Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
die ähnlich gekleidet war wie die anderen, aber vollkommen in Schwarz.
Mara war herumgewirbelt und hatte eine defensive Haltung eingenommen.
Die Mundwinkel der Frau bogen sich zu einem dünnen Lächeln. »Verzeihen Sie mir, dass ich Sie erschreckt habe.« Sie hob die Hände in der universellen Geste des Friedens. »Ich wollte Ihnen nichts tun. Ich bin die Magistra. Ich stehe zwischen Zonama und Sekot.«
Mara entspannte sich leicht. Luke betrachtete die Frau mit misstrauischer Faszination. Er hätte nicht sagen können, wie alt sie war. Ihre hellblaue Haut hatte viele Falten, aber ihr Haar war dicht und schwarz und fest zu einem Zopf gebunden, der ihr bis auf die Hüften hing. Sie strahlte eine unglaubliche Vitalität aus, wie man sie von einer viel jüngeren Person erwartet hätte. Auch ihre Machtsignatur kam Luke seltsam vor − als sähe er sie durch einen Regenvorhang.
Aber sie war eindeutig die Anführerin dieser Leute. Die anderen wichen ehrfürchtig zurück und verbeugten sich.
»Dann nehme ich an, dass Sie diejenige sind, mit der wir sprechen sollten«, sagte Luke.
»Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann ja, dann sollten Ihre Worte an mich gerichtet sein.«
Luke nickte und machte einen Schritt auf sie zu. »Wir müssen über die Leute sprechen, gegen die Sie vor Kurzem gekämpft haben.« Er blickte kurz zum Himmel auf. »Wir kennen sie als Yuuzhan Vong, aber ich glaube, in der Vergangenheit haben Sie sie Far Outsiders oder schlicht Aliens genannt.«
Die Magistra legte den Kopf schief und starrte ihn fasziniert an. »Woher wissen Sie das?«
»Eine Jedi, die einmal hier war, hat meinem Neffen ihre Geschichte erzählt.«
»Sie sprechen von Vergere«, sagte die Frau und nickte. »Wir erinnern uns gut an sie. Und mit Wärme.«
Etwas von Maras Unsicherheit verging, als die Frau offen Vergeres Namen nannte. »Tatsächlich?«
»Wir kennen ihre Geschichte gut. Sie sorgte dafür, dass die Far Outsiders wieder verschwanden, zumindest für einige Zeit − lange genug, damit wir uns auf einen zweiten Angriff vorbereiten konnten. Inzwischen können wir uns verteidigen, wie Sie gesehen haben.«
Luke nickte. »Das war eine beeindruckende Demonstration, um es bescheiden auszudrücken.«
»Eine Demonstration würde bedeuten, dass wir es nur um Ihretwillen veranstaltet haben«, sagte der Mann. Sein Tonfall machte sehr deutlich, dass es sich anders verhielt.
»Komm schon, Rowel«, tadelte die Magistra sanft. »Diese Leute sind unsere Gäste.«
»Nein, Magistra«, widersprach die andere Frau. »Sie sind Eindringlinge. Sie gehören nicht hierher. Wir sollten sie sofort wegschicken und sie vergessen.«
»Leugnen löst Probleme nicht, Darak.« In den Worten der Magistra lag keine Schärfe, kein Tadel. »Wir haben versucht, den Rest des Universums zu vergessen, aber wir haben dabei offensichtlich versagt. Innerhalb eines einzigen Tags sind wir zwei Spezies begegnet, die uns finden wollten. Ihre Existenz abzustreiten, hat sie kein bisschen abschrecken können.«
»Aber Magistra«, sagte Darak, »sie bringen gewaltsame Veränderungen! Wir haben seit Jahrzehnten in Frieden gelebt, und plötzlich ist der Himmel erfüllt vom Feuer des Krieges!«
»So ist es«, sagte Luke. »Und ich fürchte, es könnte noch schlimmer werden.«
»Sie bringen schlechte Nachrichten.« Rowel starrte ihn erbost an.
»So ist es immer mit diesen Jedi-Rittern«, fügte Darak hinzu.
»Einen Augenblick mal«, sagte Luke rasch und verhinderte damit eine defensive Bemerkung von Mara. »Sprachen Sie gerade von mehreren Rittern? Waren außer Vergere noch andere Jedi-Ritter hier?«
»Wir sind im Lauf der Jahre mehreren begegnet.« Die Magistra schaute die anderen Ferroaner vorwurfsvoll an. »In der Vergangenheit waren die Jedi-Ritter unsere Freunde, unsere Verbündeten. Warum sollte das jetzt anders sein?«
»Wir sollten vorsichtig sein«, riet Darak. »Wir sind nur ein einziger Planet gegen Millionen.«
»Niemand ist immun«, sagte Luke. »Sie können sich nicht vor dem verstecken, was kommen wird. Die Ereignisse dieses Tages beweisen das. Es ist eine unangenehme Wahrheit, aber wir bringen Ihnen immerhin die Wahrheit und keine Lüge.«
Die königliche Frau bedachte die beiden Menschen mit einem durchdringenden Blick.
»Ich würde sehr gerne mit Ihrem Neffen sprechen, damit wir unsere Erinnerungen an Vergere austauschen können.«
»Schick sie weg!«, zischte Darak. »Hör ihnen nicht zu!«
Darüber lachte die Magistra laut. »Also wirklich,
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