebt. Aber hilf mir. Bitte! Ich werde alles tun, was du willst. Lass mich nicht sterben!«
    Kunras Flehen brach ab. Der Blutstrom aus seinem rechten Bein war zu einem Rinnsal versiegt. Noch bevor Nom Anor sich neben den ehemaligen Krieger knien konnte, hatte dieser das Bewusstsein verloren. Nom Anor griff in den Rucksack, den er mitgebracht hatte, und holte die notdürftige medizinische Ausrüstung hervor, die er sich bei den Exkursionen nach oben zusammengestohlen hatte.
    Das Bein des Beschämten war nicht gebrochen. Das war gut. Nom Anor hatte beschlossen, dass er die Anstrengung unternehmen würde, sich um die Wunde zu kümmern, aber was er behandeln konnte, hatte Grenzen. Er injizierte mikroskopische Knuth-Käfer in das Kreislaufsystem des sterbenden Mannes, um das verlorene Blut zu ersetzen. Klammerkäfer schlossen die Wunde. Es gab jedoch keine Schmerzmittel; das war die Art der Yuuzhan Vong. Und selbst wenn Nom Anor welche gehabt hätte, hätte er sie nicht benutzt. Er wollte, dass Kunra vollkommen konzentriert war, wenn er aufwachte. Konzentriert und dankbar.
    Während er darauf wartete, dass dieser Augenblick kam, sah er sich in der Umgebung um. Der Rand der Metallschale war nicht überall gleich. An einer Stelle gab es eine Art Kerbe, aus der ein langer, unglaublich massiver Arm in die Dunkelheit führte. Wahrscheinlich war die Schale irgendwo in der Ferne damit an einer Wand befestigt. Die Oberseite des Arms war flach und etwa zwei Meter breit; Nom Anor würde ihn überqueren müssen, falls es einen Ort gab, zu dem er von hier aus gelangen konnte. Unterhalb der Schale war nichts zu erkennen. Und er würde keinen weiteren Sturz riskieren.
    Als er dort stand und in die Dunkelheit starrte, wurde ihm klar, dass er eine wichtige Hürde überwunden hatte. Er hatte nicht nur die Unterwelt von Yuuzhan’tar ertragen, sondern auch einen Angriff seiner eigenen Leute überlebt. Nun war er eindeutig auf der Flucht, und das machte ihm überdeutlich, dass Überleben nicht genügte. Jeder Frieden, den er in den Katakomben fand, würde stets eine Illusion bleiben.
    Kunra stöhnte. Nom Anor ging zu ihm und drückte das Coufee gegen die Kehle des verwundeten Mannes, als dieser die Augen öffnete.
    »Eins sollte dir klar sein«, sagte Nom Anor. »Ich hätte dich sterben lassen können. Und du solltest aus der Tatsache, dass du noch am Leben bist, keinesfalls schließen, dass ich dich nicht problemlos umbringen würde, jetzt oder in der Zukunft.«
    Kunra wirkte nicht verängstigt. Er war wahrscheinlich zu schwach aufgrund seiner Verwundung, um mehr als Schock zu empfinden.
    »Ich bin nicht dumm genug, das zu denken, Nom Anor«, sagte Kunra. Flüssigkeit rasselte in seiner Lunge, als er sprach; er hustete, um sie loszuwerden, und spuckte graugrünen Schleim in den Staub an seiner Seite. Dann richtete er wieder den flackernden Blick auf Nom Anor, und er sagte: »Ich bin mir auch deines Rufs bewusst. Du tust nichts, was nicht deiner eigenen Sache nützt.«
    »Und was ist nun meine Sache, Kunra?« Nom Anor unterstrich die

Weitere Kostenlose Bücher