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Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung

Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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auf seinem Thron saß.
    Für Nom Anor, der tief unter der Oberfläche von Yuuzhan’tar die Ereignisse auf einem Villip-Chor beobachtete, wirkte Shimrra einsam, aber ungebrochen. Die Macht und das Selbstvertrauen des Höchsten Oberlords waren seiner geraden Haltung und der Beiläufigkeit, mit der er seinen Hof entließ, deutlich anzusehen. Der Herrscher der Galaxis hatte zahllose Stürme überstanden, und wenn man seinem entschlossenen Blick nach gehen konnte, hatte er vor, noch viele weitere zu überstehen.
    Nom Anors Lächeln, zuvor breit und triumphierend, verschwand bei diesem Anblick. Er ballte die knotigen Hände zu Fäusten und begann, in seinem Audienzraum − dem sechsten innerhalb von sechs Wochen − auf und ab zu gehen. Die Übertragung von Ngaaluh fand ein Ende, als sie den Sicherheitsperimeter von Shimrras Thronsaal überquerte.
    »Wieder ein Erfolg«, murmelte Kunra. Der entehrte Krieger, Nom Anors Berater für alle nicht-religiösen Dinge, stand an der Tür und wirkte vollkommen entspannt Aber Nom Anor wusste es besser; Kunra hielt aufmerksam nach Ärger Ausschau und belauschte angestrengt, was auf der anderen Seite der Tür geschah. »Wir haben viele wichtige Informationen erhalten, seit Ngaaluh sich uns angeschlossen hat. Sie ist unentbehrlich für unseren wachsenden Einfluss.«
    Nom Anor nickte nur zerstreut. Als wäre dieses Schweigen eine Herausforderung, tat Kunra weiter seine Begeisterung kund.
    »Shimrra findet eine Verräterin in seiner direkten Umgebung, aber er kann ihr nicht einmal ein Geständnis abringen! Hast du seinen Gesichtsausdruck gesehen? Er hat Angst vor uns!«
    »Es fällt mir schwer, so etwas mit anzusehen.« Shoon-mi erschien aus dem Schatten neben dem Sessel des Propheten mit einer Schale Wasser, um die Nom Anor gebeten hatte. Der Beschämte trug ein verblichenes Priestergewand und zeigte sein narbenloses Gesicht voller Stolz. Seine Miene jedoch war stets düster, und das schien jeden Tag schlimmer zu werden.
    Nom Anor verstand die Sorge seines religiösen Beraters vollkommen. »In uns allen lauert ein Rest von Loyalität zu den alten Wegen, Shoon-mi. Manchmal fällt es selbst der Wahrheit schwer, die Programmierung eines ganzen Lebens zu löschen.«
    »Das meinte ich nicht, Meister.« Shoon-mi wirkte beinahe mürrisch. »Ich sprach von Eckla von der Domäne Shoolb.«
    Nom Anor starrte Shoon-mi einen Augenblick begriffsstutzig an, bis es ihm dämmerte. Eckla war die Beschämte, die gerade in Shimrras Thronsaal zum Tode verurteilt worden war.
    »Ja, selbstverständlich«, sagte er. »Ihr Opfer war nobel und wird nicht unbemerkt bleiben.« Die Worte flossen glatt und verdeckten die Tatsache, dass Eckla von der Domäne Shoolb für Nom Anor aufgehört hatte zu existieren, als nicht mehr die Gefahr bestand, dass sie ihn verriet. »Man wird sich an sie als an eine Märtyrerin für unsere Sache erinnern.«
    »Eine von vielen.«
    Nom Anors Instinkte drängten ihn, diesen dreisten Niemand, der es wagte, ihn zu tadeln, ordentlich zurechtzuweisen. Aber er zwang sich, ruhig zu bleiben. »Der Weg zur Befreiung ist lang und schwer, Shoon-mi. Das wussten wir alle, als wir den ersten Schritt auf diesem Weg machten, und wir würden alle das Gleiche tun wie Eckla, wenn unsere Zeit käme.«
    »Ohne Zögern, Herr.« Shoon-mi machte alle angemessenen Gesten, aber in seinem Ton lag immer noch eine Spur von Trotz. »Ich erinnere jeden neuen Gläubigen daran, dass oft die einzige Belohnung für Frömmigkeit in Schmerz besteht. Das scheint nur wenige abzuschrecken.«
    »Zumindest gibt es etwas, was über den Schmerz hinausgeht«, versuchte Nom Anor, seinem Assistenten das spirituelle Futter zu geben, das er brauchte. »Die Jeedai versprechen ein neues Leben, während das alte nichts als Tod und Dienerschaft bringt. Freiheit ist doch die Gefahr von Schmerzen wert, denkst du nicht?«
    »Ja, Meister.«
    Da er nichts mehr zu sagen hatte, verbeugte sich Shoon-mi und verließ den Audienzsaal. Nom Anor hätte bei der Auswahl der nächsten Verbreiter der Botschaft seine Hilfe brauchen können, aber er ließ es ihm durchgehen. Wenn ihn das Leben von Eckla von der Domäne Shoolb auch nur im Geringsten interessiert hätte, hätte auch er ein wenig Zeit alleine gebraucht, um nachzudenken.
    Er bedeutete Kunra, die Tür zu schließen. Er fühlte sich ruhelos und nervös. Wenn Ngaaluhs Infiltration von Shimrras Hof so erfolgreich war, wieso war er dann nicht zufriedener? Warum konnte er nicht wie Kunra davon

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