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Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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Dhuryam nicht in Ordnung sein mag, verursacht immer noch großes Unbehagen. Es gibt Verwirrung und Unsicherheit und entsprechend viel Zulauf zu unseren Reihen − Leute, denen man die Schuld für Fehler und Unzulänglichkeiten gibt, die eigentlich von Höhergestellten verursacht wurden. Das macht es uns leichter, durch die Ritzen zu schlüpfen.«
    Nom Anor lauschte mit verblüfftem Staunen. Aarn hing offensichtlich einer anderen Art von Ketzerei an: der der Rebellion. Nom Anor hätte nie gedacht, dass man auf irgendeiner Ebene der Yuuzhan-Vong-Gesellschaft auf diese Weise über die Dinge sprach, schon gar nicht unter Beschämten.
    »I’pan hat mir die Geschichte erzählt, die er auf Duro gehört hat«, erklärte er, nachdem er seine Überraschung überwunden hatte. »Aber er sagt mir auch, dass es zwischen deiner Geschichte und seiner Unterschiede gibt.«
    Shoon-mi nickte. »In der Version, die er erzählt, war es Mezhan Kwaad, die Vua Rapuung umbrachte. Aber ich habe gehört, er habe ihren Angriff überlebt und sich dann direkt geopfert, damit die Jeedai entkommen konnten. Und ich habe gehört, dass es sein Bruder war, der ihn umbrachte. Hul Rapuung war bereit, in Betracht zu ziehen, dass Mezhan Kwaad seinen Bruder bewusst zum Beschämten gemacht hatte, konnte aber nicht so weit gehen, die Jeedai als Verbündete zu akzeptieren. Als Vua starb, fielen seine Anhänger über Hul her und töteten ihn, und während dieses Durcheinanders konnten die Jeedai entkommen«
    »Dennoch«, sagte Nom Anor, »die Botschaft ist die gleiche, oder?«
    Shoon-mi schüttelte den Kopf. »Auch da gibt es Unterschiede. Der Jeedai wird bezichtigt, bei seinem Angriff auf die Einrichtung in Yavin 4 Feuer benutzt zu haben. Das ist eine Abscheulichkeit erster Ordnung. Viele, die diese Geschichte hören, scheuen davor zurück und ziehen es vor, es als eine unangenehme Einzelheit zu ignorieren, statt sie genau zu analysieren und dadurch den Weg des Jeedai besser zu verstehen. Aber Verständnis ist der Schlüssel. Anakin Solo hat bewiesen, dass er mehr ist als nur ein ungläubiger Werkzeugbenutzer. Später, als seine Krippengeschwister in Gefahr waren, opferte er sich in einem ruhmreichen Kampf, damit sie überleben konnten. Er schreckte nicht vor dem Tod zurück. Wir wissen beide, dass das nicht die Taten eines primitiven Ungläubigen sind. Es sind Anpassungsstrategien − Strategien, von denen wir lernen können.«
    Nom Anor nickte und versuchte aufzunehmen, was man ihm gesagt hatte. Shoon-mis Geschichte von Vua Rapuungs Tod klang schon mehr nach dem, woran er sich selbst erinnerte. In den Aufzeichnungen war nie von einem Massenaufstand die Rede gewesen, nicht von einem Kampf zwischen Kriegern mit unterschiedlichen Ideologien, wie I’pan berichtet hatte. Aber Shoon-mi hatte auch nicht das Gemetzel an den Beschämten von Yavin 4 erwähnt. Für den Mythos waren die Tode von tausend Beschämten irrelevant, verglichen mit dem Tod einer einzelnen bedeutsamen Person.
    Die Tatsache, dass Nom Anor zweimal eine Aufforderung zum Duell mit dem großen Anakin Solo abgewiesen hatte, würde zum Glück niemals bekannt werden. Der Exekutor hatte einen gesamten Trupp von Kriegern mit dem Blaster eines Ungläubigen getötet, damit dieses Geheimnis nie gelüftet würde.
    »Wo hast du diese Geschichte gehört?«, fragte er.
    »Von mir«, sagte Aarn und trat vor.
    Dieser relativ jugendliche Beschämte hatte ein schmales Gesicht, das von Generationen der Schande vor ihm sprach − so deutlich, dass Nom Anor es für eine Beleidigung seiner Würde hielt, sich auch nur im gleichen Raum zu befinden wie dieser Mann, von einem Gespräch mit ihm gar nicht zu reden.
    »Ich habe es von einem von uns gehört, der auf Garqi diente.«
    »Und wo hat der es her?«
    Aarn zuckte die Achseln, das zerklüftete Gesicht verzogen. »Ich bin nicht sicher«, sagte er. »Warum musst du das wissen?«
    Nun war es an Nom Anor, die Achseln zu zucken. »Ich bin einfach neugierig, wie es dazu gekommen ist, dass sich zwei Berichte über das gleiche Ereignis derart voneinander unterscheiden. Eine der Geschichten muss zum Teil falsch sein − aber das bedeutet nicht, dass die andere vollkommen richtig ist. Wenn eine falsch sein sollte, warum dann nicht auch die andere?«
    »Sie überlappen sich genügend, um mich zu überzeugen, dass zumindest die Grundlagen der Wahrheit entsprechen«, sagte Shoon-mi. »Du weißt, wie schnell sich Gerüchte verändern. Mündliche Überlieferung kann die Wahrheit

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