Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
Nachdem ich die Aufzeichnungen der Schatten gesehen hatte, hielt ich es nicht für eine gute Idee, mich zu widersetzen.«
»Wie meinst du das?«
Sie sah ihn an, und diesmal stand mehr als nur Erschöpfung in ihren Augen: Es lag auch eine Spur Nervosität darin. »Sieh selbst«, sagte sie, drückte einen Knopf, und die Aufzeichnung startete. »Das hier wurde aufgenommen, kurz bevor ich geweckt wurde − nachdem wir ins System gekommen sind.«
Luke sah in den Monitor und betrachtete die Aufzeichnungen, die die Instrumente der Jadeschatten gemacht hatten, während die Besatzung bewusstlos gewesen war. Sie zeigte die Yuuzhan-Vong-Schiffe, die er bei ihrer Ankunft kurz gesehen hatte, zusammen mit der spektakulären pyrotechnischen Vorführung des Planeten. In seiner Verwirrung nach dem Aufwachen hatte er den Kampf zunächst ganz vergessen. Aber nun erinnerte er sich daran, wie überrascht er gewesen war, die Yuuzhan Vong im Orbit um den lebenden Planeten zu sehen.
Er sah ehrfürchtig zu, wie die Schiffe der Yuuzhan Vong von den Verteidigungsanlagen des Planeten zurückgeschlagen wurden. Der Kampf war gewaltig. Die Kampfgruppe der Yuuzhan Vong war nicht groß, aber sie konnte beinahe gegen die Verteidigung bestehen. Beinahe. Aber schließlich zerstreuten sie sich doch unter dem gnadenlosen Widerstand. Die Verteidiger von Zonama Sekot jagten den fliehenden Schiffen hinterher und zerstörten sie eins nach dem anderen.
Als die Aufzeichnung zu Ende war, wandte sich Luke wieder Mara zu. Sie lenkte ihr Schiff durch das letzte Stadium des Abstiegs.
»Sind keine übrig geblieben?« Er brauchte nicht auszuführen, was er meinte.
»Soweit ich sehen konnte, wurden alle zerstört. Es gibt viel Statik in den Aufnahmen. Wir befanden uns am Rand, aber der Kampf hatte dennoch Auswirkungen.«
»Warum haben wir nicht das gleiche Ende genommen wie sie?«, fragte er.
Mara warf ihm einen Seitenblick zu und schaltete die Repulsoren ein. »Ich habe keine Ahnung, Luke.«
»Vielleicht hat der Planet unsere Gedanken gelesen und erkannt, dass wir keine bösen Absichten haben«, spekulierte Luke. »Und er hat Jacen als Ersten geweckt, weil er diese Begabung hat, auch mit einem ungewöhnlichen Geist zurechtzukommen.«
»Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden«, stellte Mara fest. »Wir müssen mit den Eingeborenen reden.«
»Und ich nehme an, das werden wir auch bald tun.« Auf dem Hauptschirm erschien dicht bewaldetes Land und kam immer näher. »Vielleicht können sie uns ja auch sagen, was die Yuuzhan Vong hier wollten.«
»Wir wissen von den Chiss, dass die Yuuzhan Vong Schiffe in die Unbekannten Regionen geschickt haben. Das hier muss eine dieser Kampfgruppen gewesen sein.«
»Wahrscheinlich − aber ich kann kaum glauben, dass sie zufällig über Zonama Sekot gestolpert sind. Es war für uns schwer genug, den Planeten zu finden, und wir sind schon mit dieser Absicht aufgebrochen.«
»Es gibt vielleicht viele dieser Kampfgruppen, und sie haben sich hier schon länger umgesehen.«
Luke nickte, obwohl seine Frage noch nicht beantwortet war. »Damit hätten sie den Planeten jetzt zweimal gefunden«, sagte er. »Es macht schon irgendwie den Eindruck, als suchten sie aktiv nach ihm.«
Die Jadeschatten vollzog eine perfekte Landung auf einem großen, mit Gras bewachsenen Feld, das auf allen Seiten von hohem Wald umgeben war. Mara schaltete die Triebwerke ab und lehnte sich zurück.
»Willkommen auf Zonama Sekot«, sagte Jacen hinter ihnen.
Luke drehte sich zu seinem Neffen um. Jacen blickte durch die massive Transparistahlkuppel des Cockpits. Draußen wirbelte das Leben in einer Unzahl von Farben und Formen durch die Äste des Waldes.
»Wo sind wir hier genau?«, fragte Luke.
»Wenn du einen Ortsnamen willst, kann ich dir keinen bieten«, erwiderte Jacen. »Die Person, mit der ich gesprochen habe, hat mir die Koordinaten für dieses Landefeld gegeben und dann nicht mehr mit mir gesprochen. Aber wir befinden uns irgendwo auf der südlichen Hemisphäre.«
Mara wies auf eine topografische Darstellung, die ihre Position zeigte. »Wenn Vergere dir die Wahrheit gesagt hat, dann wurde all das hier zerstört, als die Yuuzhan Vong zum letzten Mal hier waren, vor sechzig Jahren.«
Jacen nickte. Luke verstand die Spur von Unglauben in Maras Stimme. Wenn man einmal von dem leeren Fleck absah, den sie aus dem Orbit gesehen hatten, gab es hier keine Spuren von Zerstörung mehr. Zonama Sekot hatte sich offenbar selbst heilen
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