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Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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zerfressen werden und verrotten. Er wusste, dass es seine Pflicht war, Shimrra über das Ausmaß der Ketzerei zu unterrichten. Wenn er es nicht tat, würde er aktiv an der Zerstörung von allem mitarbeiten, das er in Jahrzehnten mit aufgebaut hatte. Aber ein Teil von ihm fragte sich dennoch, ob es nicht auch eine Möglichkeit gab, dies zu seinem Vorteil zu nutzen, ohne alles um sich herum zum Einsturz zu bringen. Und wäre das nicht die größte Ironie? Seine Feinde, die Jedi, als Mittel zu seinem eigenen Sieg zu nutzen?
    »Amorrn?«
    Er stellte fest, dass er zu tief in Gedanken versunken gewesen war, um zu bemerken, dass das Gespräch weitergegangen war.
    »Tut mir leid«, sagte er und biss die Zähne aufgrund der falschen Kameraderie zusammen. »Ich dachte gerade daran, wie seltsam es für Vua Rapuung gewesen sein muss, so lange einem Jedi so nahe zu sein.«
    »Es gab auch andere«, versicherte Aarn. »Ich habe von einem Jeedai gehört, der sich freiwillig gefangen nehmen ließ, und er konnte nicht gebrochen werden.«
    I’pan nickte. »Ich habe ebenfalls von ihm gehört«, sagte er. »Sein Name war Wurth Skidder. Er verführte einen Yammosk mit seinem Geist, und dann hat er ihn getötet.«
    Nom Anor schwieg, obwohl er sicher war, dass er mehr über den Vorfall wusste als diese Beschämten. Der Jedi Wurth Skidder war Gefangener auf der Creche gewesen, einem Clusterschiff, das einen Yammosk an Bord hatte und das bei Fondor zerstört worden war. Der Kommandant des Schiffs, Chinekal, hatte sich in seinen Berichten vorsichtig ausgedrückt, aber es schien sicher, dass Skidder kurz davor gestanden hatte, gebrochen zu werden, bevor eine der ärgerlichsten Gruppen der Neuen Republik, Kyp Durrons sogenanntes Dutzend, versucht hatte, ihn zu retten. Ein Angehöriger dieser Gruppe, ein Jedi namens Ganner, hatte den Yammosk töten, seinen Freund aber nicht mehr retten können. Das Unerfreulichste dabei war jedoch, dass Wurth Skidder zwar gestorben, aber tatsächlich nie gebrochen worden war.
    »Mezhan Kwaad hat die Jeedai-die-geformt-wurde ebenso wenig brechen können«, sagte Aarn.
    »Und dann gibt es die Zwillinge«, sagte Shoon-mi. »Beide wurden gefangen genommen, und beide sind geflohen. Selbst Yun-Yammka war nie in der Lage, sie zu brechen.«
    »Ihr sagt also, sie sind noch mächtiger als die Götter?«, fragte Nom Anor.
    Die Frage schien Shoon-mi nervös zu machen. »Nicht unbedingt«, sagte er. »Aber vielleicht wissen die Jeedai mehr über die Götter als die Priester.«
    Und da war es, ganz dreist ausgesprochen: die wahre Ketzerei, die das Potenzial hatte, die gesamte Spezies der Yuuzhan Vong in die Knie zu zwingen. Sobald die Arbeiter nicht mehr auf die Priester hörten, was würde die dann entstehende Lücke füllen? Die Krieger? Die Verwalter? Die Jedi ?
    Nom Anor hielt das Letztere für eine Abscheulichkeit. Er würde niemals gestatten, dass ein Ungläubiger ihm etwas vorschrieb. Aber er konnte sie benutzen, um zu erhalten, was er wollte: Entweder würde ihm ein Bericht über die Ketzerei Shimrras Gunst zurückbringen, oder die Ketzerei selbst konnte die Herrschaft des Höchsten Oberlords ins Wanken bringen. Das schien eine recht einfache Möglichkeit zu sein. Es war nicht der übliche Weg, den ein ehrgeiziger Yuuzhan Vong bei seinem Aufstieg nahm − aber da die Leiter, die man normalerweise benutzte, wenn man in der Yuuzhan-Vong-Hierarchie weiter nach oben gelangen wollte, unter ihm weggetreten worden war, musste er eben andere Methoden einsetzen. Er mochte nicht besonders stolz darauf sein, aber es war notwendig.
    »Wir müssen zurückkehren.« Aarn verlagerte unruhig das Gewicht. Nom Anor fragte sich, ob Shoon-mis dreiste Aussage ihn ebenfalls beunruhigt hatte.
    »Ich verstehe«, sagte Nom Anor. »Aber ich würde gerne noch einmal mit euch sprechen. Ich bin fasziniert vom Gedanken an die Wahrheit, und ich möchte gerne so viele unterschiedliche Versionen der Geschichte von Vua Rapuung hören wie möglich. Falls ihr also von anderen erfahren solltet …«
    »Dann werden wir es dir mitteilen, Amorrn.« Shoon-mi nickte. »I’pan sollte dich auch zu Hrannik bringen. Ich habe gehört, dass sie die Botschaft ebenfalls eifrig verbreitet.«
    »Das werde ich tun«, versprach I’pan. »Und ich kenne noch ein paar andere. Die Wahrheit breitet sich immer weiter aus.«
    »Die Wahrheit breitet sich aus«, wiederholte Shoon-mi, als handelte es sich um eine rituelle Formel.
    Dann verabschiedeten sich die beiden Männer von

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