Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
nickte. Das war das stärkste Argument gegen seinen Racheplan, aber es war auch leicht zu widerlegen. »Wir werden mehr Anhänger finden. Das Einzige, was uns im Moment nicht fehlt, Kunra, ist eine willige Gemeinde.«
»Sie könnten weniger willig werden, wenn unsere Ziele weiterhin unwichtige Verwalter und Exekutoren sind.«
»Sie sind nicht ganz so unwichtig«, sagte Nom Anor missbilligend. Nach all diesen Monaten der Entbehrungen hinter der Maske des Propheten erinnerte er sich gerne an seine Tage als Exekutor.
»Aber es ist schwer zu erkennen, worin die Wichtigkeit dieser Leute für das große Ganze besteht. Ja, sie schaffen vielleicht Möglichkeiten, dass unsere eigenen Leute höher aufsteigen, aber wie lange müssen die Frommen noch auf die Freiheit warten?« Kunra kniff die Augen zusammen, als blinzelte er in helles Licht. »Ich wiederhole nur, was ich von den Unzufriedenen höre. Es ist nicht meine eigene Ansicht.«
»Nein, weil du ebenso wenig darauf aus bist, Selbstmord zu begehen, wie ich es bin.« Nom Anor seufzte tief. »Wir werden uns um die Unzufriedenen kümmern, wenn sie lauter werden. Sollen sie doch Shimrra angreifen, wenn sie wollen. Sie werden es ohne meine Unterstützung und meine Mittel tun.«
»Und vielleicht hat einer von ihnen ja Glück«, sagte Ngaaluh mit einem Leuchten in den Augen.
Es war Zeit, dieses Gespräch abzubrechen. Nom Anor wusste, dass ein erfolgreiches Attentat auf Shimrra für die Ketzer nur katastrophale Konsequenzen haben würde. Chaos würde herrschen, bis ein neuer Höchster Oberlord an die Macht kam − und wie viel schwerer würde es sein, mit Kriegsmeister Nas Choka oder Hochpräfekt Drathul zu verhandeln, die beide relativ unbekannte Größen waren? Nom Anor brauchte Shimrra genau dort, wo er jetzt war. Wenn Shimrra fiel und die Yuuzhan Vong den Krieg verloren, würden Mara Jade Skywalker und die Galaktische Allianz wohl kaum Gnade zeigen, wenn sie herausfanden, wer wirklich hinter der Jedi-Ketzerei steckte …
»Heute ist ein Kurier zu dir gekommen«, sagte er zu der Priesterin. »Ich nehme an, er brachte Nachrichten von Shimrras Hof.«
»Ja«, sagte sie, einen Augenblick verwirrt über den schnellen Themenwechsel. »Ich lasse mir regelmäßig von meinen Untergebenen die neusten Nachrichten bringen. Es ist nicht gut, zu lange von allem abgeschnitten zu sein. Ein falscher Schritt kann tödlich sein.«
Das wusste Nom Anor nur zu gut. »Gibt es Entwicklungen, die uns betreffen? Hat Shimrra die Idee des Hohen Priesters Jakan mit den Schmerzstimulatoren akzeptiert?«
»Die Idee wurde abgelehnt, wie zu erwarten war.« Sie dachte einen Augenblick nach. »Es gibt noch eine Sache, über die mein Untergebener berichtete. Es mag keine direkte Bedeutung für uns haben, ist aber immer noch faszinierend. Erinnerst du dich an die Mission in die Unbekannten Regionen, die ich zuvor erwähnte?«
»Der Kommandant, der glaubte, Zonama Sekot gefunden zu haben? Er ist, wenn ich mich recht erinnere, kurz nach dieser Bemerkung verschwunden.«
»Ja. Aber es gibt jetzt noch mehr Gerüchte über ihn. Es sieht aus, als hätte dieser Ekh’m Val nicht nur behauptet, den lebenden Planeten gefunden zu haben, nein, er hat angeblich auch ein Stück von ihm mit zurückgebracht.«
»Tatsächlich?« Nom Anor gab sich interessiert. »Hat man diesen Kommandanten Val inzwischen gefunden?«
»Nein, Meister.«
»Und was ist aus dem Stück von Zonama Sekot geworden?«
»Es ist ebenfalls verschwunden.«
Er schnaubte. »Sehr passend. Was meinst du, Kunra? Ein prahlerischer Krieger, der keine Möglichkeit hat, seine Behauptungen zu beweisen?«
»Es gibt noch andere Beweise«, sagte Ngaaluh, bevor Kunra antworten konnte. »Ein Yorik-Trema wurde etwa zur gleichen Zeit beschlagnahmt, als Kommandant Val seine Behauptungen aufstellte. Und kurz zuvor war im Orbit um Yuuzhan’tar ein Schiff mit dem Namen Edles Opfer aufgetaucht. Es wurde zerstört, weil der Verdacht bestand, dass sich Spione der Ungläubigen an Bord befanden. Die Aufzeichnungen des Schiffsverkehrs zeigen an, dass das beschlagnahmte Yorik-Trema von der Edles Opfer kam.«
»Ich verstehe nicht, was daran so mysteriös sein soll«, sagte Nom Anor. »Warum kann dieses Schiff nicht genau das gewesen sein, was die offizielle Version behauptet?«
»Es liegt nicht in Kriegsmeister Nas Chokas Wesen, solche Dinge zu verbergen. Er hätte darüber berichtet, hätte die Tatsache, dass seine Krieger das Schiff erfolgreich aufgehalten haben,
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