Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
zusammengebissen und unfähig, ihren Zorn über den Verrat zu verbergen.
»Das passt ebenfalls recht gut in meine Pläne«, sagte Harris, als Salkeli Vyram als Nächsten fesselte. »Ihr habt mir die Mühe erspart zu entscheiden, wen von euch ich erschießen sollte. Nichts beweist so gut wie eine Leiche, dass es einen Kampf gab. Leider war die Sicherheit durch den Keeramak und die Zeremonie so abgelenkt, dass sie die kleine Fehlfunktion der Cams, die das Vorzimmer meines Büros und die Flure draußen überwachen, nicht bemerkten. Wenn sie es schließlich tun, werde ich sie gerne auch noch darauf hinweisen, dass Sie, Vyram, sich schon häufiger in öffentliche Systeme gehackt haben. Eine solche Funktionsstörung, zu arrangieren wäre doch durchaus im Bereich Ihrer Fähigkeiten, oder?«
Jaina streckte die Hände aus, als Salkeli sie fesseln wollte. Als er um ihre Handgelenke griff, um die Durastahlfesseln zu schließen, ließ sie eine simple Illusion in seinen Kopf gleiten: das Klicken der sich schließenden Fesseln. Sie verstärkte es, indem sie ähnlich wie Malinza das Gesicht verzog, als schnitten die Fesseln in ihre Haut.
Er starrte sie höhnisch an, als er zurücktrat, überzeugt, dass alle Gefangenen nun wirklich wehrlos waren. Jaina lächelte trotzig zurück. Die Fesseln wanden sich fest um ihre Handgelenke, waren aber nicht verschlossen. Ein kräftiger Ruck würde sie öffnen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war. Dann würde sie Malinza und ihren Freunden helfen zu fliehen.
Salkeli zog den Blaster und stellte sich hinter Harris. Malinza starrte ihn immer noch wütend und hasserfüllt an, während Harris einen Blick auf die wachsende Menge auf dem Holo in der Nische warf, bevor er das Gerät abschaltete und das Paneel schloss.
»Innerhalb einer Stunde wird dieser Planet ein geweihter Teil der Befreiungsbewegung der P’w’eck sein. Und du, meine liebe Malinza, wirst zur Märtyrerin für deine Sache. Erfüllt dich das nicht mit Stolz?«
Malinza spuckte vor seine Füße auf den Teppich.
Harris lächelte sie einfach weiter an, Triumph und Schadenfreude im Blick. »So spricht eine wahre Rebellin.« Dann wandte er sich seinem Komplizen zu. »Salkeli, bitte in Position.«
Der Rodianer schob die drei Gefangenen näher zur Tür, die Harris mit einem Daumendruck öffnete. Jaina, Malinza und Vyram gingen nach draußen, gefolgt von Salkeli, der den Blaster auf ihren Rücken richtete.
»Wohin bringen Sie uns?«, fragte Malinza. »Warten Sie ab«, antwortete Harris. »Ich garantiere Ihnen, Sie werden nicht enttäuscht sein.«
Teil Vier
Weihung
33
»Enttäuscht?« Der Unglaube in Jags Stimme konnte seinen Ärger kaum verbergen. »Jaina ist immer noch verschwunden, und du glaubst, ich könnte enttäuscht sein, weil ich die Zeremonie nicht sehen werde?«
Zwilling Zwei schwieg, nachdem ihr Versuch, ihn ein wenig aufzuheitern, so jämmerlich schiefgegangen war.
Jag klickte zweimal, um seine Piloten daran zu erinnern, die Kanäle frei zu halten, und tadelte sich, weil er so gereizt reagiert hatte. Er machte sich tatsächlich Sorgen, weil Jaina immer noch nicht wieder aufgetaucht war, aber er musste sich einfach darauf verlassen, dass sie auf sich selbst aufpassen konnte. Außerdem war er sicher, dass Leia es gespürt hätte, wenn Jaina etwas wirklich Schlimmes zugestoßen wäre. Dass Jaina noch nicht in der Macht um Hilfe gerufen hatte, ließ vermuten, dass sie ihre Situation immer noch unter Kontrolle hatte − welche Situation das auch sein mochte. Und ehe sie sich mit jemandem in Verbindung setzte, würde er weitermachen müssen, als wäre alles vollkommen normal, und das bedeutete, sich aufs Fliegen zu konzentrieren.
Er hatte eine gemischte Kette mitgenommen, um an den Rändern des Orbits der Selonia zu patrouillieren und nach »nicht autorisierten« Aktivitäten Ausschau zu halten, während sich alle auf die Zeremonie auf dem Planeten konzentrierten. Sowohl die Schiffe der P’w’eck als auch die der Bakuraner verhielten sich ruhig, und die beiden großen Landungsschiffe Errinung’ka und Firrinree befanden sich in einem Orbit in Quadranten, die den Positionen der beiden bakuranischen Großkampfschiffe, der Defender und der Sentinel, direkt gegenüberlagen. Ganz in der Nähe der Letzteren warteten zwei volle Staffeln von P’w’eck-Jägern und zwei gedrungene Begleitschiffe. Falls es aus irgendeinem Grund unangenehm werden sollte, konnten sie eine Menge Schaden anrichten. Jag hoffte
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