Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
Vom Netzwerk:
Planeten zu fliegen, um dort zu helfen und − vor allem − bei Jaina sein zu können.

44
     
    Sobald Tahiri sicher auf eine Repulsortrage geschnallt worden war, schloss Goure sich den Rettungsarbeiten an. Han zog die Brauen hoch, als er den Ryn sah, war aber zu dankbar für die zusätzlichen Hände, um Fragen über seine Anwesenheit zu stellen. Zwei Personen steckten unter den Trümmern fest, und selbst mithilfe schnell improvisierter Repulsorschlitten ging ihre Rettung nur langsam vonstatten. Jaina half, wo sie konnte − sie setzte die Macht ein, um den Trümmerhaufen nach Schwachstellen zu untersuchen, übte Druck an Stellen aus, die von außen nicht zu erreichen waren, und unterstützte die heilenden Energien der Opfer, die nicht sofort behandelt werden konnten −, aber es fühlte sich immer noch ungenügend an. In den ersten Minuten nach der Explosion, als die Panik zu einer Massenevakuierung der Arena führte, hatten sich die Sanitäter gegen Chaos und Verwirrung kaum durchsetzen können. Die wenigen, die durchkamen − einige sprangen mit dem Medpack auf dem Rücken aus Luftwagen ab −, arbeiteten wahrscheinlich härter als je zuvor in ihrem Leben.
    Unter einem Furcht erregenden Himmel, der durch eine dichte Rauchwolke über dem Stadion noch dunkler wurde, hatten sich die P’w’eck-Leibwächter um den Keeramak aufgestellt. Der vielfarbige Mutant beobachtete das Geschehen aus dieser sicheren Position und mit nicht zu deutender Miene.
    Jaina hatte kaum Gelegenheit, ihre Mutter und ihren Vater kurz zu umarmen, als sie sie wiedersah. Erst später, als medizinische Verstärkung eintraf, blieb ihr die Zeit, ein paar Schritte zurückzutreten und sich ihre Umgebung genauer anzusehen. Alles war bedeckt mit Staub und Blutspritzern; wo beides sich begegnete, entstand eine schmutzig rote Paste. Die Überlebenden hatten einen entsetzten Ausdruck in den Augen, selbst jene, die bei den Rettungsarbeiten halfen. Senatoren und Sicherheitsleute befanden sich plötzlich auf der gleichen Ebene, vereint durch die schreckliche Tragödie, die hier stattgefunden hatte. Niemand achtete auf das Gewitter, das sich über ihnen anbahnte; es schien angesichts dessen, was geschehen war, beinahe irrelevant.
    Aber etwas anderes war nicht so leicht zu ignorieren − ein Geräusch, das unter dem Gemurmel der Menge an Jaina nagte. Es war ein seltsames, unheimliches Klagen, das sich anhörte, als befände es sich auf der Suche nach einem Ton der Verzweiflung, ihn aber nicht so recht finden konnte.
    Ihr Vater blickte stirnrunzelnd auf. »Hörst du das, Leia?«
    Leia sah ihn ungläubig an. »Sie haben wieder angefangen!«
    Jaina folgte ihrem Blick zur Mitte des Stadions. Und tatsächlich wurde dort die Zeremonie fortgesetzt. Sie konnte die geschmeidigen reptilischen Wesen sehen, die im Kreis tanzten, und eine vielfarbige Gestalt eilte in der Mitte umher und gab Geräusche von sich wie das zornige Lied eines mächtigen Vogels.
    »Was machen die da?«, fragte sie.
    »Sie beenden, was sie angefangen haben«, sagte Han, dessen Stoppelbart fleckig vom Staub war. »Ihre Beharrlichkeit ist irgendwie bewundernswert, findet ihr nicht?«
    Bewundernswert?, dachte Jaina. Wohl kaum. Wenn überhaupt, dann war es unglaublich taktlos. Selbst über das Geräusch sich verschiebender Trümmer und das Stöhnen der Verwundeten hinweg ließen die seltsamen Geräusche der P’w’eck sie schaudern.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte sie. »Warum will der Keeramak es jetzt beenden, wenn es später doch viel sicherer sein würde?«
    »Sie sind nicht wie wir«, sagte ein Medtech, der in der Nähe arbeitete. »Wer weiß schon, was in ihren Köpfen vorgeht?«
    »3PO«, sagte Leia, »bitte übersetze für mich.«
    Der Protokolldroide hörte auf, Steintrümmer in einen Korb zu schichten. Er legte den Kopf schief, um über den allgemeinen Lärm hinweg besser hören zu können.
    »›Die Weiten des leeren Raums sind nicht unsere Heimat‹«, übersetzte er, »›und auch nicht die unfruchtbaren Planeten. Die Welten aus Feuer und aus Eis sind nicht unser Heim. Wo Sauerstoff brennt und Wasser fließt, wo sich Kohlenstoff verbindet und Ozon schützt − dort graben wir unsere Wurzeln ein. Die Saat unserer Spezies ist fruchtbar; wir brauchen nur den Boden, in den wir den Samen pflanzen können.‹«
    »Also wieder das Gleiche, nur in anderen Worten«, sagte Han. »Aber ich verstehe immer noch nicht, wieso sie es so eilig haben, die Zeremonie zu beenden, bei all dem Chaos, das

Weitere Kostenlose Bücher