Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
ermutigte er sie. »Mara hatte recht, als sie sagte, es müsse einen Weg nach drinnen geben. Wir müssen ihn nur finden.«
Finster entschlossen festigten sie das Geflecht und versuchten es noch einmal. Saba spürte, wie sie sich in den verwirrenden Wahrnehmungen auflöste, als der Hyperraum sich erneut rings um sie her auffaltete. Die Anziehung von Zonama Sekot war stärker als zuvor und wurde mit jeder Sekunde, die verging, intensiver. Die Barabel fühlte sich, als ertrinke sie in diesem gewaltigen Erguss von Gefühlen, ein Sandkorn in einem Staubsturm, von einem stärker werdenden Sog mitgerissen, unfähig zu beherrschen, wohin er sie brachte.
Einen zeitlosen Augenblick verlor sie alles Gefühl ihrer selbst. Sie wurde aufgenommen, absorbiert, ausgelöscht. Die Jagd verschlang sie. Ihre gesamte Aufmerksamkeit war auf ihre Beute gerichtet − sie zu verfolgen, zu finden, zu fangen …
Dann änderte sich etwas ganz abrupt. Sie wusste nicht, was es war, aber die Intensität der Gedanken war nun eine andere. Es fühlte sich an, als hätten sie das Auge eines Wirbelsturms erreicht. Immer noch wirbelte Energie um sie herum, aber in ihrer Mitte gab es so etwas wie Frieden und Gleichgewicht. Saba spürte, wie ihre Gedanken sich wieder ein wenig normalisierten und zu einem einzigen zusammenhängenden Strom vereinten. Sie waren erneut aus dem Hyperraum gekommen, aber diesmal rasten Daten über die Schirme: Auf einem war eine Sonne zu sehen, auf einem anderen ein Gasriese. Ein kleiner grünblauer Fleck hing in der Mitte des dritten Schirms − und dieser Fleck war es, an den sich ihre Sinne klammerten. Grün bedeutete Chlorophyll, blau Wasser. Wenn ein Planet leben wollte, braucht er beides.
Zonama Sekot!
Aber als die Sensoren sich auf den Planeten einzoomten, sah sie gelbe und hellrote Wolken, die darauf hinwiesen, dass rings um die Atmosphäre Energiewaffen abgeschossen wurden. Schiffe mit schmalen Rümpfen rissen unter dem Einfluss verblüffender Kräfte auf und schleuderten zahllose Leben in die harsche Leere des Raums.
Und das war nicht alles. Was Saba hinter dem Raumkampf wahrnahm, war etwas, das weit über all ihre Erfahrungen hinausging. Leuchtende fedrige Bänder lösten sich wie frei gewordene Strahlenkränze von den Polen des Planeten. Flüchtige Bewegungen tanzten in der oberen Atmosphäre und ließen gewaltige Energien aufblitzen. Massive leuchtende Wände umzüngelten den Äquator und wurden schneller, bis sie sich zu einem glatten Ring verbanden, dann schlugen sie mit einem durchdringenden Krachen nach oben zu, wie eine Peitsche aus reiner Energie. Magnetische Feldverläufe, die die Jadeschatten messen konnte, begleiteten, was offenbar Traktorstrahlen von einer Kraft waren, die Saba nie für möglich gehalten hätte.
Es waren offenbar Yuuzhan-Vong-Schiffe, die den Planeten angriffen: zwei mittelgroße Kreuzer und zahllose Korallenskipper. Aber sie waren nicht die einzigen Schiffe im Raum. Zwischen ihnen umher schossen winzige Lichtpunkte, anders als alle Schiffe, die Saba je zuvor gesehen hatte. Jedes einzelne von ihnen war anders, jedes einzelne war wunderschön, und jedes einzelne war tödlich.
Zonama Sekot schlug zurück!
Dann blitzte Zorn auf − hässlich in seiner Wildheit, vernichtend in seiner Wirksamkeit −, und mit ihm kehrte der Sturm zurück. Saba hatte kaum Zeit, um sich zu fragen, was geschehen würde, wenn der Geist, den sie gesucht hatten, sie schließlich bemerken würde, als eine Mauer psychischer Energie sie traf und in die Dunkelheit schleuderte.
5
»Verschonen Sie mich, Herr! Verschonen Sie mich!«
Der Höchste Oberlord Shimrra blickte mit kalter Verachtung auf das sich windende Wesen vor seinen Füßen nieder. Man hatte die Beschämte gefoltert und geschlagen, aber sie war immer noch nicht gebrochen. Man sah dem gottähnlichen Herrscher der Yuuzhan Vong nicht an, ob er das verwirrend fand.
»Verschonen?«, sagte er und ging langsam um die liegende Gestalt herum. »Warum? Damit du weiter meine Gemächer mit deinen falschen Unschuldsbezichtigungen besudeln kannst?«
»Sie sind nicht falsch, Herr! Sie müssen mir glauben!«
»Du wagst, mir vorzuschreiben, was ich tun muss?«, fauchte Shimrra.
Der Gegenstand seines Zorns zitterte jämmerlich. »Verzeihen Sie mir mein Unwissen! Wenn ich die Antworten auf Ihre Fragen wüsste, würde ich es ganz bestimmt sagen!«
»Aber du kennst die Antworten. Du gehörst zu dieser abscheulichen Sekte, die es wagt, den Jeedai zu
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