Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
traf das Hauptschiff mit dem feindlichen Kriegskoordinator, bis sich in seiner Mitte ein riesiges Leck bildete und Atmosphäre und Leichen aus zahllosen Löchern im Rumpf austraten. Aber der Yammosk kämpfte immer noch, und die Selbstzerstörung von zweien seiner Schwesterschiffe verteilte auf dem Schlachtfeld genug Energie und Materie, um den imperialen Angriff einen Moment ins Stocken geraten zu lassen. Die Schockwelle fegte den Raum an allen Fronten frei, schleuderte TIE-Jäger zurück und überlud die Zielsensoren der Turbolaserbatterien der Defiant. Korallenskipper taumelten und flackerten wie heiße Asche über einem Lagerfeuer.
Ein TIE-Pilot erholte sich schneller als die anderen, und es gelang ihm, den Lebenserhaltungstank des Yammosks direkt zu treffen, was das tentakelbewehrte Geschöpf in einem gewundenen Band aus Eiskristallen in den Raum fliegen ließ. Die Defiant drehte sich, schoss mehrere feindliche Großkampfschiffe ab und dezimierte die feindlichen Kräfte in diesem Bereich weiter.
Pellaeon war sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. Es war ein waghalsiger, aber ausgesprochen effektiver Zug gewesen, der dem Kommandanten der Yuuzhan-Vong-Flotte eine klare Botschaft hatte zukommen lassen: Wir können euch wehtun!
Die Schlacht war allerdings noch lange nicht vorüber, und während die Defiant beschäftigt gewesen war, waren andere feindliche Schiffe an einer Stelle durch das Minenfeld gebrochen, die die Right to Rule gerade erst begonnen hatte wieder zu säubern. Die Beanspruchung der Turbolaser und Schilde von Borosk wuchs, als mehr und mehr Korallenskipper sich dem Planeten näherten. Falls es irgendwo in der Flotte der Yuuzhan Vong einen zweiten Yammosk gab, würde er bald das Kommando über den Angriff übernehmen.
Zeit. Das ist der entscheidende Faktor. Pellaeon wusste nicht, wie lange Kommandant Vorrik sich damit abgeben konnte, gegen die imperiale Flotte zu kämpfen, aber wenn sein Auftrag gewesen war, einfach nur zuzuschlagen, um den Kampfgeist des Imperiums zu brechen, hatte er nun einen erheblich ausgedehnteren Konflikt am Hals als vorgesehen.
Captain Essenton von der Defiant berichtete, dass sie einen zweiten Yammosk lokalisiert hatten. Sie bat um die Erlaubnis, ihn angreifen zu dürfen, und Pellaeon erteilte sie ihr. Den Druck aufrechtzuerhalten war nun das Allerwichtigste, selbst wenn es bedeutete, die planetare Verteidigung zu schwächen. Und je mehr feindliche Schiffe sie zerstörten, desto besser waren ihre Erfolgschancen. Pellaeon konnte spüren, dass die Schlacht sich einer Art von Wendepunkt näherte. Er hoffte nur, dass es eine Wende zu ihren Gunsten sein würde.
Beinahe wie zur Antwort auf seine Gedanken erklang plötzlich Luke Skywalkers Stimme. »Admiral, ich dachte, Sie möchten vielleicht wissen, dass sich die Knochenbrecher auf dem Rückweg befindet.«
»Und die Mission?«, fragte er den Jedi-Meister hoffnungsvoll.
»Ein Erfolg, denke ich«, erklang die Antwort. »Ich habe nur kurz mit Mara gesprochen, bevor sie in den Hyperraum sprangen, aber sie schien zufrieden zu sein.«
Skywalker, der vielleicht die Stimmung der imperialen Streitkräfte spürte, war von der Front zurückgefallen und hatte seinen X-Flügler an der Widowmaker angedockt. Auf der Brücke wirkte sich seine Anwesenheit sehr beruhigend auf Yages Besatzung aus.
Pellaeon lächelte. »In diesem Fall werden wir wohl bald von unseren Yuuzhan-Vong-Freunden hören.«
»Es wäre ein Fehler, jetzt übertrieben selbstsicher zu sein, Admiral«, warnte Skywalker. »Die Yuuzhan Vong neigen nicht dazu, sich zurückzuziehen, selbst wenn alles gegen sie steht.«
»Aber sie sind auch nicht dumm«, erwiderte Pellaeon. »Wenn es stimmt, was Sie sagen, kann Shimrra es sich einfach nicht leisten, hier einen langen Feldzug zu führen, und Vorrik wird das wissen. Befehle nicht auszuführen könnte ihm langfristig mehr schaden, als aus einem Kampf davonzulaufen.«
Der Jedi-Meister sagte nichts dazu, aber das Schweigen war vielsagend.
»Ich weiß, was Sie denken«, sagte Pellaeon leise. »Jacen hat gegenüber Mufti Flennic bereits das Argument vorgebracht, dass das Imperium, verglichen mit der Galaktischen Allianz, ein Nichts ist, nur eine Ablenkung. Er hatte recht, und das bedeutet, dass ich ebenfalls recht habe. Shimrra will uns einschüchtern, nicht vernichten, und ansatzweise hat er dieses Ziel bereits erreicht. Er hat Bastion in Trümmer gelegt; er hat uns gezwungen, uns nach Borosk zurückzuziehen, und er wird auf dem
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