Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
Sie klammerte sich an die Armlehnen ihres Sitzes, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten. »Jetzt!«
Sie legte die Hände an die Steuerung, und Jag nahm das als sein Stichwort. Gemeinsam stabilisierten sie die Fluglage der alles andere als stromlinienförmigen Collaborator, so gut es ging. Ihre Höhe war in den dichten Schichten der Atmosphäre von Esfandia erschreckend schnell geringer geworden, und er glaubte zu spüren, wie die Luft rings um sie her heißer wurde. Der Bereich, in dem sich laut der Koordinaten, die Jaina von ihrer Mutter erhalten hatte, die Relaisbasis und der Falke befanden, verschwand hinter der Krümmung des Planeten, und eine Sekunde später kam ihr Ziel auf die Schirme. Sie hatten noch eine Umkreisung vor sich, bevor das Schiff aufsetzte.
Aufsetzen war in diesem Fall selbstverständlich ein Euphemismus. Der Plan war, das Schiff bereits vorher zu verlassen, um der Verfolgung zu entgehen. Der Eintrittskurs der Collaborator würde sich auf allen Scans abzeichnen wie ein Feueratmer auf einer Eisscholle, und Jag zweifelte nicht daran, dass sich die Bodentruppen der Yuuzhan Vong sofort am Landepunkt sammeln würden. Es wäre das Beste, wenn sie dann nur noch ein brennendes Wrack fänden.
Froh zu wissen, dass die Bewohner des Planeten gewarnt worden waren und ihnen nicht in den Weg geraten würden, nahm Jag die letzte geringfügige Änderung des Kurses der Collaborator vor und verkündete, dass er mit dem Ergebnis zufrieden war. Jaina schnallte sich los und stand vorsichtig auf. Es war nicht einfach, stehen zu bleiben, da der Boden unter ihr ununterbrochen zu bocken schien.
»Also gut, lasst uns die Speeder aufwärmen.«
Sie gingen alle in den hinteren Teil des Schiffes, wo die Speeder in rasch improvisierten Halterungen hingen. Jag setzte den Helm seines gepanzerten Schutzanzugs auf und aktivierte sein Maser-Kommunikationssystem. Er konnte durch die Lautsprecher und Mikrofone des Anzugs mit jedem im Team sprechen, der nahe genug war. Für die Langstreckenkommunikation würden sie, solange noch Kom-Stille herrschen sollte, ein Mikrowellen-Laser-Netz benutzen, über das er mit jedem im Team sprechen konnte, der sich in Sichtweite befand.
»Test, Test.«
»Laut und deutlich, Colonel Fel.« Sergeant Gxin war bereits im Sattel und legte die Schalter um. Sein Schutzanzug war so schwarz und glänzend wie sein Haar. »Alles im grünen Bereich.«
»Hier ebenfalls grün«, meldete Jocell von einem anderen Speeder.
Jag schwang sich auf ein weiteres Bike und schaltete das Repulsortriebwerk ein. Bald schon hörte man nur noch das schrille Heulen von Maschinen, die unbedingt losgelassen werden wollten. Einer nach dem anderen bestätigten sie ihren Status.
»Waffen sind scharf«, sagte Jaina. »Aufbruch in drei, zwei, eins.«
Jag spürte die Explosion der aufreißenden Schiffshülse durch seinen Anzug. Das Wrack brach wie geplant vollkommen auseinander. Sie wurden nach draußen gerissen, einer nach dem anderen, wie von einem Wirbelsturm. Jag kämpfte gegen die Turbulenzen an und spürte, wie sein Speeder reagierte, als er dem festen Boden näher kam. Er hatte keine Zeit, sich nach den andern umzusehen, aber das Masersystem überwachte sie alle und zeigte sie als rote Flecken auf seinem Helmdisplay.
Ein donnerndes Krachen zeigte, dass die Collaborator unsanft und in sicherer Entfernung von ihnen auf Esfandia gelandet war.
»Alle in Ordnung?« Jainas Stimme erklang klar und deutlich über das Maser-Interkom. Die anderen Punkte näherten sich dem, der für sie stand, und alle bestätigten, dass sie sicher aus dem Schiff gekommen waren.
»Wir haben unser Ziel ein wenig verfehlt«, sagte sie und nahm die Mitte einer dreieckigen Flugformation ein. Jag, hinter ihr an Steuerbord, konnte sehen, wie sie die Landkartendaten überprüfte und ihren Kurs mithilfe von Navigationssignalen berechnete, die von imperialen Schiffen hoch droben gesendet wurden. »Unser Ziel liegt dreißig Grad südlich von hier, in fünf Kilometern Entfernung. Sergeant Gxin, Sie übernehmen die Spitze.«
Der Imperiale brachte seinen Speeder auf Kurs und beschleunigte schnell auf Höchstgeschwindigkeit. Die anderen folgten dicht hinter ihm. Jag überprüfte seine Waffen und lenkte seinen Speeder mit nur einer Hand über die gewellte, mit Geröll übersäte Ebene. Zusätzlich zu dem an seinem Speeder angebrachten Geschütz hatte er eine schwere Blasterpistole im Holster an seiner Seite, einen Gürtel mit Thermalsprengsätzen und sein
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