Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
Frage, indem er den Druck auf die Klinge erhöhte.
»Sag du es mir«, keuchte Kunra.
»Ich will viele Dinge, und mit der Zeit werde ich sie alle erhalten. Deine Zeit ist allerdings entschieden begrenzt. Du kannst mir entweder helfen zu erreichen, was ich will, oder ich werde dich auf der Stelle umbringen. Es gibt keine andere Möglichkeit.«
Kunra verdrehte die Augen und versuchte zu lachen, aber die Schmerzen zeichneten sich deutlich unter der Fassade ab. »Ich nehme nicht an, dass du mir ein bisschen Zeit lassen wirst, um darüber nachzudenken, wie?«
»Du hast mich schon genug aufgehalten«, sagte Nom Anor kalt. »Wähle jetzt, oder stirb unentschlossen. Mir ist es gleich.«
Der ehemalige Krieger schloss die Augen, dann nickte er. »Ich denke, ich werde dir helfen, Nom Anor.«
»Gut.« Er war zufrieden, denn er hielt die Antwort für glaubwürdig. Kunra war ein Feigling, und er würde alles tun, um sein Leben zu retten, auch wenn das bedeutete, sich selbst zu verraten. Das würde ihn für einige Zeit zu einem guten Leibwächter machen. Zumindest in dieser Hinsicht verstanden sie einander. »Es gibt nur noch zwei Dinge, die du wissen musst«, sagte er und zog die Klinge von Kunras Kehle zurück. »Erstens wirst du niemals meine Anweisungen infrage stellen. Jedenfalls nicht mehr als einmal, denn es wird kein zweites Mal geben …«
Er hielt inne, um Kunra Zeit zu geben, das zu verdauen.
Kunra nickte. »Und der zweite Punkt?«
»Du wirst meinen wahren Namen nicht mehr benutzen«, sagte er. »Wenn es tatsächlich mein Name war, der Niiriit und den anderen den Tod brachte, dann möchte ich vermeiden, dass in Zukunft so etwas noch einmal passiert.«
»Wie soll ich dich also nennen?«
»Ich habe mich noch für keinen Namen entschieden«, sagte er. »Amorrn wird im Augenblick genügen − so habe ich mich genannt, wenn ich mit I’pan auf den oberen Ebenen war. Aber ich fürchte, dass selbst dieser Name inzwischen bekannt sein könnte. Ich werde es dich wissen lassen, wenn ich einen anderen gewählt habe.«
Er streckte die Hand aus und half Kunra hoch. Das Bein des Exkriegers war empfindlich, aber zumindest konnte er laufen. Yuuzhan-Vong-Biotechnologie wirkte sich auf lebendes Gewebe erheblich besser aus als alles, was die Maschinen der Ungläubigen bewirken konnten − Nom Anor nahm an, sogar besser als diese nebulöse Macht der Jedi.
»Wohin also?«, fragte Kunra, der verkrümmt dastand, um das verwundete Bein zu schonen.
»Nach oben«, sagte Nom Anor tonlos und starrte in die Dunkelheit über ihnen. »Ich muss mich dort um ein paar Dinge kümmern.«
45
Sabas Kom klickte im gleichen Augenblick, als Danni sagte: »Warte, Saba! Sieh doch!«
Durch die Augen des verbliebenen Skarabäus sah Saba, wie einer der Yuuzhan-Vong-Krieger an der Steuerung des Sklavenschiffs in die Knie brach und dann langsam zur Seite sackte. Der zweite schien ebenfalls Schwierigkeiten zu haben. Als er versuchte, seinem gestürzten Kameraden zu helfen, fiel er selbst vornüber und schlug sich den Kopf an der Steuerkonsole an. Er gewann sein Gleichgewicht nur lange genug wieder, um sich aufzurichten, dann sackte auch er zusammen »Das Gift wirkt!« In Dannis Stimme klang ein ebenso ungläubiges wie erleichtertes Lachen mit. »Es dauerte nur ein wenig länger, als wir dachten.«
»Das ändert nichts«, sagte Saba nüchtern. »Wir bewegen uns immer noch von der Knochenbrecher weg.«
Die Barabel zog ihr Lichtschwert und öffnete gleichzeitig einen Kom-Kanal. Es war wohl nicht notwendig, sich noch länger an die Kommunikationssperre zu halten.
»Jacen, hier spricht Saba«, sagte sie eindringlich. »Wir wurden entdeckt. Bitte melde dich.«
Seine Antwort war durch die Schichten von Menschen und Blorash-Gallert gedämpft, die sie umgaben. »Ich höre dich, Zischer«, sagte er. »Wir haben bereits Leute losgeschickt, die auf dem Weg sind, euch aufzulesen. Könnt ihr rauskommen?«
Danni schaute inzwischen nicht mehr begeistert, sondern eher verzweifelt drein. Wie Saba wusste auch sie, dass die einzige Möglichkeit zu entkommen jetzt darin bestand, sich durch den Rumpf zu schneiden, und das würde zu dem beinahe sicheren Tod all der Gefangenen führen, die zu retten sie gekommen waren.
Aber vielleicht gab es ja noch eine Möglichkeit, dachte Saba. Es war gefährlich und widerstrebte so gut wie jedem Raumfahrer-Instinkt, über den sie verfügte, aber es würde vielleicht funktionieren.
Immerhin hatte sie geschworen, dass so etwas nie
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