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Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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erkannte sie es sofort.
    Es war ein Abbild eines Yuuzhan-Vong-Gottes. Es war Yun-Yammka, der Schlächter.
    Ein Klagelaut stieg in ihr auf, schrie in einer Sprache, die sie eigentlich nicht kennen sollte: Ukla-na vissa crai!
    Tahiri drückte das Amulett an ihre Brust, während die Welt rings um sie her grauer und schließlich ganz dunkel wurde.

27
     
    In den Wochen, nachdem man ihm die Geschichte von Vua Rapuung erzählt hatte, begleitete Nom Anor I’pan, wenn er sich in die oberen Ebenen begab. Er nutzte das, was er über Sicherheitskodes und Mittelverwaltung wusste, und so konnte er der Gruppe viele Rohmaterialien verschaffen, die die Beschämten benötigten, um ihr neues Heim auszubauen − Dinge, zu denen sie zuvor keinen Zugang gehabt hatten. Nun stand dieser wirre Haufen von Beschämten in seiner Schuld, denn jetzt führten sie ein Leben, das ihnen unmöglich gewesen wäre, wenn Nom Anor nicht zu ihnen gestoßen wäre. Er hatte ihnen die Leuchtkristalle gegeben, die ihnen Licht spendeten, wenn die biolumineszenten Kugeln versagten, und das Arksh, das ihnen in den kälteren Nächten Wärme spendete, ebenso wie den H’merrig, den biologischen Prozessor, der einen beträchtlichen Teil ihrer täglichen Nahrung herstellte. Er hatte wegen der Diebstähle kein schlechtes Gewissen, denn es kümmerte ihn nicht, ob er dadurch Shimrras Kriegsführung schadete. Im Augenblick interessierte ihn nur, das Vertrauen seiner neuen Gefährten zu gewinnen. Und obwohl seine kleinen Beiträge ihm dabei halfen, hatte es nicht genügt, alle auf seine Seite zu ziehen − besonders nicht Kunra, der weiterhin die Lauterkeit seiner Motive bezweifelte.
    Im Augenblick zählte jedoch nichts davon. Er war wieder einmal zusammen mit I’pan unterwegs, aber diesmal ging es nicht darum, Material zu sammeln und das Vertrauen der Beschämten zu gewinnen. Diesmal hatte er andere Pläne.
    »Wie viel weiter?« Sein Tonfall war gereizt, als er sich zwischen zwei riesigen Leitungssträngen hindurchzwängte.
    »Wir haben es gleich geschafft.« I’pan orientierte sich, dann eilte er auf eine kleine Öffnung in einer der Mauern zu. Auf der anderen Seite befand sich ein Ferrobeton-Tunnel, der einmal Wartungsdroiden Zugang zu einem scheinbar endlosen Strom von Kabeln und Röhren gewährt hatte, die in Bündeln über ihren Köpfen verliefen. Der Tunnel bog leicht nach links ab, und es gab keine anderen Eingänge oder Ausgänge als jene, die von anderen Erforschern dieser Unterwelt durch den Ferrobeton gebrochen worden waren. Nach allem, was Nom Anor wusste, zog sich das Ding vielleicht um diesen gesamten elenden Planeten.
    Auf halbem Weg stießen sie auf die verrosteten Überreste eines Droiden. Er war auf die Seite gesackt und ausgebrannt, und Plünderer hatten alle nützlichen Teile ausgebaut. Der Ausdruck auf seinem geschwärzten leeren Gesicht war eine abscheuliche Parodie von Leben. Nom Anor trat nach ihm und trampelte über die Fragmente hinweg.
    Bald schon erreichten sie einen Riss in der Seite des Tunnels, und I’pan hob einen krummen Finger, um Nom Anor zu signalisieren, er solle schweigen. Dann schlüpfte er ungeschickt, aber lautlos durch den Riss. Nom Anor wartete unruhig im Tunnel und befürchtete eine Falle. Es gab in diesem endlosen, abscheulichen Gang keinen Platz, um sich zu verstecken.
    I’pans Hand erschien plötzlich aus dem Riss und winkte ihn hindurch. »Sie sind noch nicht da«, sagte er. »Wir werden warten müssen.«
    Nom Anor folgte I’pan in den Tiefkeller. Trotz Jahren der Spionage bei den Ungläubigen fühlte er sich immer noch leicht eingeengt von den scharfen Kanten, flachen Wänden und unmöglich perfekten Ecken, die diese Räume kennzeichneten. Nichts in der Natur hatte solche Formen, nur diese künstlichen Monstrositäten. Es fühlte sich an, als wäre alles hier dazu gedacht, das Leben aus jenen herauszusaugen, die diese Bauten bewohnten, wie in einem vergeblichen Versuch, eine schreckliche Leere zu füllen.
    Die einzige Tür des Raums war von außen abgeschlossen. Nom Anor tröstete sich mit dem Gedanken, dass er bald wieder zurück im Durcheinander der tiefsten Ebenen sein würde, wo das Gewicht all dieser Gebäude darüber die Kanten verzog, die Flächen verbog und die Ecken genügend abgeschliffen hatte, dass man sich beinahe einreden konnte, sie seien natürlichen Ursprungs. Beinahe.
    I’pan sackte in einer Ecke zusammen, wo er im Schatten und unter all seinen Lumpen nichts weiter zu sein schien als ein

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